Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
mich mit geschlossenen Augen auf die Couch.
    Ich erkannte Brian am Schritt, als dieser das Zimmer betrat. Hatte er in meinen Gedanken gelesen?
    »Warum hast du uns beobachtet?«
    »Warum habt ihr das getan?« fragte ich zurück und streckte mich wohlig.
    »Verstößt das gegen irgendeinen Ehrenkodex?«
    Ich lachte über Brians streitlustigen Tonfall. »Mein lieber Brian, weißt du eigentlich, daß mich deine Aggressivität und deine Gewalttätigkeit erstaunt? Oder hast du noch gar nicht bemerkt, daß du dich verändert hast?«
    »Warum beantwortest du meine Frage nicht?« Brians Stimme wurde wieder sanfter.
    »Du bist ein mächtiges Wesen, Brian. Du kannst weitestgehend tun und lassen, was du willst. Niemand wird sich darum kümmern, ob du mit Menschen oder mit Vampiren ins Bett gehst.«
    Er setzte sich zu mir auf die Couch. Seine weichen Hände berührten mein Gesicht. Und als seine Hände an meinem Hals hinunterglitten, seufzte ich leise.
    »Warum hast du es mir verweigert?« flüsterte er dicht an meinem Ohr.
    »Ich habe dieses Verlangen nicht mehr, Brian«, sagte ich und spürte seine Haare an meiner Wange.
    »Du hättest trotzdem mit mir schlafen können.« Wieder hörte ich die Aggressivität in seinem Tonfall.
    »Ich unterwerfe mich dir aber nicht«, antwortete ich scharf, und mein Blick brachte ihn augenblicklich zum Verstummen. Erschrocken sah er mich an.
    »Das wollte ich auch nicht«, sagte er leise und hob entschuldigend die Hände.
    Ich nickte. Dann zog ich ihn zärtlich auf mich und küßte ihn. Die Flamme, die sofort in ihm aufloderte, erfaßte mich heiß.
    »Brian, mein Geliebter.« Doch das Feuer, das in seinen Lenden brannte, war in mir schon vor langer Zeit erloschen. Und ich fühlte eine gewisse Erleichterung darüber. War der Wahnsinn, war das Verlangen nach menschlichem Blut und nach dem Töten nicht genug? Konnte der Geist ein weiteres Begehren, das ihn innerlich zerfraß, überhaupt verkraften?
    Ich wußte nicht, warum Gabriel und Brian so fühlten und ob dieser Zustand für die Ewigkeit war.
    Ich konnte nur hoffen, daß es sie nicht in den Wahnsinn trieb, denn sie bedeuteten mir unendlich viel, und ich wußte, daß ich es nicht ertragen konnte, sie leiden zu sehen.
     
     
     
    Alex hatte schon vor einiger Zeit bemerkt, daß Daniel ihn verfolgte. Und so schlenderte er gemütlich und offensichtlich die Straßen entlang. Blieb vor einigen Schaufenstern stehen und lächelte in sich hinein bei dem Gedanken, daß Daniel sich für unentdeckt hielt.
    Alex war immer noch erstaunt über die vielen technischen Neuerungen, die die letzten Jahrzehnte mit sich gebracht hatten. Selbstverständlich hatte auch er mittlerweile einen Computer; für die Bankgeschäfte, die er zu tätigen hatte, um sein doch beträchtliches Vermögen zu verwalten, war dieser eine wichtige Hilfe geworden.
    Doch der Fortschritt verwunderte ihn, schien ihm manchmal unbegreiflich. Wenn man den Menschen des 16. Jahrhunderts das alles erzählt hätte ...
    Alex blieb lange Zeit vor einem Schaufenster stehen, in dem einige Multi-Media-Rechner ausgestellt waren. So ein Ding mußte er auch haben. Es war einfach faszinierend.
    Im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen hatte er die neuen Dinge, die Erfindungen immer begrüßt. Er erinnerte sich an seine Euphorie, als er das erste Mal in einem Automobil gesessen hatte, daran wie der Fernseher erfunden wurde. An seinen ersten Kinobesuch ...
    Die Zeit besaß ihren eigenen Wahnsinn, doch stellte man sich gegen sie, war man verloren. Alex hatte das beobachtet, hatte Freunde den Freitod wählen sehen, da sie mit der Zeit nicht Schritt halten konnten. Eine schmerzliche Erinnerung stieg in ihm auf, doch er verdrängte sie hastig.
    Aus den Augenwinkeln sah er eine heimliche Bewegung – Daniel.
    Was konnte er wollen? Warum folgte er ihm schon wieder?
    Als hätte er seinen Verfolger nicht bemerkt, setzte Alex seinen Weg fort, bog nach links in eine kleinere Straße ein und hob sich vom Boden. Mit einem gewaltigen Satz war er auf einer der winzigen Veranden gelandet und beobachtete von dort amüsiert, wie Daniel unten zu suchen begann.
    Verwirrt schaute dieser in jeden Hauseingang und schließlich nach oben – direkt in Alex’ Gesicht. Spöttisch lächelte dieser ihm zu und hob grüßend die Hand.
    Komm herunter, ich muß mit dir sprechen. – Worüber? – Komm schon, es ist sehr wichtig.
    Daniel schien unruhig zu werden. Seine Augen suchten aufmerksam die Umgebung ab.
    Alex sprang von dem

Weitere Kostenlose Bücher