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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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war tot, und ich habe ihn nicht gesehen.« Gabriel wirkte betroffen.
    »Selbst wenn er dagewesen ist, du warst viel zu benebelt, um ihn zu erkennen«, lachte Alex, und auch Brian grinste. Gabriel runzelte die Stirn und fand sich damit ab.
    »Woher kommt diese unglaubliche Energie«, fragte er plötzlich mit starrem Blick.
    »Aus deinem Inneren«, antwortete Alex vage und nahm ihn bei der Hand. Mit der anderen Hand winkte er Brian heran, und gemeinsam erkundeten sie die Nacht. Die Dunkelheit verbarg ihre Absichten wie eine Verbündete, und sie töteten, bis ihr Verlangen gestillt war.
                
                
    Noch in dieser Nacht besorgte ich zwei Särge für meine neuen Begleiter, denn obwohl ich es genoß, mit Brian meinen Sarg zu teilen, seine Haut und seinen Atem zu spüren, während ich einschlief, so wußte ich doch, daß wir Gabriel ausgrenzten, wenn wir unsere Schlafgewohnheiten nicht änderten.
    Es war nicht ungefährlich, die sperrigen Holzkisten in meine Wohnung zu schaffen, doch glücklicherweise kamen keine Ungelegenheiten dazwischen. Inständig hoffte ich, daß weder Lomay noch ein anderer Unsterblicher unser Treiben beobachtete. In kürzester Zeit hatte ich nun gegen sämtliche Gesetze verstoßen, die jemals von Unsterblichen aufgestellt worden waren. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß das von den Altehrwürdigen gebilligt wurde.
    Und diese hatten die Macht, mich wenigstens für eine Weile unschädlich  zu machen.
    Gabriel entwickelte sich erstaunlich, und auch für Brian schien es keine Schwierigkeit, Leben zu nehmen, um seinen Durst zu stillen. Doch in den beiden brodelte etwas, das ich zunächst nicht deuten konnte. Wenn sie sich ansahen, schien mehr als Liebe in ihrem Blick zu sein. Ich sah ein Verlangen, das mich beunruhigte.
    In der nächsten Nacht schwärmte ich nach einem gemeinsamen Ausflug mit Brian und Gabriel noch einmal allein aus. Ich war die ständige Nähe der beiden nicht gewöhnt und tat mich erstaunlich schwer damit. Ich wollte allein sein, wenigstens für kurze Zeit. Wollte meine üblichen Zwiegespräche mit der Nacht und den Nachtwesen halten, wie so viele Jahre zuvor.
    Manchmal brauche ich einfach etwas Abstand. Nicht, daß Brian und Gabriel mich nervten, nein. Ich mußte nur manchmal allein mit meinen Gedanken sein. Vielleicht konnte ich mir nur so über einige Dinge klarwerden. Vielleicht konnte ich nur so verhindern, daß der Wahnsinn überhand nahm. Denn konnte ein Gehirn so lange Zeit unbeschadet überdauern?
    Ich fragte mich, ob wir überhaupt die Chance hatten diese Jagd, diese Verfolgung zu überstehen. War es tatsächlich vorbei, wenn wir das Hauptquartier des Kreises fanden und zerstörten? Hatten wir überhaupt eine Chance  diesen Ort aufzuspüren?
    Ich faßte den Entschluß Benjamin Clairley aufzusuchen. Er war zwar ein alter Mann, aber vielleicht konnte ich etwas Brauchbares von ihm erfahren. Dieser Entschluß versetzte mich aus irgendeinem Grund in Hochstimmung. Ich summte sogar ein Lied, als ich mir einen Weg durch die Wolken bahnte und zur Penthouse-Wohnung zurückflog, wo Brian und Gabriel sicher schon auf mich warteten.
    Diese einsamen Flüge genoß ich jetzt mehr denn je, denn war ich mit Brian und Gabriel zusammen, befanden wir uns ausschließlich am Boden. Vielleicht hatten auch sie einmal die Macht, sich in die Lüfte zu erheben, aber das würde noch einige Zeit dauern, wenn sie es überhaupt irgendwann einmal schafften.
    Lautlos betrat ich unsere Wohnung. Eine eigenartige Spannung lag in der Luft. Ich spürte sie fast, wie einen intensiven Geruch. Dann sah ich Brian und Gabriel im Schlafzimmer. Sie schienen in ein Gespräch vertieft, denn sie bemerkten meine Anwesenheit nicht. Brian saß auf dem großen, bequemen Sessel, der in der Mitte des Zimmers stand, und Gabriel saß – wie ein Kind – auf seinem Schoß.
    Plötzlich änderte sich Brians Gesichtsausdruck, und er faßte mit einem leisen Seufzen in Gabriels volles Haar. Gabriel ließ sich von Brians Schoß gleiten und kniete sich vor ihn. Sanft vergrub er seinen Kopf zwischen Brians Beinen.
    Fasziniert beobachtete ich, wie Brian und Gabriel sich gegenseitig entkleideten. Noch nie zuvor hatte ich zwei Vampire etwas Derartiges tun sehen, doch sie schienen in wilder Leidenschaft füreinander entflammt.
    Brian küßte Gabriels schneeweiße Haut, wie er es als Mensch getan hatte. Seine grünen Augen leuchteten im Dämmerlicht des Schlafzimmers. Ob er wußte, daß ich sie

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