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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Gesicht.
    »Warum hat er das getan?« Die Frage galt offensichtlich nicht Alex. Fassungslos starrte Brian auf den leblosen Körper seines Geliebten. Seine Augen hatten sich mit einem roten Film überzogen, seine Wahrnehmung war nur noch verschwommen.
    »So eine gottverdammte Scheiße«, schrie Alex plötzlich und schleuderte das Glasfläschchen gegen die Wand, so daß es in tausend Stücke zerbarst.
    »Hilf ihm.« Brians Stimme war so leise, daß Alex sie kaum hören konnte.
    »Du willst, daß ich ihn zu einem Vampir mache?« fragte Alex zögernd. »Er wird für immer ein Kind bleiben.«
    »Und sonst wird er sterben.« Brian hielt seinem Blick stand. »Alex, er ist kein Kind mehr.«
    »Ich kann kaum auf dich aufpassen, Brian. Wie soll ich denn mit zwei Grünschnäbeln zurechtkommen?« Alex wollte Brian berühren, doch dieser wich zurück.
    »Er wollte nicht ohne uns leben. Er liebt uns beide so sehr, daß er lieber stirbt, als wieder allein zu sein. Warum gibst du ihm sein Leben nicht wieder?« Vorwurfsvoll starrte Brian ihn aus seinen blutunterlaufenen Augen an. Alex konnte diesen Blick nicht ertragen.
    »Du allein kannst ihm helfen. Hol ihn zu uns zurück.« Brians Stimme klang flehend. Er hielt eine von Gabriels schlaffen Händen umklammert.
    Alex seufzte. Dann verschwand er in der Küche und kam mit einem gefährlich aussehenden Messer zurück. Vorsichtig setzte er sich zu Gabriel auf das Bett.
    »Was tust du?« fragte Brian wispernd und sah Alex mißtrauisch an.
    »Möchtest du dieses vergiftete Blut noch trinken?« Mit einem raschen Schnitt durchtrennte Alex die Pulsadern an Gabriels Handgelenken. Blut spritzte in einer Fontäne aus den geöffneten Adern und besudelte Alex’ Gesicht.
    Stumm sahen sie zu, wie das Herz in langsamen Stößen das Blut aus den Wunden herauspumpte. Es schien Ewigkeiten zu dauern. Schließlich kam ein rasselndes Geräusch aus Gabriels Lunge. Dann folgte ein Moment der Stille.
    Brian erschrak. »Alex, tu was.«
    Alex lächelte ihn an. »Gib ihm dein Leben«, flüsterte er und hielt Brian das Messer entgegen. Der zögerte.
    »Beeil dich. Du mußt es jetzt tun, sonst ist es zu spät.«
    Entschlossen nahm Brian das Messer entgegen und hieb sich mit zusammengebissenen Zähnen die Adern am Handgelenk durch. Dunkelrotes Blut sprudelte ihm entgegen.
    Schnell legte er die rote Quelle an Gabriels ausgetrocknete Lippen. Quälende Sekunden verstrichen, ehe er merkte, daß Gabriel zu trinken begann. Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn, und er fühlte sich benommen. Die Bilder vor seinen Augen verschwammen, und er schwankte leicht. Ein angenehmes Kribbeln zog von seinen Schultern über seinen Nacken, bis hin zu seinen Kopf. Er spürte, wie sich Gabriels Hände um seinen Arm legten. Dann Alex’ Lippen an seinem Ohr. »Hör auf. Mehr darfst du ihm nicht geben.«
    Mit letzter Kraft entzog Brian Gabriel seinen Arm und kippte rückwärts auf das Bett.
    Alex sah die rasend schnelle Veränderung von Gabriels Körper. Die Haut bekam den feinen Ton von weißem Marmor, und die Zähne wuchsen zu einer beachtlichen Länge. Sie schoben Gabriels Oberlippe unmerklich nach vorn.
    Gabriel schlug die Augen auf. Zartes Gold leuchtete aus ihnen, als er sich erstaunt im Zimmer umsah. Er war der Verführer, schoß es Alex durch den Kopf. Ein kindlicher Verführer, dem niemand würde widerstehen können.
    »Ich war tot?« Gabriels Stimme war sanft und unmenschlich.
    »Vielleicht«, antwortete Alex. »Warum hast du das getan?«
    »Weil ich meinen Willen nicht bekommen habe?«
    »Ich würde dich am liebsten verprügeln.« Alex spürte einen unbestimmten Zorn in sich aufkeimen.
    »Oh ja, das brauche ich jetzt«, stöhnte Gabriel lasziv.
    Alex packte ihm blitzschnell in den dichten Haarschopf und zog ihn zu sich heran. »Vielleicht bekommst du das schneller, als dir lieb ist.« Zärtlich biß er ihm in die Wange.
    Brian richtete sich erschöpft auf und betrachtete die Szene.
    »Was geht da vor sich?« fragte er lächelnd und rieb sich die eingefallenen Wangen.
    »Du siehst schrecklich aus«, bemerkte Gabriel erschrocken.
    »Das ist der Dank?«
    »Es ist dein Blut, das in meinen Adern fließt?« Gabriel trat näher an ihn heran. »Mein Geliebter und mein Schöpfer? – Du, dein Leben, deine Gedanken ...« Er schwieg einen Moment nachdenklich.
    »War es das, was du wolltest?«
    »Ja, ich denke.« Er zögerte. »Ich habe Gott nicht gesehen.«
    Alex sah ihn erstaunt an.  »Hattest du das gehofft?«
    »Ich glaube, ich

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