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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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fühle mich absolut stoned.«
    Alex nickte lächelnd. »Es wird noch einige Zeit dauern, bis du wieder fit bist. Und danach tu mir bitte den Gefallen, und halte dich von den Vampiren fern.«
    »Wo ist Gabriel?«
    »Warum möchtest du das wissen?«
    »Ich dachte, ich... ach, ich weiß es auch nicht.« Steven brachte seinen Körper in eine sitzende Position. Mit einem befremdeten Blick betrachtete er seine Hände. »Mein Körper fühlt sich so anders an.«
    »Damit mußt du jetzt wohl leben, Steven. – Komm mit mir, ich zeig dir, wo du dich duschen kannst.«
    Steven starrte auf das getrocknete Blut auf seinem Körper und erschrak. Er hatte noch niemals soviel Blut gesehen. Wie betäubt ließ er sich von Alex in das geräumige Badezimmer führen. Die anderen beiden sah er nicht.
    Alex ließ ihn allein, als er sicher war, daß Steven sich auf den Beinen halten konnte. Seine Wut über Gabriels Verhalten war verraucht. Woher hätte er es wissen sollen? Er war schließlich auch nur ein Vampir.
    Alex lächelte. Leise betrat er das Wohnzimmer und sah Gabriel und Brian engumschlungen auf dem Sofa sitzen. Als Brian ihn eintreten sah, sprang er alarmiert auf und stellte sich schützend vor den Jungen.
    Alex winkte ab. »Ist schon in Ordnung. – Er wird überleben.«
    »Was hättest du getan, wenn Gabriel ihn getötet hätte?« fragte Brian leise und fixierte ihn eindringlich.
    »Was glaubst du?«
    »Ich wußte nicht, daß er dein Freund ist, Alex. Ich hätte ihn sonst nicht angerührt«, flüsterte Gabriel, und Alex hörte seine Stimme angstvoll vibrieren. Er nickte.
    »Komm hier her«, sagte Alex, und Gabriel stand auf. Er war noch immer nackt, und seine weiße Haut schimmerte im Halbdunkel des Zimmers. Zögernd näherte er sich Alex und ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Alex spürte die Erleichterung des Jungen, wie einen Druck in seinem eigenen Körper.
    »Wo ist Steven jetzt?« fragte Gabriel und schlang seine Arme fest um Alex’ Taille.
    »Er ist im Bad, um sich zu waschen. Er sah aus, als hätte jemand versucht, ihn umzubringen.«
    Gabriel starrte verlegen zu Boden.
    »Ich wollte das gar nicht. Ich weiß doch, daß er sich in mich verguckt hatte. Aber, als ich ihn dann unter mir spürte und das Rauschen seines Blutes in meinen Verstand drang, da konnte ich es nicht mehr aufhalten. Es tut mir leid. Darf ich es ihm sagen?«
    Mißtrauisch sah Alex ihn an. Durfte er Gabriel trauen, oder würde dieses Vertrauen Stevens Todesurteil sein?
    »Wenn du Steven noch einmal angreifst, kommst du nicht ungeschoren davon«, sagte Alex schließlich und hoffte, keinen Fehler gemacht zu haben.
    Gabriel lächelte unschuldig, doch Alex wußte, daß dieses Lächeln tödlich sein konnte.
    Bevor Gabriel das Badezimmer betrat, zog er sich eine blaue Jeans an, die er aus einem Schrank im Schlafzimmer holte. Das blutige Bett würdigte er keines Blickes. Es war nun einmal so weit gekommen, und jetzt würde er es aushalten müssen. Warum hatte er sich ausgerechnet Steven ausgesucht? Aber war es wirklich sein Ziel gewesen, ihn umzubringen? Er wußte es nicht mehr. Wußte nur noch, wie er das warme Fleisch an seinem Körper gespürt hatte und das fremde Blut seine Adern füllte.
    Alex hätte ihn getötet, wenn er nicht mehr in der Lage gewesen wäre, Steven zu retten. Das brauchte er nicht einmal aussprechen – es war klar für Gabriel. Und jetzt spürte er auch noch so etwas wie Reue, es war nicht nur die Angst vor Alex.
    Er wollte sich wirklich entschuldigen, denn er hatte Stevens Liebe und sein Vertrauen ausgenutzt. Und er mochte ihn – nicht, um mit ihm ins Bett zu gehen, aber es reichte aus, daß er sich wirklich schlecht fühlte. Es war das erste Mal in seinem kurzen Vampirleben, daß er so ein Gefühl hatte – und er haßte es.
    Leise betrat er das Badezimmer und sah zu, wie Steven sich ankleidete. Seine Haut hatte eine unnatürliche Blässe, die sich noch verstärkte, als Steven seine Anwesenheit bemerkte. Erschrocken drängte er sich an die kalte geflieste Wand. Gabriel trat einen Schritt auf ihn zu.
    »Es tut mir leid, Steven«, sagte er schließlich leise.
    Mißtrauisch sah Steven ihn an. Dann schüttelte er die Erstarrung ab und sagte mit rauher Stimme: »Naja, ich lebe ja noch.«
    Gabriel streckte seine schmale Hand aus, und Steven ergriff sie. Er erkannte die Blutgier in Gabriels Augen, trotzdem rührte ihn die Geste. Gabriel war zu einem Tier geworden – das mußte er nun erkennen. Doch trotzdem war seine Seele nicht verloren.

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