Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
kennenlerne. Mir hat das erste Mal voll und ganz gereicht.«
    Alex sah ihn ernst an. »So lange wir nicht bedroht sind, sollten wir uns aus allem heraushalten.«
    Brian und Gabriel nickten zustimmend.

 
    9
     
     
    Gabriel hatte schon einige Zeit nachdenklich auf dem französischen Bett im Schlafzimmer gelegen, als er hörte, wie Alex die Wohnung betrat. Er erkannte Alex am Schritt, denn dieser war energischer als Brians.
    Leise sagte er: »Alex, kommst du zu mir?«
    Kurz darauf stand Alex in der Tür. Seine Haut hatte einen leichten Rotschimmer, und er strahlte eine unglaubliche Energie aus. In dieser Nacht hatte er mehr als ein Opfer gehabt.
    Wohlwollend starrte er auf Gabriels nackten Körper. Gabriel war noch immer so begehrenswert für ihn, wie in der Nacht, als er ihn kennengelernt hatte. Und das dunkle Blut hatte ihn noch geheimnisvoller gemacht. Abwartend lehnte er sich gegen den Türrahmen.
    »Legst du dich ein bißchen zu mir?« bat Gabriel, und seine Stimme zitterte leicht.
    Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte Gabriel die Macht und die Autorität, die Alex ausstrahlte, wahrgenommen – doch seit Brians Blut in seinen Adern floß, war sein Respekt einer zermürbenden Furcht gewichen. Er war sich Alex’ Stärke jederzeit bewußt.
    Alex zögerte nur einen Moment, dann zog er seine Kleidung aus und legte sich zu Gabriel. Dessen Haut war kalt, und die Berührung jagte ein Kribbeln durch Alex’ Körper.
    Gabriel verharrte unsicher – doch dann drängte er sich an den anderen. Genoß die Hitze, die Alex ausstrahlte. Vorsichtig biß er in Alex’ Ohr, bis ein paar Tropfen des köstlichen Blutes auf seiner Zunge brannten.
    Alex ließ es schweigend geschehen.
    »Wie fühlst du dich eigentlich?« fragte Gabriel nach einiger Zeit des Schweigens.
    Erstaunt sah Alex ihn an. »Wie meinst du das?«
    »Ich frage mich einfach, wie das ist, wenn man schon so viel erlebt hat, wenn man so viel Macht hat ... wenn man alles tun kann, was man will.«
    »Du beschreibst es wie den Himmel, mein lieber Gabriel, aber oft genug ist es die Hölle. Denn die Ewigkeit ist einsam. Im Moment fühle ich mich gut – obwohl das Problem mit dem Kreis von Merrick noch nicht ausgestanden ist. Ich sehe wieder in die Zukunft. Es wird Zeiten in deinem Leben geben, da wirst du in der Vergangenheit leben, da wirst du mit der Zeit nicht Schritt halten können. Jede neue Nacht ist eine Qual und das, was du dir am sehnlichsten wünschst, ist die ewige Ruhe. Wenn du dann nachgibst, wirst du dich in einem Erdloch verkriechen und einschlafen – vielleicht für immer. Doch wenn du Jahrtausende überdauern willst, darfst du nie nachgeben – dann mußt du immer kämpfen.«
    »Brian erzählte mir, wie lange ihr euch schon kennt. Warum hast du ihn erst jetzt zu dir genommen?«
    Alex zögerte, und Gabriel bemerkte sein Unbehagen.
    »In den letzten Jahren habe ich viel über unsere Existenz nachgegrübelt. Oft fühlte ich mich fehl am Platz. Meine eigenen Launen bereiteten mir unendliche Qualen. Ich konnte bis in die tiefsten Tiefen meiner Seele schauen, und was ich sah, erschreckte mich. Und Brian – er faszinierte mich. Sein morbides Interesse an uns, gepaart mit so viel Lebensfreude. Ohne, daß ich es gewollt hätte, zog er mich Schritt für Schritt aus der Vergangenheit. Doch erst jetzt kann ich meine Stärken, meine Unsterblichkeit wieder in vollen Zügen genießen. Bis vor kurzem erschien mir das Mensch-Sein einfach als so wertvoll, daher konnte ich es Brian nicht nehmen.«
    »Du liebst ihn.«
    »Ja, ich liebe ihn.« Alex war fast erstaunt, daß er das sagte. Obwohl er leise gesprochen hatte, kippte seine Stimme ein wenig. Ein untrügliches Zeichen für Hysterie und Wahnsinn, dachte er und lachte innerlich.
    Dann spürte er Gabriels melancholische Stimmung und zog ihn ein wenig näher zu sich heran. Gabriels Gedanken lagen offen vor ihm, und seine Angst schien sich in Alex’ Körper hineinstehlen zu wollen.
    »Ich liebe auch dich, Gabriel. Du brauchst dich nicht vor der Einsamkeit zu fürchten, denn wir werden dich nicht verlassen. Du gehörst zu Brian und mir und – egal, was du tust – ich möchte dich nicht missen.«
    Tränen stiegen in Gabriels Augen und ließen die Welt in sanftem Rot erscheinen. Die Erleichterung, die er verspürte, ließ ihn freier atmen. Seine Angst trat in den Hintergrund. Denn er vertraute Alex.
    Alex hatte vielleicht einige Schlechtigkeiten in seinem Charakter, doch anlügen würde er ihn nicht. Sie waren eine

Weitere Kostenlose Bücher