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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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ihnen.«
    Jetzt war es keine Frage des Unverständnisses mehr.
    »Sie haben sich vorbereitet?«
    Mirsky nickte. »Nichts geringeres würde ich von Ihnen erwarten. Ich will unbedingt aussagen. Unbedingt die Dinge in Bewegung setzen.« Er ging so plötzlich fort, daß sich alle darüber wunderten.
    Olmy wandte sich an Lanier, während der Russe auf die Tür zur Kammer des Nexus zuging. »Wie ist es Ihnen ergangen. Und Ihrer Frau?« fragte er.
    »Ich nehme an, daß es ihr gut geht. Sie arbeitet an einem Projekt…«
    »Sie ist gerade in Thistledown angekommen«, sagte Korzenowski. »Sie arbeitet mit Ser Ram Kikura zusammen.«
    »Wird der Nexus mich anhören?« fragte Mirsky und kam wieder auf sie zu. »Ich bin nervös. Können Sie das glauben?«
    »Nein«, sagte Korzenowski mit einem Unterton.
    Mirsky drehte sich plötzlich um und sah Olmy ins Gesicht. Er sagte: »Sie glauben, daß die Jarts sich uns widersetzen werden. Und Sie haben den Verdacht, daß sie nicht die einzigen sein werden. Sie wissen, daß die Talsit früher Jarts gewesen sind. Sie glauben, daß sie es vielleicht wieder sind. Sie haben sich damit beschäftigt, nicht wahr? Das ist es, was ich von Ihnen erwartete.« Olmy nickte.
    »Ist er der gleiche Mirsky?« fragte Olmy Lanier, als Mirsky wieder in die entgegengesetzte Seite des Raums ging.
    »Ja und nein«, sagte Lanier. »Er ist nicht menschlich.«
    Korzenowski starrte Lanier an. »Wissen oder Vermutung?«
    Lanier verzog die Lippen. »Er kann nicht menschlich sein. Nicht nach dem, was er durchgemacht hat. Und er erzählt uns noch nicht alles. Ich weiß nicht, warum.«
    »Weiß er, ob er Erfolg haben wird?« fragte Olmy.
    »Nein. Ich glaube nicht.« Olmys Gesicht gewann einen träumerischen Ausdruck. »Ich bin nie jemandem begegnet wie er. Ich beneide ihn.«
    »Vielleicht sollten wir alle in unseren Bewertungen vorsichtig sein«, schlug Korzenowski trocken vor. »Wir haben einen Engel in unserer Mitte.«
    Mirsky kam wieder zurückmarschiert. »Nervös! Ich habe mich nicht nervös gefühlt seit… sehr langer Zeit. Es ist komisch.«
    Korzenowskis Unbehagen nahm zu. Er fragte: »Sind Sie darüber hinaus, sich Sorgen zu machen?«
    »Verzeihung?« Mirsky blieb stehen und sah den Ingenieur mit höchst erstaunter Miene an.
    »Wir sind – ich bin gezwungen, eine Entscheidung zu treffen, die ich seit vierzig Jahren zu vermeiden gesucht habe. Wenn wir gegen die Jarts kämpfen müssen, könnten die Ergebnisse verheerend sein – wir könnten alles verlieren.« Er schnitt eine Grimasse. »Einschließlich der Erde.«
    »Ich mache mir noch mehr Sorgen, als Sie wissen«, sagte Mirsky. »Es steht nicht bloß die Erde auf dem Spiel.«
    Korzenowski ließ nicht nach. »Wenn Sie wirklich ein Engel sind, Ser Mirsky, könnten Sie sich nicht ebenso um unsere Haut Sorgen machen wie wir selbst.«
    »Engel? Sind Sie auf mich wütend?« fragte Mirsky, jetzt wieder mit ruhiger Miene.
    »Ich bin wütend über diese Situation!« sagte Korzenowski und zog den Kopf etwas ein. »Entschuldigen Sie meinen Ausbruch!« Er sah zu Olmy hinüber, der während des ganzen Wortwechsels mit gekreuzten Armen dagestanden hatte. »Wir sind beide durch unsere Emotionen hingerissen. Ser Olmy würde gern zu seiner Schreibtischarbeit zurückkehren und unser Hexamon im Wege intakt halten; und mich fasziniert die Aussicht der Wiederöffnung. Der Teil von mir, der sich an Patricia Vasquez erinnert…«
    Lanier kniff fast die Augen zusammen, als Korzenowski in seine Richtung blickte.
    »Das ist eine brennende Sache. Aber was unsere weniger verantwortlichen Personen wollen und was für das Hexamon sicher ist, das könnten sehr verschiedene Dinge sein, Ser Mirsky. Ihre Gründe sind zwingend… Ich bin nur irritiert durch Ihre sorglose Haltung.« Korzenowski sah auf den Fußboden hinunter und holte tief Luft.
    Mirsky sagte nichts.
    Olmy griff ein: »In Wahrheit würde der auf das Hexamon ausgeübte Druck wegen der Wiederöffnung auch ohne Sie stark sein.«
    »Ich danke Ihnen für Ihren Rat«, sagte Mirsky ruhig. »Mir fehlt Perspektive. Ich muß vorsichtig an den Nexus herantreten.« Er breitete die Arme aus und blickte auf seinen Körper hinab, der noch in Wanderkleidung steckte. »Beschränkungen zu haben, in Kanälen zu denken. Es macht Spaß, wieder im Fleisch zu stecken. Eine wilde, halb trunkene Blindheit… ein Friede des Fleisches.«
    Die Erde, umgeben von einem Strang aus DNA, das Symbol des Terrestrischen Hexamon-Nexus’ bei einer Sitzung, erschien

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