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Ewigkeit für deine Liebe

Ewigkeit für deine Liebe

Titel: Ewigkeit für deine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Miles
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fluchend seine Augen und verschwand.

4. Kapitel
    E mmas Schrei hallte von den Wänden in dem großen Zimmer wider. Sie kroch rückwärts wie ein Krebs am Betthaupt hoch, bis sie auf den Kissen stand, auf denen gerade noch ihr Kopf geruht hatte. Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie sich nach Anzeichen des Gesichts um, das gerade eben nur Zentimeter von ihrem eigenen entfernt gewesen war.
    Aber sie sah nichts ... und niemanden. Sie war allein in ihrem Zimmer.
    Da war aber doch gerade noch ein Gesicht gewesen, das sie angestarrt hatte!
    Sowie sie wieder zu Atem kam, sprang Emma vom Bett herunter. Der kühle Holzboden unter ihren nackten Füßen ließ sie frösteln, als sie auf Zehenspitzen durch das Zimmer huschte. Den Blick auf die Badezimmertür gerichtet, ging sie darauf zu, blieb aber stehen, als sie merkte, dass sie keine Waffe hatte, und blickte sich suchend in ihrer näheren Umgebung um. Der Fön, den sie auf dem Stuhl neben dem Bett liegen gelassen hatte, fiel ihr ins Auge, und schnell zog sie den Stecker heraus und wickelte das Kabel auf, packte den Fön am Griff und schlich zurück zum Badezimmer.
    Jemand könnte sich dort verstecken, dachte sie. Jemand könnte durch ein Fenster eingestiegen oder vielleicht sogar durch einen der Geheimgänge hereingekommen sein. Ihr Herz raste, als sie ihre freie Hand an die Tür legte, ihr einen kräftigen Stoß versetzte und mit erhobenem Fön ins Badezimmer stürzte.
    Doch auch hier war niemand.
    Plötzlich fuhr sie herum, und die Härchen an ihrem Nacken sträubten sich. Sie hatte gerade ein Lachen gehört. Das tiefe, amüsierte Lachen eines Mannes, sie war sich dessen völlig sicher.
    Emma blickte zu dem Bett hinüber. Ein Abstand von gut drei Fuß lag zwischen Bett und Boden. Solange sie nicht darunter nachsah, würde sie keinen Schlaf mehr finden, und so ließ sie sich leise, den Fön noch immer in der Hand, auf alle viere nieder, senkte den Kopf und warf einen Blick unter das Bett.
    Nichts.
    Ein Seufzer der Erleichterung entrang sich ihren Lippen. Auf Knien rutschte sie zurück und hockte sich auf ihre Fersen, sah den Fön an und dachte, wie lächerlich sie aussehen musste – mit ihrem Po in der Luft und dieser »Waffe« in der Hand. Kopfschüttelnd richtete sie sich auf, legte den Fön weg und setzte sich auf die Bettkante.
    Das Gesicht, das sie gesehen hatte, erschien vor ihrem inneren Auge, und sie dachte lange und angestrengt darüber nach. Nachdem sie das Zimmer durchsucht und nichts gefunden hatte, war sie zunächst zu dem Schluss gekommen, das Ganze sei nur Einbildung gewesen. Immerhin hatte sie vor dem Einschlafen Jane Austens Northanger Abbey gelesen, und obwohl der Roman nicht besonders gruselig war, enthielt er doch Elemente, die ihr durchaus einen unheimlichen Traum hätten bescheren können.
    Aber nein. Das war es nicht. Ganz und gar nicht.
    Emma ließ sich auf das Bett zurücksinken und blickte zu der Zimmerdecke auf.
    Was sie beunruhigte, war, dass das Gesicht ihr irgendwie bekannt vorkam. Es hatte sie in Angst und Schrecken versetzt, und trotzdem schien es ihr vertraut zu sein. Wie war das möglich? An ein Gesicht wie dieses hätte sie sich doch bestimmt erinnert. Sie glaubte nicht, dass es auch nur einen einzigen Mann in ganz Savannah gab, dessen Gesicht sich mit diesem messen konnte.
    Sie konnte es nur als schmerzhaft schön beschreiben.
    Ein eckiges Kinn, ein sinnlicher Mund mit vollen Lippen und schöne Augenbrauen – nicht zu buschig, nicht zu dünn. Eine gerade Nase, kinnlanges Haar, das ihm vorn in die Augen fiel.
    In bemerkenswerte blaue Augen, die ihr auch so überaus vertraut erschienen. Zuerst waren sie groß und überrascht gewesen, doch dann hatten sie sich schnell zu einem ärgerlichen Blick verengt.
    Sekundenbruchteile, ehe das Gesicht verschwunden war.
    Frustriert beschloss Emma, dass die Aufregung vorbei war. Sie wusste nicht, was geschehen war, war sich aber ziemlich sicher, dass niemand ihr Schlafzimmer betreten hatte. Sie hatte sich das alles nur eingebildet. Eine andere Erklärung gab es nicht.
    Sie schlüpfte unter die Decke, zog sie bis unter das Kinn und schaltete die Nachttischlampe aus.
    Und als ihr gerade die Augen zufielen, kam noch ein anderer Gedanke.
    Dieses schmerzhaft schöne Gesicht hatte eine tiefe Stimme mit einem merkwürdigen Akzent gehabt, und es kannte ihren Namen ...
    Draußen vor Emmas Tür lehnte Christian an der Wand, den Kopf gesenkt, die Arme vor der Brust verschränkt, und starrte seine Stiefel

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