Ewigkeit für deine Liebe
»Was ist?«
Er deutete mit einer Kopfbewegung auf das Porridge. »Wie schmeckt das nach allem, was du da hineingegeben hast?«
Emma hob einen Löffel an den Mund und probierte. Dampfend heißes, sahniges Porridge mit allem, was dazugehörte. Sie schluckte und leckte sich die Lippen. »Himmlisch.«
Erst dann fiel ihr auf, wie Christians Augen dem Weg des Löffels gefolgt waren.
Sie räusperte sich. »Was ist mit dem Trick?«, fragte sie und fuhr fort zu essen.
Einen Bruchteil von Sekunden später blickte er auf. »Es ist nicht mehr als eine Illusion. Ich beschwöre einfach nur ein Bild herauf, das andere dann sehen. Ergibt das einen Sinn für dich?«
Den Löffel im Mund, schaute Emma ihn prüfend an. Schließlich nahm sie den Löffel heraus und schüttelte den Kopf. »Absolut nicht.«
Christian versuchte, hinter seiner Hand sein Lächeln zu verbergen.
»Wie ist das nun?«, wechselte Emma das Thema, »Bin ich ... feinfühlig genug? Oder gehöre ich zu den Leuten, von denen du gesehen werden möchtest?«
Er beugte sich vor, legte beide Hände auf den Tisch und sah sie an. »Ja zu beiden Fragen.«
»Interessant.« Emma bemerkte, dass seine Hände ihrer Teetasse ganz nahe waren und wie zufällig dort liegen blieben. Wie real sie aussahen! Die langen, schlanken Finger mit den unmanikürten Fingernägeln, die bläulichen Adern, das Tattoo zwischen Daumen und Zeigefinger ... Emma beugte sich ein bisschen vor. »Was ist das?« Es sah aus wie Initialen, aber in einer anderen Sprache, die ihr fremd war.
Christian schaute auf die Hand hinunter und erwiderte dann ihren fragenden Blick mit einem leisen Lächeln. »Eine Erinnerung.«
Emma stellte ihre Porridgeschale beiseite, leerte ihre Teetasse und wischte sich den Mund ab. »Woran?«
»Oh, gut! Du bist fertig«, sagte Willoughby, als sie, dicht gefolgt von Agatha und Millicent, den Speiseraum betrat. Sie räumten schnell das Geschirr ab, bevor Emma Protest erheben konnte.
»Komm mit in die Küche, Liebes«, sagte Willoughby. »Ich möchte mir deine Hand ansehen, bevor ihr geht.« Sie zwinkerte Emma zu, als Christian sich erhob, und flüsterte ihr ins Ohr: »Eine echte Sahneschnitte, was?«
Emma grinste, als sie ihr einen schnellen Blick zuwarf. »Oh ja.«
In der Küche entfernte Willoughby geschickt Emmas Verband und untersuchte die Stiche an ihrer verletzten Hand. Über der Spüle träufelte sie etwas darauf – Peroxid wahrscheinlich, weil es Schaum erzeugte, trocknete es mit einem Wattebäuschchen ab und tupfte Salbe darauf. Dann legte sie einen frischen Verband an und befestigte ihn mit Heftpflaster.
»Das war ’s auch schon«, meinte Willoughby. »So gut wie neu! Nun lauft los, ihr zwei, und macht euch einen schönen Tag.«
Emma bewegte probeweise ihre Hand und lächelte. »Danke, Willoughby. Du bist wirklich weit über deine Aufgaben als Pensionswirtin hinausgegangen, weißt du.«
Willoughby, die reizende ältere Dame, wurde so rot wie ihr Haar. »Nun lauf schon, Mädchen«, sagte sie und scheuchte sie hinaus. Dann sah sie Christian an. »Und was dich angeht – versuch bitte, durch niemanden hindurchzugehen, aye?«
»Ja, Ma ’am«, antwortete er mit diesem seltsamen sexy Akzent und schenkte Emma ein Lächeln – die fast ins Stolpern geriet von der Wirkung, die beides auf sie hatte.
Tief holte sie Luft und wandte sich zur Treppe. »Ich bin gleich wieder zurück.«
Und bevor Christian etwas erwidern konnte, lief sie die Treppe hinauf, um ihre Zähne zu putzen und ihre Kameratasche und eine Jacke zu holen.
Dieser Tag, dachte sie, als sie den ersten Stock erreichte, wird einer sein, den ich für den Rest meines Lebens in Erinnerung behalten möchte!
Willoughby zog die Gardine zurück, sah das ungleiche, aber schöne Paar die Straße hinuntergehen und wandte sich an ihre Schwestern.
»Nun, wenigstens ist er jetzt höflicher. Eine Weile dachte ich, er würde so rüde bleiben«, sagte sie mit einer Stimme, die kaum über ein Flüstern hinausging. Sie wusste, dass Christian das leiseste Geräusch vernehmen konnte, und er brauchte wirklich nichts von ihrem Treiben zu erfahren.
Maven, Millicent und Agatha nickten zustimmend.
»Alles scheint genau nach Plan zu laufen«, wisperte Maven. »Meint ihr nicht?«
»Aye«, flüsterte Willoughby. »Ich sehe noch kein Wiedererkennen bei ihr, was genau das ist, was wir wollen.« Sie blickte noch einmal aus dem Fenster, aber die beiden waren schon außer Sicht. »Und obwohl der Junge Schwierigkeiten hat, sich
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