Ewigkeit für deine Liebe
machte ihn krank. Aber er sagte es trotzdem. Zumindest zu sich selbst.
Freundschaft.
Und das zu überleben, würde seinen zweiten Tod bedeuten.
»Du bist so still«, sagte Emma neben ihm. »Bist du sicher, dass du ins Dorf mitkommen willst?«
Er wandte sich ihr zu und sah ihr in die Augen. »Aye. Ich will einfach nur den Tag genießen. Es ist lange her, seit ich so einen gemütlichen Spaziergang in, ähm, Begleitung gemacht habe.«
»Hm.« Sie senkte im Gehen den Blick auf ihre Füße. »Darf ich dir eine Frage stellen?«
Christian betrachtete sie misstrauisch. Es konnte nichts Gutes dabei herauskommen, wenn eine Frau eine solche Frage stellte. »Nur eine?«, fragte er mit einem leichten Grinsen.
Emma lachte und stieß mit ihrem komischen kleinen Schuh ein Steinchen aus dem Weg. »Wahrscheinlich nicht. Ich bin neugierig auf zu viele Dinge, um mich auf eine zu beschränken.«
»Das ist mir klar.« Er lachte auch. »Frag ruhig.« Er hoffte nur, dass ihre Fragen ungefährlich sein würden. Zu viele Impulse für ihr Gedächtnis könnten bewirken, dass sie sich erinnerte. Und so sehr er sich das auch wünschen mochte, wäre es doch egoistisch von ihm und nicht gut für sie.
Während sie weiter den Weg hinuntergingen, auf die einspurige Straße zu, die ins Dorf führte, begann Emma mit ihren Fragen.
Die erste, wie er sich hätte denken können, war eine, die beim Frühstück unbeantwortet geblieben war.
»Dieses Tattoo auf deiner Hand«, sagte sie und zeigte auf die Stelle zwischen seinem Daumen und Zeigefinger. »Du hast gesagt, es sei eine Erinnerung.« Sie blickte zu ihm auf. »Wie hast du das gemeint?«
Christian sah zuerst das Tattoo an und dann sie.
Und rief sich in Erinnerung, dass sie nur Freunde bleiben durften.
Dann holte er tief Luft. »Der Mann, der mir das Leben nahm, machte es, als ich im Sterben lag«, begann er. »Als Erinnerung während meines ewigen Lebens, dass er mich bezwungen hatte, dass er der Sieger, der bessere Krieger war.«
Emma sah die Hand eine ganze Weile an. »Ich weiß, dass es sehr lange her ist, aber ...« Sie unterbrach sich und sah ihn mit einem Blick an, den er nie wieder vergessen würde. »Es tut mir leid.«
Christian räusperte sich. »Aye, aber es ist lange genug her, Emma. Lass es dir nicht so zu Herzen gehen.«
Schweigend gingen sie über die Straße, aber nur für eine kurze Weile.
»Ich habe noch eine Frage«, sagte Emma dann.
Christian wartete.
»Warst du schon einmal verheiratet?«
Als er sie ansah, blickte sie forschend zu ihm auf und erwartete eine Antwort. Und die gab er ihr.
»Nein«, sagte er leise. »Ich bin immer allein gewesen.«
15. Kapitel
E mma blickte in beide Richtungen, bevor sie die Straße überquerte. Aber erst nachdem Christian vor sie getreten war und es zuerst getan hatte.
Erstaunlich, dass seine ritterliche Galanterie selbst nach fast neun Jahrhunderten noch so präsent war.
Und das gefiel ihr.
Während sie die Straße überquerten, riskierte sie einen weiteren langen Seitenblick auf Christian. Sie war immer noch vollkommen fasziniert von ihm. Wie ein ganz normaler Mann ihrer Zeit schlenderte er neben ihr her, mit langen, aber gemächlichen Schritten, seine Hände in die Jeanstaschen gesteckt und ein bisschen vorgebeugt – wahrscheinlich um den Größenunterschied zwischen ihnen auszugleichen, nahm sie an. Er senkte auch den Kopf, um sie anzusehen, wenn sie sprach. Diese uralten blauen Augen schienen nie aufzuhören, sie anzusehen.
Wäre er nicht tot gewesen, hätten diese Blicke ihr vielleicht sogar ein bisschen zugesetzt. Sie hatte keine Komplexe, was ihr Aussehen oder irgendetwas anderes anbetraf; sie akzeptierte sich so, wie sie war: nichts Besonderes. Aber sie hatte wirklich kein Problem damit. Sie wollte gar nicht auffallen, das war nicht ihr Stil. Aber ihr Äußeres war eher durchschnittlich, während Christians ... Wieder warf sie ihm unauffällig einen Blick zu.
Hätte er so, wie er jetzt aussah, in der Gegenwart gelebt, würde er sie nicht einmal gegrüßt haben. Männer wie diese zogen sonnengebräunte Mädchen mit großen Brüsten, manikürten Fingernägeln, friseurgestyltem Haar und Designersachen vor. An diesem Look war überhaupt nichts auszusetzen, Emma fühlte sich einfach nur wohler in Jeans, T-Shirts ... und wenn sie einfach nur sie selbst sein konnte.
»Keine Fragen mehr?«, wollte Christian wissen und zog den Kopf ein wenig ein, um Emmas Blick zu suchen.
Sie lächelte. »Oh, jede Menge. Ich versuche nur,
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