Ewigkeit für deine Liebe
sein Gesicht ganz angespannt vor Sorge. »Ja?«
Er hatte den Rover vor dem Torhaus angehalten. »Du hast ins Leere gestarrt, als würde dich irgendwas belasten.«
»Ich ... ich hatte gerade ein sehr seltsames Erlebnis«, sagte sie. »Ich sah mich auf einem Pferd, aber das war nicht ich. Ich meine, nicht so, wie ich heute bin, sondern wie ich als kleines Mädchen war.« Sie schüttelte den Kopf. »Komisch, nicht?«
Jasons grüne Augen musterten sie prüfend. Als er sicher war, dass alles in Ordnung mit ihr war, nickte er. »Ja, das war es sicherlich.« Er lenkte den Wagen durch das Torhaus und ließ ihn dann langsam über die Zugbrücke rollen. Die hölzernen Planken klapperten, als sie darüberfuhren, und dann stellte Jason den Wagen auf einem kleinen, kiesbestreuten Platz in der Nähe des Haupteinganges ab.
Als Emma ausstieg, fiel ihr sofort ein lautes, ungewöhnliches Geräusch auf. Es klang wie ... Metall, das gegen Metall schlug, und schallte durch den ganzen Burghof.
Bevor sie Jason fragen konnte, was es war, grinste er und griff nach ihrem Arm. »Ein besonderer Genuss erwartet dich«, sagte er und zog sie mit sich. »Komm, Emma! Ich gehe jede Wette ein, dass du so etwas nirgendwo anders als auf Grimm sehen wirst.«
Jason führte – nein, zog – Emma über den Hof, dann durch ein kleines, eisernes Tor, das zu einer großen, von Rasen gesäumten Fläche führte.
Wie eine Arena, dachte sie.
In einiger Entfernung konnte sie eine kleine Ansammlung von Leuten sehen, die alle etwas Interessantes zu verfolgen schienen, das sich etwas weiter weg abspielte. Je näher sie und Jason der kleinen Menge kamen, desto besser konnte Emma sehen, wer die Zuschauer waren und was es dort zu sehen gab.
Abrupt blieb sie stehen, wodurch sie auch Jason zu einem jähen Halt brachte. Er grinste sie an, dann zog er wieder leicht an ihrem Arm.
»Komm, Emma!«, sagte er lachend. »Du musst näher heran, um etwas sehen zu können.«
Emma ließ sich von ihm mitziehen, froh, dass er an ihrer Seite war und darauf achtete, dass sie nicht stolperte oder fiel.
Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, als ihr Blick auf zwei Männer mit freiem Oberkörper fiel, die sich ein paar Schritte weit entfernt von ihr umkreisten: Gawan und Christian, beide mit offenem Haar, wilden, grimmigen Gesichtern und einem sehr scharf und tödlich aussehenden Schwert in ihren Händen.
Nein – Christian hatte sogar zwei !
Dafür war das eine, mit dem Gawan kämpfte, aber fast so lang wie Emma groß war.
Und die beiden Männer sahen aus, als wollten sie einander umbringen.
»Oh, meine Liebe! Wir haben einen Platz für Sie!«
Emma löste ihren Blick nur widerstrebend von dem Schwertkampf, um sich nach der ihr unbekannten Stimme umzusehen. Dann weiteten ihre Augen sich erneut, als ihr Blick über die kleine Gruppe von Zuschauern glitt.
Ellie saß mit allen vier Kindern da, einschließlich des Babys. Neben dem kleinen Davy saß Justin Catesby, auf der anderen Seite von Ellie der alte Godfrey. Und vor ihnen, auf zwei Klappstühlen, saßen zwei Damen, denen Emma bislang noch nicht begegnet war. Eine, deren Haar zu der Gestalt eines Schwans frisiert war, war ihr gleich sympathisch. Die andere ... oh Gott, sie sah total durchnässt aus. Beide trugen Kleider aus einer anderen Zeit, aber Emma hätte nicht sagen können, aus welcher.
Die Dame mit dem Vogel auf dem Kopf winkte und klopfte auf den freien Stuhl an ihrer Seite.
»Kommen Sie und nehmen Sie Platz, meine Liebe«, lud sie Emma lächelnd ein.
Die nasse Dame winkte.
»Na, komm schon, Emma!«, rief nun auch Ellie, deren Jungen ausgelassen auf den Sitzen auf und ab sprangen.
Justin Catesby sah sie nur an und grinste.
Jason zog Emma am Arm. »Nun komm schon, oder du verpasst das Spektakel.«
Emma ließ sich von ihm zu ihrem Platz neben der Schwanendame ziehen, und Ellie stellte ihr rasch die beiden Damen vor.
»Das sind Lady Follywolle und Lady Beauchamps«, sagte sie. »Sie konnten es kaum erwarten, dich kennenzulernen.«
Emma begrüßte sie mit einem Lächeln. »Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen.«
Dann drang eine Reihe barscher Wörter von den Kämpfenden herüber, in einer Sprache, die Emma nicht verstand, worauf sie den Männern sogleich wieder ihre Aufmerksamkeit zuwandte. Sie hatte Christian – und Gawan schon erst recht nicht – noch nie mit nacktem Oberkörper gesehen, und bei diesem Anblick wurde ihr ganz heiß. Beide Männer hatten zahlreiche Tätowierungen, die aber bei
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