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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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eins dieser Monster ausliefere, habe ich meinen Teil unserer Vereinbarung erfüllt.«
    »Wir haben nie eine Vereinbarung getroffen, Floyd.«
    »Lassen Sie mich jetzt nicht im Stich, Monsieur. Ich gebe mir alle Mühe, nicht den letzten Respekt vor den Behörden in dieser Stadt zu verlieren.«
    »Ich kann Belliard nicht auf ewig von Ihrem Fall fern halten«, sagte Maillol. »Er geht schon jetzt jeder Spur nach, die ihn zu Custine führen könnte. Übrigens, diese Bar, die Sie gelegentlich frequentieren, Le Perroquet Pourpre …«
    »Was ist damit?«, fragte Floyd besorgt.
    »Wo sie sich befunden hat, ist nur noch ein nettes verkohltes Loch zurückgeblieben.«
    »Und Michel, der Besitzer? Ist ihm etwas passiert?«
    »Niemand ist zu Tode gekommen, aber Zeugen haben zwei Männer in Überziehern und mit Benzinkanistern gesehen, die in einem Citroen vom Tatort geflüchtet sind. Sie sollen sich in Richtung Quai des Orfevres aus dem Staub gemacht haben.« Maillol wartete einen Moment, um die Neuigkeit wirken zu lassen. »Falls Custine sich dort versteckt, können Sie davon ausgehen, dass Belliard ihm sehr dicht auf den Fersen ist.«
    »Custine kann sehr gut auf sich selbst aufpassen.«
    »Das mag sein. Die Frage ist nur: Können Sie es auch? Belliard wird nicht aufgeben, wenn er den ersten Fisch an der Angel hat.«
    »Ich brauche nur noch etwas mehr Zeit«, sagte Floyd.
    »Falls – ich wiederhole: falls Sie mir eins dieser falschen Kinder lebend und in vernehmungsfähigem Zustand bringen, dann wäre es denkbar, dass ich etwas tun könnte. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich dem Untersuchungsrichter die Angelegenheit erklären soll. Paris von einer Bande mörderischer Kinder terrorisiert? Er wird mich auslachen und hochkant aus dem Justizpalast werfen.«
    »Zeigen Sie ihm das Kind, Monsieur. Ich glaube, dass ihm dann sehr schnell das Lachen vergehen wird.«
    »Ich werde tun, was ich kann.«
    »Es freut mich, dass wir immer noch eine gemeinsame Basis haben«, sagte Floyd.
    »Eine gemeinsame Basis, die jedoch zusehends kleiner wird, mon ami. Im Gegenzug würde ich Sie gerne um Ihre Mithilfe bitten, um die Rivaud-Verbindung aufklären zu können.«
    »Verstanden.« Floyd legte den Hörer auf, dann kramte er in seiner Tasche nach weiteren Münzen für das nächste Telefonat.
     
    Das Auto wurde langsamer, fädelte sich aus dem Verkehrsstrom aus und schrammte mit den rechten Rädern am Bordstein entlang. Die hintere Tür wurde aufgerissen und eine Hand – die einem großen Mann gehörte, der auf dem dunklen Beifahrersitz nicht genau zu erkennen war – dirigierte sie zu den Rücksitzen des Wagens. Auger stieg zuerst ein, gefolgt von Floyd. Er hatte kaum die Tür zugeschlagen, als der Fahrer Gas gab und wieder auf die Rue La Fayette ausscherte. Das plötzliche Manöver wurde von der Fahrzeugschlange mit einer Symphonie aus wütendem Gehupe begrüßt.
    Custine drehte sich auf dem Beifahrersitz um, während der Fahrer, der nun als Michel erkennbar war, den Wagen auf die Rue Magenta lenkte.
    »Es tut gut, dich wiederzusehen, Floyd«, sagte Custine herzlich. »Wir hatten uns schon Sorgen gemacht.«
    »Schön zu wissen, dass man an mich denkt.«
    Custine tippte sich an den Hut und blickte in Augers Richtung. »Das Gleiche gilt für Sie, Mademoiselle. Wie geht es Ihnen?«
    »Man hat auf sie geschossen«, sagte Floyd. »Also lässt sich kaum behaupten, dass es ihr gut geht. Das einzige Problem ist, dass sie nicht zulässt, von mir in eine Klinik gebracht zu werden.«
    »Ich nicht brauchen Klinik«, sagte Auger. »Ich nur brauchen Station von Zug.«
    Custine sah Floyd an. »Liegt es an mir, oder hat sie perfektes Französisch gesprochen, als ich ihr das letzte Mal begegnet bin?«
    »Sie hat sich am Kopf gestoßen.«
    »Muss ein ziemlich schlimmer Stoß gewesen sein.«
    »Das ist noch gar nichts. Du solltest dir anhören, was mit ihrem Englisch passiert ist.«
    »Was ist mit dir passiert, Floyd?«, fragte Custine, dem zum ersten Mal Floyds Kopfverband auffiel. Sein Hut war im Keller des Fabrikgebäudes von Kaspar Metall zurückgeblieben.
    »Mach dir um mich keine Sorgen. Wie geht es dir? Wie geht es Greta? Ist Marguerite noch …?«
    »Mit Greta habe ich gestern gesprochen. Sie war – verständlicherweise – mehr als nur ein wenig aufgeregt über deine überstürzte Abreise.«
    »Ich hatte keine Zeit für eine ausführliche Diskussion. Du warst dort. Du weißt, wie es war.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie dir verzeihen wird –

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