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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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einer Art Belagerungssituation. Floyd kann nicht zur Oberfläche zurückkehren, und mit hoher Wahrscheinlichkeit versucht man bereits, in die äußere Kammer einzudringen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie versuchen werden, durch den Zensor zu gelangen, aber ich habe den Roboter beauftragt, Floyd zu beschützen, bis wir ein Schiff mit Verstärkung zurückschicken können.«
    Skellsgards Bild fiel in sich zusammen und baute sich wieder auf. Ihre Stimme klang dünner, als würde sie durch einen Kamm sprechen. »Damit wird Caliskan nicht einverstanden sein.«
    »Ich werde mit ihm darüber reden. Wenn es sein muss, komme ich persönlich zurück. Ich würde den verdammten Roboter losschicken, damit er Floyd wieder nach oben bringt, wenn der Zensor ihn durchlassen würde.«
    »Darf ich etwas sagen?«, fragte Floyd.
    »Bitte«, erwiderte Skellsgard.
    »Auger hat Ihnen nicht alle Informationen gegeben. Es ist so, dass sie ziemlich schwer verletzt ist.«
    »Sagt er die Wahrheit?« Skellsgard richtete ihren Blick auf Auger.
    »Es ist nichts Ernstes«, sagte Auger und zuckte im nächsten Moment zusammen, als der Roboter sich um die Wunde bemühte. Selbst Floyd musste den Blick abwenden. Damit hatte er schon immer Schwierigkeiten gehabt. Es war ihm schon nicht leicht gefallen, Augers Wunde zu säubern und zu verbinden.
    »Für mich sieht das nicht wie ›nichts Ernstes‹ aus«, sagte Skellsgard.
    »Ich werde durchhalten, bis ich wieder zu Hause bin. Auf diese Weise werde ich zumindest für einen Teil der Reise bei Bewusstsein bleiben. Der Roboter flickt mich zusammen. Kann sich das Schiff um sich selbst kümmern?«
    »Nein«, sagte Skellsgard. »Unter normalen Umständen schon, aber nicht beim gegenwärtigen Zustand der Verbindung. Die vorhandenen Routinen sind nicht darauf angelegt, sich an die veränderte Geometrie anzupassen. Wir haben ein paar Hilfsroutinen programmiert, bevor wir es losschickten, aber der Roboter musste ein paarmal in die Navigation eingreifen, um das Schiff heil durchzubringen.«
    »Also ist das kein Problem. Dann soll der Roboter auf dem Rückflug eben dasselbe machen.«
    »Es wird kein Roboter an Bord sein«, sagte Skellsgard, die sich fragte, ob Augers Kurzzeitgedächtnis durch die Schmerzen und den Blutverlust beeinträchtigt wurde. »Selbst wenn Sie nicht vorgeschlagen hätten, dass er Ihren Detektiv beschützt, brauchen wir ihn am E2-Ende, um die Mündung zu stabilisieren und nach der Penetration die Energie herunterzufahren. Sie erinnern sich, wie kritisch es war, mich zurückzuschicken, ohne einen katastrophalen Kollaps der Mündung zu provozieren?«
    »Ja«, sagte Auger.
    »Diesmal ist die Problematik um das Zwanzigfache gesteigert, und es ist niemand aus Fleisch und Blut zur Stelle, der die Kontraktion der Mündung überwachen kann. Dafür brauchen wir den Roboter.«
    »Verdammt«, sagte Auger.
    »Wenn wir zwei Roboter ins Schiff quetschen könnten, hätten wir zwei geschickt. Ich hatte eigentlich gehofft, dass Sie ausreichend bei Kräften sind, um das Ding allein zu fliegen.«
    »Ich glaube, ich werde ein wenig benebelt sein«, sagte Auger. »Der Roboter sprach davon, dass er mich mit UR voll pumpen will.«
    »Wenn der Roboter sagt, dass Sie UR brauchen, würde ich mich auf seine Einschätzung verlassen.«
    »Auf jeden Fall. Aber es könnte sein, dass ich nicht während des gesamten Fluges bei Bewusstsein bin.«
    »Wenn das so ist«, sagte Skellsgard, »haben wir ein großes Problem.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Floyd.
    Auger sah ihn an. Die Gesichter auf den Schirmen sahen ihn ebenfalls alle im gleichen Moment an. Selbst der Roboter wandte sich in seine Richtung, und irgendwie gelang es dem ausdruckslosen Kugelkopf, den Anschein höflicher Skepsis zu erwecken.
    »Können Sie etwas zur Lösung des Problems beitragen?«, fragte Skellsgard.
    »Wenn Auger das Schiff nicht steuern kann, muss ich es tun.«
    »Sie haben keine Ahnung, was damit verbunden ist. Und selbst wenn Sie eine Ahnung hätten … Scheiße, Sie können doch ein Wurmloch nicht von Ihrem eigenen Arschloch unterscheiden.«
    »Nein, aber ich kann es lernen.« Floyd richtete seine Aufmerksamkeit auf das schwebende Bild, das ihm am nächsten war.
    »Gut«, sagte Skellsgard. »Sie können damit anfangen, mir zu erklären, was Sie bereits über die Gleichgewichtsparameter zwischen normaler und exotischer Materie wissen. An diesem Punkt können wir dann weitermachen. Wobei ich davon ausgehe, dass Sie flüchtig mit den Grundprinzipien der

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