Ewigkeit
ebenfalls zu ihren Bedingungen.«
»Ganz so würde ich die Sache nicht interpretieren. Warum sollten sie nicht etwas im Gegenzug erhalten? Meine Güte, sie bieten uns die gesamte Galaxis an. Dafür scheint mir die Erde – eine gefrorene, gefährliche, unbewohnbare Erde – nur ein kleiner Preis sein. Und es ist schließlich nicht so, dass wir ihnen den ganzen Planeten auf dem Silbertablett servieren würden.«
»Gib ihnen einen Zentimeter und sie nehmen einen Kilometer.«
Peter massierte sich die Stirn, als hätte er plötzlich Kopfschmerzen. »Immerhin haben wir etwas für uns herausgeholt. Etwas, das wir begreifen müssen – jetzt noch mehr als je zuvor – ist, dass die Slasher kein einheitlicher politischer Block sind, mag es unseren Zielen auch noch so sehr entgegenkommen, sie so zu sehen. Ganz sicher sehen sie die Föderation nicht so. Für sie handelt es sich um eine lose, in sich variable Allianz verschiedener progressiver Interessengruppen, die jeweils eigene Vorstellungen davon haben, was mit der Erde geschehen sollte. Es ist kein Geheimnis, dass es unter den Kommunitäten Fraktionen gibt, die eine aggressivere Politik vorziehen würden.«
Ein leichter Schauder lief Auger über den Rücken. »Zum Beispiel?«
»Benutz deine Phantasie. Sie wollen die Erde, insbesondere jetzt, wo sie eine klare Strategie vor Augen haben, um die Furien zu beseitigen und einen Terraformungsprozess einzuleiten. Das Einzige, was ihnen im Wege steht, sind wir und unsere gemäßigteren Verbündeten bei den Slashern. Meine pragmatische Seite sagt mir, dass wir einen Handel mit den Moderaten abschließen sollten, solange überhaupt noch ein Handel zur Debatte steht.«
»Bitte für ›pragmatische Seite‹ ›eiskalter Zynismus‹ einsetzen«, sagte Auger und schämte sich im gleichen Augenblick dafür. Ihr war klar, dass sie sich unfair verhielt. »Tut mir Leid. Ich weiß, dass du es gut meinst, Peter, und manches von dem, was du sagst, ergibt wahrscheinlich auf irgendeine verdrehte Art Sinn, aber das bedeutet nicht, dass es mir gefallen muss.«
»Ob es dir gefällt oder nicht, die Zusammenarbeit mit den Kommunitäten schreitet voran.«
»Vielleicht«, gab Auger zurück. »Aber sie werden nur über meine Leiche einen Fuß auf die Erde setzen.«
Peter bedachte sie mit der Art von Lächeln, die sie auf die Palme brachte. »Weißt du, ich hasse es, schlechte Nachrichten zu überbringen, aber wenn das Tribunal beginnt, wirst du es mit einer außergewöhnlich kompetenten Zeugin der Anklage zu tun haben. Deshalb möchte ich dir auch alle Hilfe zukommen lassen, die ich anzubieten habe.«
»Was meinst du damit? Was für eine Zeugin der Anklage?«
»Das Mädchen – Cassandra.«
Augers Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie Peter eindringlich musterte. »Was gibt es, das ich nicht über diese junge Frau weiß?«
»Sie ist eine Bürgerin der Kommunitäten. Sie sieht vielleicht wie ein kleines Mädchen aus, aber sie ist erwachsen und hat die Fähigkeiten und die Skrupellosigkeit einer Erwachsenen.«
Auger schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist unmöglich.« Aber dann erinnerte sie sich an Cassandras seltsame Reaktion nach dem Vorfall in Paris und an ihre wortgewandte, bissige Art, die Zusammenarbeit mit den Slashern zu verteidigen. Und dann war da noch das kobaltblaue Slasher-Schiff im Raumdock des Antiquitätenministeriums.
»Es ist wahr«, sagte Peter. Stirnrunzelnd untersuchte er die toten Blumen in der Vase, als würde er versuchen, eine befriedigende Anordnung für die verschrumpelten Blüten zu finden.
»Wie, zum Teufel, hat sie sich dann durch unsere Sicherheitsvorkehrungen geschlichen?«
»Hat sie nicht. Ihre Teilnahme an deiner Exkursion war offiziell genehmigt.«
»Und niemand hat es für nötig befunden, mir etwas davon zu sagen?«
»Ihre Teilnahme war eine ausgesprochen heikle Angelegenheit. Wenn die Sache nicht schief gelaufen wäre, hätte es nie jemand erfahren.«
»Und jetzt posaunen sie es bei einem Tribunal heraus?«
»Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass Cassandras Zeugenaussage genau die richtige Geste ist, um unsere Bande mit den gemäßigten Slashern zu stärken. So zeigen wir, dass wir ihnen eine aktive Rolle in unserem Rechtssystem zugestehen.«
»Selbst wenn das bedeutet, mich am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen?«
Peter spreizte die makellos manikürten Finger. »Ich habe schon gesagt, dass ich tue, was ich kann. Offiziell hätte ich Cassandra in deiner Gegenwart nicht einmal
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