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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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bislang noch nichts in Erfahrung bringen konnten. Sie haben nicht zufällig einen genialen Einfall?«
    »Wenn Sie geniale Einfälle brauchen«, sagte Floyd, »sind sie bei mir definitiv an der falschen Adresse.«
    Als sie ausgetrunken hatten, führte Tunguska Floyd durch ein Labyrinth aus getäfelten Gängen zu seinem Quartier. »Es ist nichts Besonderes«, sagte der Slasher, als er die Tür zu einem Schlafzimmer öffnete, in dem Howard Hughes Flugübungen hätte machen können.
    »Ich habe keine großen Ansprüche«, sagte Floyd und betastete die Teakholz-Intarsien in der Tür. »Ist das alles echt?«
    »Vollkommen«, sagte Tunguska. »Dies ist ein großes Schiff, und wir können es uns leisten, Ihnen einige Ressourcen zuzuteilen, damit Sie sich wohl fühlen. Wenn wir diese Ressourcen anderweitig benötigen, werde ich versuchen, Sie früh genug vorzuwarnen.«
    »Danke …«, sagte Floyd. »Und wegen Auger?«
    »Man wird Sie benachrichtigen, sobald es irgendetwas Neues gibt.«
    »Ich würde sie gern besuchen.«
    »Jetzt?«
    »Vielleicht in nächster Zeit.«
    »Aber Sie werden sich nicht mit ihr unterhalten können«, warf Tunguska ein.
    »Ich weiß«, sagte Floyd. »Ich möchte nur, dass sie spürt, dass jemand um ihr Wohlergehen besorgt ist.«
    »Ich verstehe«, sagte Tunguska, als er ihn in den Raum führte. »Es war ein ziemlich großes Opfer von Ihnen, hierher zu kommen, Mister Floyd.«
    »Ich habe schon Schlimmeres auf mich genommen.«
    »Aber Ihnen muss bewusst sein, dass es für Sie keine Garantie gibt, jemals wieder nach Hause zurückzukehren.«
    »Das wusste ich nicht, als ich Auger half, sich in Sicherheit zu bringen.«
    »Das mag sein. Aber hätte dieses Wissen etwas an Ihren Entscheidungen geändert?«
    Floyd dachte einen Moment lang darüber nach, weil er eine ehrliche Antwort geben wollte. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Davon bin ich ebenfalls überzeugt. Ich bin vielleicht nicht der beste Menschenkenner, aber ich vermute, dass Sie genau dieselben Entscheidungen getroffen hätten, wenn Ihnen die Konsequenzen in vollem Umfang bekannt gewesen wären.« Tunguska klopfte ihm behutsam auf den Rücken. »Und das finde ich bewundernswert. Sie hätten auf alles verzichtet – eine ganze Welt und alle Menschen, die Ihnen etwas bedeuten –, um ein anderes Menschenleben zu retten.«
    »Warten Sie noch etwas, bis Sie mich heilig sprechen«, sagte Floyd. »Ich hatte mir gedacht, dass es eine gute Idee wäre, Auger zu helfen, nach Hause zurückzukehren. Das hatte durchaus etwas Egoistisches. Und schließlich besteht immer noch eine gewisse Chance, dass ich zurückkehren kann.«
    Tunguska musterte ihn eine Weile sehr aufmerksam, während er sich mit einem Finger am Kinn entlangstrich.
    »Falls wir die Position der AGS ausfindig machen können, meinen Sie?«
    »Ja.«
    »Dann wäre es durchaus eine Möglichkeit. Allerdings müssten wir zuvor noch das kleine Problem lösen, durch die Hülle zu gelangen. Die Aggressoren werden versuchen, Antimaterie einzusetzen, womit sich die AGS möglicherweise knacken lässt – vielleicht aber auch nicht. Andererseits werden wir alles tun, was wir können, um sie daran zu hindern. Wenn wir die Antimaterie vorzeitig zur Detonation bringen können, werden wir keinen Augenblick zögern, es zu tun.«
    Floyd hatte die Sache noch gar nicht so detailliert durchdacht. Tunguska musste ihm gar nicht deutlicher erklären, dass die Sache möglicherweise auf ein Selbstmordkommando hinauslief, falls sich nicht auf andere Weise verhindern ließ, dass der Silberregen nach E2 gelangte.
    »Es tut mir Leid«, fügte Tunguska hinzu, als er Floyds Reaktion bemerkte.
    »Und es gibt keinen anderen Weg, wie ich hineinkommen könnte?«
    »Zumindest ist uns keiner bekannt. Wenn wir die AGS irgendwann erreicht haben, hätten wir natürlich alle Zeit der Welt, nach einem Zugang zu suchen … aber das ist das Einzige, was Sie nicht haben.«
    »Sie müssen zuerst alles tun, um den Einsatz von Silberregen zu verhindern«, sagte Floyd. »Dafür haben Auger und ich unseren Hals riskiert. Dafür sind Susan White, Blanchard und Cassandra gestorben – und all die anderen Unschuldigen, die in diese Sache hineingezogen wurden.«
    »Wir können immer noch darauf hoffen, dass die Sache gut ausgeht«, sagte Tunguska und zwang sich zu einem optimistischen Tonfall. »Ich möchte nur klarstellen, dass wir auf das Schlimmste vorbereitet sein sollten.«
     
    Tunguska ließ Floyd allein in seinem Quartier zurück, während das

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