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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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haben wir ihn verloren.«
    »Wir dürfen ihn nicht verlieren«, sagte Auger. »Dieser Fall darf einfach nicht eintreten.«
    »Vielleicht müssen wir damit leben. Er kennt den Weg zur AGS. Wir nicht. So einfach ist das.«
    »Cassandra hätte sich die Dokumente gründlicher ansehen müssen«, sagte Auger, während sie das seltsame Gefühl hatte, sich selbst tadeln zu müssen, weil ihr ein schwerer Fehler unterlaufen war oder sie etwas Entscheidendes übersehen hatte.
    »Sie hat getan, was sie konnte«, sagte Tunguska. »Seinerzeit hatte sie nur eine vage Vorstellung, dass sie vielleicht von strategischer Bedeutung sein könnten. Wir können uns bereits glücklich schätzen, dass wir überhaupt etwas haben.«
    »Glücklich?«, gab Auger zurück. »Wir können gar nichts mit der Fracht anfangen.«
    »Tut mir Leid«, sagte Tunguska. »Wenn es etwas geben würde, das ich tun könnte … Aber wir werden die Verfolgung natürlich fortsetzen und darauf hoffen, dass wir Glück haben.«
    »Mehr können Sie nicht bieten?«
    »Ich fürchte, nein.«
    Niemand sagte etwas, bis Floyd eine Hand hob. »Dürfte ich vielleicht einen kleinen Beitrag leisten?«

 
Achtunddreißig
     
     
    Der Sog-Antrieb war immer noch nicht bereit, maximalen Schub zu liefern. Während sie sich mit einer gemächlichen Beschleunigung von einem G e dem mutmaßlichen Portal näherten, führte Floyd Auger und Tunguska in sein Quartier.
    »Ich hoffe, du hast uns etwas Brauchbares anzubieten«, sagte Auger.
    »Hast du eine realistische Alternative?«
    »Ich meinte nur … dass du keine falschen Hoffnungen wecken solltest, Floyd. Ich weiß, dass du uns nur helfen willst, aber …«
    Er drehte sich zu ihr um und sah sie mit verletztem Stolz an. »Was ›aber‹?«
    »Hier geht es um eine sehr technische Angelegenheit«, sagte sie.
    »Was sie damit andeuten will«, warf Tunguska in versöhnlichem Tonfall ein, »ist, dass es manche Dinge gibt, bei denen man erwarten kann, dass Sie eine nützliche Ansicht dazu haben … und manche Dinge, bei denen man das eher nicht erwarten kann.«
    »Ich verstehe«, sagte Floyd gepresst.
    »Und ich fürchte, dass Dinge, die die Hypernetznavigation betreffen, eher in die zweite Kategorie fallen«, fuhr er fort.
    »Hören Sie sich wenigstens an, was ich zu sagen habe, Jack.«
    »Floyd, ich weiß, dass du es nur gut meinst«, sagte Auger, »aber wir sollten uns wirklich auf den Moment vorbereiten, wenn der Sog-Antrieb wieder funktionsfähig ist.«
    »Würden Sie nicht gerne wissen, ob Sie überhaupt auf dem richtigen Weg sind, bevor Sie diese Fackel entzünden?«
    Er öffnete die Tür zu den weitläufigen Räumen, die man ihm als vorübergehendes Quartier zur Verfügung gestellt hatte. Er führte sie zum Bett und den paar Möbeln, die darum angeordnet waren.
    »Floyd, gib mir wenigstens einen Hinweis.«
    »Es war etwas, das du selbst gesagt hast, Auger. Wie, zum Teufel, haben sie etwas Brauchbares aus den Zahlen gemacht, die aus diesem Antennending gekommen sind, wenn sie mit den Möglichkeiten des Jahres 1959 Vorlieb nehmen mussten?«
    »Erklär es mir«, sagte Auger.
    »Und mir auch, wenn Sie schon mal dabei sind«, sagte Tunguska.
    »Wir haben nach einem mikroskopischen Punkt oder etwas in der Art gesucht«, sagte Floyd, »weil wir dachten, dass wir es nur mit zehn oder zwölf Ziffern zu tun haben – den Koordinaten der AGS.«
    »Weiter«, sagte Auger, die trotz ihrer Bedenken ein erwartungsvolles Erschaudern verspürte.
    »Ich glaube, wir haben ziemlich weit danebengelegen.«
    »Floyd, zieh es nicht so in die Länge!«
    Floyd setzte sich aufs Bett und bot Tunguska und Auger die zwei Stühle an. »Macht euch klar, dass es von Anfang an hoffnungslos war, nach so etwas suchen zu wollen. Du hast es selbst gesagt, Auger: Die Botschaft könnte sonstwo versteckt sein, im winzigsten Schmutzfleck oder einer minimalen Verschiebung der Position einiger Buchstaben. Man müsste schon ganz genau wissen, wonach man sucht, um es zu finden.«
    »Floyd …«, sagte sie in warnendem Tonfall.
    »Damit ist aber eine große Frage immer noch unbeantwortet: Wie sind sie an diese Zahlen gelangt? Es war eine Sache, diese Antenne zu bauen, aber zu versuchen, einen Sinn in die Daten zu bringen … Du hast selbst spekuliert, dass es sehr schwierig gewesen sein muss, wenn man den technischen Stand von 1959 bedenkt.«
    »In Floyds Welt gibt es keine Computer«, erklärte Auger dem Slasher. »Sie sind technisch noch weiter zurück als wir in diesem Jahr, weil

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