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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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gestopft. »Insgesamt fünfhundert Kilogramm. Noch ein paar Flüge, dann haben wir alles nach Hause geschickt, was Susan abgeliefert hat.«
    »Gut«, sagte Aveling. »Bringen Sie alles an Bord und verstauen Sie es gut. Sie können aufbrechen, sobald Sie bereit sind.«
    »Moment«, sagte Auger. »Soll dieses Schiff ohne mich abfliegen?«
    »Es wird ein anderes kommen, sechzig Stunden nach dem Aufbruch dieses Transporters.« Avelings Stimme troff vor zuckersüßem Sarkasmus. »Das heißt, Sie haben für Ihre Mission mindestens zweieinhalb Tage Zeit. Wenn Sie früher mit der Blechdose eintreffen, können Sie hier herumsitzen und auf den nächsten Flug warten.«
    »Trotzdem gefällt es mir nicht …«
    »So und nicht anders wird es ablaufen, Auger. Also finden Sie sich damit ab.« Aveling wandte sich ab und schien die Diskussion als abgeschlossen zu betrachten.
    Die drei Neuankömmlinge marschierten über einen Steg davon, während Barton, Ariano und Rasht das Schiff für den Rückflug beluden. Sie erreichten eine Ebene, die sich im Kreis um die Kammer herumzog. An den Wänden waren vorgefertigte Kabinen, Werkzeugschränke und Kontrollkonsolen angebracht. In der tiefen Grube unter der Sphäre schnarchten leistungsfähige Generatoren vor sich hin, und Schläuche schlängelten sich wie drapierte Tentakel über den Boden.
    Auger erkannte, dass alles, was sie sah, durch die Verbindung angeliefert worden sein musste – sogar die Sphäre. Die ersten paar Reisen waren bestimmt sehr interessant gewesen – um nicht zu sagen, lebensgefährlich.
    »Wir wollen uns ein wenig erfrischen«, sagte Skellsgard und führte Auger zu einer Kabine. »Hier gibt es eine Dusche, einen Waschraum und eine Garderobe, die mit einheimischer Kleidung bestückt ist. Bedienen Sie sich, aber achten Sie darauf, dass Sie sich in den Sachen, die Sie aussuchen, bequem fühlen.«
    »Ich fühle mich sehr bequem in den Sachen, die ich bereits trage.«
    »Wenn Sie die anbehalten, können Sie genauso gut mit einem großen Schild herumlaufen, nachdem sie in Paris eingetroffen sind. Es geht darum, so unauffällig wie möglich aufzutreten. Wenn Sie zu fremdartig wirken, könnte das Blanchards Bereitschaft verringern, Ihnen das Gewünschte auszuhändigen.«
    Auger duschte und spülte den muffigen Reisegeruch ab. Sie fühlte sich auf seltsame Weise wachsam. Während der letzten dreißig Stunden hatte sie nur für kurze Momente geschlafen, aber die außergewöhnlichen Ereignisse hatten ihre Müdigkeit unterdrückt.
    Wie Skellsgard versprochen hatte, war die Garderobe vortrefflich mit Kleidung aus der gleichen Zeitepoche ausgestattet wie die E2-Artefakte, die sie bereits untersucht hatte. Als sie sie in unterschiedlicher Zusammenstellung anprobierte, erinnerte sie sich unwillkürlich an die lächerliche Kostümparty, an der sie in der Twentieth Century Limited teilgenommen hatte, um etwas gegen die Langeweile zu unternehmen. Zumindest stammten diese Kleidungsstücke allesamt aus der gleichen Epoche, obwohl es natürlich denkbar war, dass sie in einzelnen Fällen eine unmögliche Kombination wählte. Die Sache war tückischer, als sie erwartet hatte. In letzter Zeit hatte die Tanglewood-Mode mehr zum Zweckmäßigen tendiert, und demzufolge war Auger nicht an Sachen wie Kleider und Röcke, Strümpfe und hochhackige Schuhe gewöhnt. Selbst bei den akademischen Empfängen, wo sich alle Mühe gegeben hatten, sich zu verkleiden, war sie stets die Einzige gewesen, die großen Wert darauf gelegt hatte, in einem schmutzigen Arbeitsoverall aufzukreuzen. Nun sollte sie als Frau des 20. Jahrhunderts auftreten, und das zu einer Zeit, als sogar das Tragen von Hosen noch völlig unüblich gewesen war.
    Sie brauchte eine halbe Stunde, doch schließlich hatte sie sich für ein Ensemble entschieden, das ihr nicht allzu schräg vorkam und in dem sie – was genauso wichtig war – einfach herumlaufen konnte, ohne wie eine Betrunkene zu wirken. Aus dem Angebot wählte sie die Schuhe mit den flachsten Sohlen aus, die immer noch spürbar höher waren, als sie es sich gewünscht hätte. Dazu zog sie schwarze Strümpfe und einen knielangen Rock in Marineblau mit dünnen silbernen Nadelstreifen an. Darin konnte sie sich ohne allzu große Schwierigkeiten bewegen. Sie vervollständigte die Kleidung mit einer blassblauen Bluse und einer Jacke aus dem gleichen Stoff wie der Rock. Nachdem sie im hinteren Bereich der Garderobe herumgekramt hatte, entdeckte sie einen Hut, der dem Ensemble den

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