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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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Schlichtheit, die seine ganze Wesensart widerspiegelten – ungezwungen attraktiv und anziehend und dabei zielstrebig und durchsetzungsstark. Alles passte zusammen, bewies wohlbedachte Aufmerksamkeit und guten Geschmack. Doch nichts war übertrieben oder aufdringlich. Sein persönliches Umfeld zeigte, dass er auf sich achtgab und die schönen Dinge im Leben zu würdigen wusste, gleichzeitig aber auch ein Mann mit Tiefgang war.
    Zum wiederholten Male fragte sie sich, was sie hier wollte. Warum er sieüberhaupt begehrte. Sie war nicht wie die schönen Dinge, mit denen er sein Leben füllte. Die teuren Maßanzüge. Die Hundert-Dollar-Haarschnitte. Die teure Flasche Wein, die er zum Essen bestellt hatte. Sie war gewöhnlicher. Einfacher. Schlichter. Sie war Vanilleeis im Vergleich zu seinem Dulce-de-Leche-Gelato. Sie war Steak mit Kartoffeln im Vergleich zu seinem Filet mignon und seiner Hummercremesuppe. Sie war hässlich und unweiblich im Vergleich zu den schönen Frauen, mit denen er ausging. Schönen Frauen wie Kelly Sorenson. Das heißt, sie war schön gewesen, bis sie einem Mörder in die Hände fiel.
    Die Erinnerung an die Arbeit, die sie am Morgen erwartete, ließ sie die Stirn runzeln. Jase hatte gesagt, es wäre wichtig, so oft wie möglich die Augen für Schönheit und Freude zu öffnen, nicht etwa trotz ihres Berufs, sondern vielmehr wegen ihrer Arbeit. Allerdings erschien es ihr falsch, sich dem Vergnügen hinzugeben, während in der Welt derartig düstere, grausige Dinge geschahen. Während es Jungen wie Kevin Porter gab, die von Polizistinnen wie ihr erschossen wurden und eine trauernde Großmutter hinterließen und …
    „Schsch“, flüsterte Jase und umfasste wieder ihr Gesicht. „Ich merke doch, dass deine Gedanken abdriften. Komm zurück zu mir, Carrie. Bleib bei mir.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Wir müssen morgen arbeiten, Jase. Kelly Sorenson …“
    „Kelly Sorenson ist tot. Wir werden tun, was in unserer Macht steht, um ihren Mörder zu finden, doch es bleibt dabei, Carrie, wir leben. Hier. Jetzt. Was auch immer wir machen, wie sehr wir uns auch der Hilfe für die Opfer von Verbrechen verschreiben, wir dürfen uns dabei nicht selbst verlieren. Wir müssen auch unser Leben leben. Lass mich dir helfen zu leben. Lass mich dir helfen, dich lebendig zu fühlen. Lass dich von mir verwöhnen und dich zu ungeahnten Höhepunkten führen, ohne dass du irgendeine Verpflichtung eingehst.“
    Carrie fragte sich, ob das alles wirklich passierte. Konnte sie mit Jase schlafen, und er würde tatsächlich keine Gegenleistung von ihr erwarten? Würde er nicht verlangen, dass sie sich hinterher seiner Männlichkeit unterwarf? Oder sich zurückzunehmen, um seinem eigenen Ego den Weg zu ebnen? War er anders?
    Ja, Jase konnte dieser Mann sein, das wurde ihr mit einem Mal klar. Er war gut. Ein guter Cop. Die Frauen liebten ihn, und offenbar war er ein guter Liebhaber. Er brauchte sich nichts zu beweisen. Nicht durch sie. Er fühlte sich ohnehin schon sicher in seinem Leben. Wusste, wer er war. Vielleicht war es von Anfang an das gewesen, was sie so sehr zu ihm hingezogen hatte.
    „Hast du Kondome?“
    „Im Nachttisch.“
    Seufzend legte sie ihm die Arme um den Nacken. Er hatte nichts am Leib als eine ausgebeulte Pyjamahose, und durch den dünnen Stoff ihres T-Shirts spürte sie ihre harten Brustwarzen, die sich an seinem muskulösen Oberkörper rieben. Sie schmiegte sich an ihn, versuchte, die Sehnsucht zu stillen, die jede Faser ihres Körpers ergriffen hatte, dennoch hatte sie das Gefühl, ihm nicht nahe genug sein zu können. Auch dass seine Härte sich durch den dünnen Stoff der Pyjamahose an ihrem Schoß bemerkbar machte, war nicht genug. Sie wollte mit ihm verschmelzen. Jetzt.
    Hastig zog Carrie sich das Shirt über den Kopf und streifte mit einer flinken Bewegung Jeans und Slip herunter. Jase verschlang sie mit Blicken, die brennend über ihre Brüste nach unten wanderten, und Carrie fühlte sich so begehrt wie schon seit ewigen Zeiten nicht mehr.
    Ihm tief in die Augen schauend, schob sie auch ihm Hose und Boxershorts herunter. Seine Erektion war überwältigend, und sie berührte ihn. Jase stöhnte auf, ließ die Arme jedoch locker hängen, als hätte er sich völlig in Carries Händegegeben, damit sie mit ihm tat, was immer sie wollte.
    Doch in seinen Augen, mit schweren Lidern und schläfrigem Blick, loderte ein Feuer, das Carrie verzehrte und ihr das Gefühl vermittelte, sie wäre die Hilflose. Die

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