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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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Kelly mit jemandem das Lokal verließ, musste Carrie wohl die Gesprächsprotokolle von Kellys Handy überprüfen. Bis der Anbieter die Daten rausgab, dauerte es ziemlich lange und brachte außerdem eine Menge Papierkram und mit sich. Trotzdem fügte sie diese Aufgabe ihrer jetzt schon sehr umfangreichen Liste hinzu.
    So ging es immer weiter; sie verfolgten eine Spur nach der anderen und fanden doch nicht die geringsten Anhaltspunkte.
    Eines Nachmittags warf Jase, als er wieder einmal die Akte durchsah, seinen Stift auf den Tisch. Er stand auf und dehnte seine von Bewegungsmangel müden Muskeln. Beide, er wie auch Carrie, waren gewöhnlich sehr aktiv. Gewöhnt an körperliche Anstrengung, sei es auf der Straße oder im Fitnessraum. Die ständig aufeinanderfolgenden Schichten der Ermittlungsarbeiten fingen an, ihren Tribut zu fordern.
    Carrie wollte gerade vorschlagen, den Fitnessraum aufzusuchen, als Jase sie ansah.
    „Nichts wie raus hier.“
    Carrie litt unter bohrenden Kopfschmerzen, wahrscheinlich hervorgerufen durch stundenlange Bildschirmarbeit. Sie lehnte sich zurück und verzog das Gesicht. „Wohin willst du?“
    „Ich brauche frische Luft. Komm, wir fahren ein bisschen raus. Ich warte draußen auf dich.“
    Er verließ das Büro, ohne Carrie Gelegenheit zum Widerspruch zu geben. Sie ließ sich Zeit und wollte nicht springen, sobald er mit den Fingern schnippte. Das mussten Jase und auch sie selbst lernen. Doch sie war auch neugierig. Und sie freute sich auf die kleine Spritztour mit Jase. Zehn Minuten später hielt sie es nicht mehr aus und ging zu ihm nach draußen. Schweigend führte er sie zu seinem Wagen, einem prächtigen kleinen Mustang, wie Carrie sich insgeheim immer einen gewünscht hatte. Anfangs fuhr er einfach drauflos und lockte Carrie mit ein wenig frischer Luft und Landschaft aus ihren düsteren Gedanken. Etwa eine Stunde später hielt er in der Nähe des Zoos von San Francisco.
    „Was wollen wir hier?“
    „Komm. Lass uns spazieren gehen.“
    In der Umgebung des Zoos gab es Unmengen von Wegen, die sie bereits gejoggt war. Das Umfeld hatte ihr schon immer gutgetan, und nachdem sie ein paar Minuten unterwegs waren, spürte sie, wie ein Teil der Anspannung von ihr abfiel. Auf dem Weg zurück zum Zoo fasste Jase sie plötzlich am Arm, zog sie zum Haupteingang und kaufte zwei Eintrittskarten.
    Carrie kannte Jase mittlerweile gut genug und wusste von seiner Rastlosigkeit, deshalb ließ sie ihn gewähren. Sie spazierten an den Flamingos vorbei zum Roten Panda. Irgendwann kaufte Jase ihr eine Eiswaffel und griff im Gehen nach ihrer freien Hand. Die beiläufige liebevolle Geste fühlte sich für sie fremdartig an, und sie versuchte, sich zu erinnern, wann sie zum letzten Mal mit einem Mann Händchen gehalten hatte.
    Zu ihrer Verwunderung wusste sie nicht einmal genau, ob sie es je getan hatte.
    Solch eine schlichte Geste zwischen zwei Menschen, und sie hatte sie noch nie erlebt? Welch traurige Bestandsaufnahme von ihrem Leben. Welch traurige Bestandsaufnahme von mir selbst, dachte Carrie.
    Eine Zeit lang hielt sie ihren Arm ganz steif, doch als sie die Schimpansen-Anlage erreichten, hatte sie ihre Eiswaffel verzehrt und sich daran gewöhnt, dass ihre Hand in Jases lag. Sie brauchten nicht lange, um den kleinen Zoo zu durchwandern, und Carrie war zu ihrem Erstaunen wirklich traurig, als sie den Ausgang so schnell wieder erreichten. Sie lächelte Jase an.
    „Danke, Jase. Das hat Spaß gemacht.“
    Er schüttelte den Kopf. „Wir sind noch nicht fertig. Komm, wir holen uns Popcorn und drehen noch eine Runde. Ich bin noch nicht bereit, wieder in den Fall einzutauchen. Jetzt noch nicht. Du etwa?“
    Sie zog die Brauen hoch und sagte nichts. Jase befand sich in einer merkwürdigen Stimmung. Gut aufgelegt und gleichzeitig melancholisch. Sie wusste nicht, wie sie mit ihm umgehen sollte. Doch sie nickte. Denn, nein, sie wollte noch nicht gleich wieder an die Arbeit gehen. Offen gesagt, sie genoss die Zeit mit ihm viel zu sehr.
    Sie betrachteten die Zootiere ein zweites Mal. Aßen Popcorn. Hielten sogar wieder Händchen, wie Teenager auf dem Jahrmarkt.
    „Was ist denn nun mit dem neuen Sofa, das du dir anschaffen willst? Hast du schon genauere Vorstellungen?“
    Aufgeschreckt sah sie ihn an, konnte nicht fassen, dass er sich tatsächlich um soetwas wie die Auswahl ihrer Möbel Gedanken machte. „Ich glaube, ein geblümtes, etwas in der Art wie das vorige, wäre schön.“
    Er lächelte leicht. „Ja, mir

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