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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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hast recht. Bestattungsunternehmer benötigen eine Zulassung. Ärzte ebenfalls. Und Anwälte.“
    „Da wir wissen, dass er in Fresno gelebt hat und sich jetzt in San Francisco aufhält, können wir unsere Nachforschungen auf Experten konzentrieren, die im letzten Jahr ihre Praxis verlegt haben. Uns die entsprechenden Zulassungsbehörden vornehmen, die Handelskammer und Ähnliches.“
    Er fädelte den Wagen wieder in den Straßenverkehr ein. „Lass uns mit Stevens reden. Mal sehen, wie viele Hilfskräfte wir für diese Arbeit einsetzen können. Das ist ein guter Hinweis, Carrie. Ein verdammt guter.“
    Carrie lehnte sich in ihren Sitz zurück und freute sich, endlich einer Spur nachgehen zu können, nachdem sie bisher so erbärmlich wenige Anhaltspunkte gehabt hatten. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass auch Jase lächelte. „Ich hab’s doch gesagt, Ward.“
    Verblüfft riss sie die Augen auf und lachte ungläubig. „Und was genau hast du gesagt?“
    Er machte große unschuldige Augen. „Nur dass eine kleine Spritztour und frische Luft dir guttun würden. Vielleicht bist du ja das nächste Mal, wenn ich dir einen Vorschlag mache, entgegenkommender oder schwimmst mit dem Strom, statt mich infrage zu stellen, wie du es immer tust.“
    Er legte die Hand auf ihr Knie und tätschelte es freundschaftlich.
    Carrie lachte und griff nach seiner Hand. „Ja, vielleicht, Jase.
    Nachdem sie nun wussten, wonach sie suchen mussten, dauerte es nicht lange, bis ihnen eine Namensliste vorlag, nicht zuletzt dank der Arbeitskräfte, die Stevens für sie abgestellt hatte. Schon am nächsten Tag, nachdem sie diverse staatliche Behörden kontaktiert hatten, wussten sie, dass sechs Ärzte im vorherigen Jahr in San Francisco und Umgebung eine Praxis eröffnet hatten. Zwei Bestattungsinstitute hatten den Besitzer gewechselt. Jase und Carrie würden mehrere Stunden damit verbringen, die aufgelisteten Personen aufzusuchen.
    Der erste Arzt, den sie trafen, war ein fröhlicher Kinderarzt, der leuchtend bunte Adidas-Schuhe trug. Zum Zeitpunkt des Mordes an Kelly Sorenson war er als Hauptredner auf einer Konferenz aufgetreten. Der zweite Arzt war eine Ärztin, eine zierliche Asiatin mit ernstem Wesen und knapper Sprechweise. Sie war aus Fresno fortgezogen, weil ihr Mann nach San Francisco versetzt worden war. Sie waren gerade aus einem vierwöchigen Auslandsurlaub zurückgekehrt.
    „Wer ist der Nächste?“, fragte Jase.
    „Dr. Odell Bowers, Arzt für rekonstruktive Chirurgie. Er praktiziert in der Nähe von Coit Tower.“ Er folgte der Wegbeschreibung, die Carrie ihm gab. „Komisch“, meinte sie. „In diesem Gebäude hatte ich meine Physiotherapie.“
    „Dein letzter Termin liegt schon eine Weile zurück.“
    „Stimmt. Ich habe anderes zu tun.“
    Er warf ihr einen tadelnden Blick zu. „Ich weiß. Ich lasse mir bald einen neuen Termin geben. Ich will die Fortschritte, die ich schon gemacht habe, jetzt ja nicht durch Nachlässigkeit zunichtemachen.“
    „Gut.“
    Als sie hinter Jase die Treppe zu dem Gebäude hinaufging, war sie sich jedoch bewusst, dass sie ihr verletztes Bein ein wenig nachzog. Oben angekommen, atmete sie sogar ein bisschen schwerer, und die Zeichen ihrer geschwächten Ausdauer waren ihr unangenehm.
    Obwohl sie ihr Bein so unauffällig wie möglich rieb, blieb es Jase natürlich nicht verborgen.
    „Brauchst du noch eine Massage?“, fragte er sanft auf dem Weg zu Dr. Bowers’ Praxisräumen im ersten Stock.
    „Nein. Alles in Ordnung.“
    „Statt zu fragen, hätte ich wohl einfach ankündigen sollen, dass ich dein Bein massieren will. Immerhin hast du selbst gesagt, du würdest dich von jetzt an zugänglicher für meine Vorschläge zeigen.“
    Er hielt ihr die Tür zu Bowers’ Praxis offen. Sie trat ein und erinnerte ihn: „‚Vielleicht‘ habe ich gesagt. Diesen kleinen Zusatz hast du praktischerweise vergessen.“
    Er lachte und zuckte die Achseln. „Was soll daran schon praktisch sein?“
    Sie gingen zum Empfangstisch, hinter dem eine gestresst wirkende junge Frau telefonierte. „Tut mir leid, Ma’am, aber ich sagte doch schon, ich weiß nicht, wann Dr. Bowers zurückkommt. Ich rufe Sie an, sobald ich …“ Sie biss die Zähne zusammen, als die Person am anderen Ende der Leitung das Gespräch einfach abbrach.
    Sie legte auf, notierte etwas, nahm Jase und Carrie jedoch überhaupt nicht wahr.
    Jase räusperte sich. „Entschuldigen Sie“, sagte er.
    Die Frau blickte nicht einmal auf. „Was kann ich für

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