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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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Schultern.
    Ich zuckte zusammen. Wirbelte herum. Starrte in zwei dunkle Augen. Und dann versuchte ich, einen Schrei zu unterdrücken, vor Panik und Aufregung gleichermaßen.
    »Hi, Nik«, sagte Cole.

Kapitel Drei
    Cole. Er stand vor mir. Sooft ich mir diesen Moment auch ausgemalt hatte, ich war nicht darauf vorbereitet. Ich vergaß, was ich eigentlich empfi
    nden sollte. Ich spürte keinerlei Erleichterung, jetzt, da meine größte Chance, Jack zurückzuholen, zum Greifen nah war, obgleich ich genau das hätte empfinden sollen.
    Meine Emotionen waren stattdessen wesentlich simpler.
    Hass und Wut. Solange Jack dahinsiechte, fiel es mir leicht zu hassen.
    Eine Schar Absolventen mit ihren Roben und Hüten zog laut johlend vorbei, und Cole zerrte mich ein Stück weiter hinter eine kleine Baumgruppe, wo wir ungestört waren.
    Cole trat einen Schritt näher. Seine dunklen Augen erforschten mein Gesicht. »Du siehst gut aus.«
    Ich senkte die Hände, die ich noch immer vor meinen Mund gehalten hatte. »Du warst verschwunden.«
    Seine Lippen zuckten. »Na ja, ich fand das ganz vernünftig, schließlich hast du versucht, mich zu töten. Ich wusste, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis du wieder den Drang dazu verspüren würdest.«
    Wir schwiegen. Er schien den Rummel der Abschlussfeier genauso wenig wahrzunehmen wie ich. Er hatte sich kein bisschen verändert seit damals, als ich ihm im Klub Harry O auf dem Sundance Film Festival das erste Mal begegnet war. Ich hatte kurz zuvor meine Mutter verloren, und im Gegensatz zu allen anderen hatte Cole nicht versucht, mich von meinem Schmerz abzulenken. Stattdessen hatte er mir Raum gegeben, jeden einzelnen Tropfen Schmerz zu spüren.
    Jetzt weiß ich, dass er sich wahrscheinlich von jedem einzelnen Tropfen meines Schmerzes genährt hat.
    Heute trug er seine gewohnte Uniform aus schwarzer Jeans, schwarzem T-Shirt und schwarzer Jacke. Seine Augen waren noch immer dunkel. Sein Haar noch immer blond.
    Sein Haar. Sein Haar . Meine Fahrkarte ins Ewigseits, direkt vor mir. Ich sah in sein Gesicht, doch das Einzige, woran ich denken konnte, war das letzte Mal, als wir uns gesehen hatten, und dass er mir versprochen hatte, niemals den Versuch aufzugeben, aus mir eine Ewigliche zu machen und mit mir zusammen den Thron zu übernehmen.
    Mir drehte sich der Kopf.
    »Nik? Alles in Ordnung?«
    Ich wollte einen Schritt zurückweichen, geriet dabei aber leicht ins Taumeln, und Cole packte meinen Arm, um mich zu stützen.
    Ich riss mich los. »Fass mich nicht an.«
    Er zog seine Hand zurück, die Handfläche nach außen. »Schon gut.« Fragend zog er die Brauen hoch, und als ich das sah, hätte ich ihm am liebsten die Augen ausgekratzt. Schließlich wusste er ganz genau, warum ich so aufgebracht war.
    »Weißt du eigentlich, was ich durchmache?«, sagte ich. »Was ich … verloren habe?« Irgendwie kam es mir falsch vor zu sagen: Ich habe Jack verloren , seinen Namen vor Cole auszusprechen. Eigentlich sprach ich ihn gar nicht mehr aus. Und wieso redete ich überhaupt darüber? Sollte ich Cole nicht lieber fragen, wie ich zu den Tunneln kam? Aber jetzt, da er hier war, wollte ich plötzlich, dass er meinen Schmerz verstand. Ihn fühlte . Denn er sah aus, als ginge es ihm gut, als hätte er nichts durchgemacht. Und ich wusste, wie ich aussah.
    Zerbrochen.
    »Ja«, sagte Cole.
    »Ja, was?«
    Er legte die Stirn in Falten und neigte den Kopf zu mir. »Ja, ich weiß, was du durchmachst. Ich weiß, wie es ist, jemanden zu verlieren.«
    Ich schüttelte den Kopf und sah weg.
    »Ob du’s glaubst oder nicht, ich weiß es wirklich«, sagte er mit leiser Stimme.
    Ich sah ihn an. »Warum bist du zurückgekommen?«
    »Wir haben hier noch was zu erledigen.«
    »Du und ich oder die Band?«
    Er lächelte sanft. »Sowohl als auch. Vielleicht. Ich habe auf meinen Reisen nämlich ein paar Dinge erkannt. Dinge, die dich interessieren könnten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, wie du die Nährung überlebt hast.«
    Mein ganzer Körper spannte sich an. »Was meinst du damit?«
    »Ich meine, ich weiß, dass Jack dich durch seine unsterbliche Liebe zu dir gerettet hat, während du in der Nährhöhle warst.«
    Mein Gesicht wurde ausdruckslos. Wenn Cole wusste, dass Jack mein Anker war, wusste er dann auch, dass ich Jack am Leben hielt? Ich wollte nicht, dass er etwas über meine Verbindung zu Jack erfuhr oder über sonst irgendetwas, das er gegen uns verwenden könnte.
    Cole studierte mein Gesicht. »Ich sehe, die

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