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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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blickte von seiner Karte auf. »Zweierlei. Die Nährhöhle und der Oberste Hof, wo die Königin lebt.«
    Ich war in der Nährhöhle gewesen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so nah am Obersten Hof lag. »Und wer lebt alles im Obersten Hof?«
    »Die Königin, ihr auserwählter Gefährte und alle, die sie sonst noch bei sich haben möchte.« Er nahm den Bleistift und malte ein X über den Mittelpunkt. »Da gehen wir lieber nicht hin.«
    »Warum?«
    »Na ja, abgesehen davon, dass die Schatten und die Königin dort leben? Weil die Ringe, die den Obersten Hof von den Unterbezirken trennen – Wasser, Wind und Feuer –, tödlich sind. Sie bilden das Sicherheitssystem der Königin. Sie sind dazu da, Ewigliche fernzuhalten.«
    »Aber wo sind denn dann die Tunnel?«
    Er verzog das Gesicht. »Das ist die große Frage. Sie sind verborgen, damit kein Unbefugter sie findet. Nur die Schatten wissen, wo sie sind. Aber ich hab in den letzten Wochen ein paar ältere Ewigliche ausfindig gemacht, die eine Vermutung hatten, wo sie sich befinden könnten. Einer meinte, sie wären in der Großen Leere versteckt.« Er deutete auf die Fläche außerhalb des äußersten Rings. »Wir hoffen, er hat recht. Die Große Leere besteht aus sämtlichen instabilen Bereichen, den Orten mit ungeformter Energie. Das heißt aber auch, dass sie verhältnismäßig unbewohnt ist. Sie wäre das ideale Versteck für die Tunnel. Mein Plan ist daher, dass wir in dem äußeren Ring landen, zwischen den Unterbezirken« – er legte den Finger mitten zwischen zwei Unterbezirke, von denen einer Ouros war – »und dann abwarten, wohin dein Kontaktband zu Jack uns führt.«
    »Mein Kontaktband zu Jack?«
    Er stand auf und legte die Fingerspitze über mein Herz. »Du bist mit ihm verbunden, und es ist ein starkes Band. Es hält ihn am Leben. Und wenn wir da unten sind, wird es uns in die richtige Richtung lenken.«
    So, wie er von dem Kontaktband sprach, musste ich aus irgendeinem Grund an Ariadne denken und an das Wollknäuel, das sie Theseus mitgegeben hatte, damit er wieder aus dem Labyrinth herausfand. Ich holte ein paarmal tief Luft und fragte mich, ob meine Verbindung zu Jack tatsächlich so greifbar sein könnte.
    »Bist du sicher?«
    »Ja.« Er nahm den Finger von meinem Herzen. »Zumindest hab ich das bei meiner Recherche herausgefunden. Und hoffentlich stimmt es. Sonst verirren wir uns nämlich, die Schatten spüren dich auf, und wir beide sterben durch Schattenpfählung.«
    Ich blickte ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
    Er sah mich so arglos an, als hätte er nicht soeben das Wort Pfählung benutzt. »Keine Angst. Ich glaube nicht, dass es so weit kommt. Kann’s losgehen?« Er trat näher, und ich wich unwillkürlich zurück.
    Sein Mund zuckte. »Ähm, Nikki, wenn wir das jetzt durchziehen wollen, müssen wir uns berühren.«
    »Ich weiß. Sorry. War ein Reflex.«
    »Ich will versuchen, nicht beleidigt zu sein.« Er trat erneut näher und nahm meine Hand. Er grinste. »Deine Hand ist klebrig.«
    »Gar nicht.« Aber es stimmte, und ich wusste, warum. Weil ich gezwungen wurde, jemandem zu vertrauen, zu dem ich nicht das geringste Vertrauen hatte. Doch mir blieb keine andere Wahl.
    Er drückte meine Finger. »Bist du so weit?«
    Max stand auf und trat zu uns, ganz nah, bereit, uns zu folgen.
    Ich schloss kurz die Augen. »Cole?«
    »Ja?«
    »Ist es wirklich …« – ich zeigte auf den Boden – »…  unter uns?«
    Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. »Genauso wenig wie die Hölle. Aber um hinzukommen …« Er neigte den Kopf in Richtung Fußboden. »Fertig?«
    »Fertig.« Ich komme, Jack.
    Die Wände seiner Wohnung begannen, vor meinen Augen zu kreisen, und kurz bevor alles dunkel wurde, sagte Cole: »Die Landung könnte ein bisschen unsanfter ausfallen als beim letzten Mal, weil unser Ziel außerhalb der Unterbezirke liegt.«
    Ich steckte wieder in der Waschmaschine, doch diesmal konnte ich mich an Coles Hand festhalten.
    Es war eine harte Landung. Ich schlug bäuchlings auf, und als ich nach Luft schnappte, atmete ich irgendetwas ein, in das ich gefallen war, und musste augenblicklich würgen. Ich hustete Staub in meine Hand.
    Cole lag neben mir, keuchend. »Alles in Ordnung, Nik?«
    Ich nickte. Er half mir, mich aufzusetzen, und ich konnte einen ersten Blick auf meine Umgebung werfen. Prompt klappte mir der Unterkiefer runter.
    Wir befanden uns auf einem harten Untergrund, der mit hellbraunem Staub bedeckt war und sich unendlich

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