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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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weit in alle Richtungen erstreckte. Die ganze Gegend sah irgendwie zu weiß aus, wie in einem überbelichteten Film. Ich drehte mich einmal um die eigene Achse. Überall bot sich mir der gleiche Anblick. Der Himmel leuchtete blau, aber auch dort fand sich keine Lichtquelle. Keine Sonne. Die Luft flirrte in der Ferne, als würde Hitze vom Boden aufsteigen und das Bild verzerren.
    Max stand auf, klopfte sich ab und holte dann einen kleinen Metallgegenstand aus seiner Tasche. Er hielt ihn flach in der Hand.
    »Also, wie es aussieht, liegt Ouros in dieser Richtung.« Er deutete hinter mich, und ich drehte mich um und schaute mit zusammengekniffenen Augen zum Horizont. Jetzt, da ich mich auf den Punkt konzentrierte, konnte ich eine schwache graue Linie erkennen, und ich fragte mich, ob das vielleicht die Mauer war, die den Unterbezirk umschloss.
    »Dann muss Limneo dort liegen.« Max zeigte in die genau entgegengesetzte Richtung.
    »Limneo?«, sagte ich.
    Max ging nicht auf mich ein, aber Cole antwortete: »Ein weiterer Unterbezirk. Es ist das griechische Wort für See .«
    Max konsultierte wieder den Metallgegenstand in seiner Hand. »Also, wir befinden uns zwischen Ouros und Limneo. Was bedeutet, die Große Leere liegt da draußen.« Er blickte Richtung Limneo und zeigte nach links. »Und der Oberste Hof und die anderen drei Ringe liegen in dieser Richtung.« Er deutete mit einer ruckartigen Kopfbewegung nach rechts.
    Ich suchte den Horizont ab. Das Einzige, was ich ausmachen konnte, waren die schwachen grauen Linien in Richtung Ouros und Limneo. Konnte das Ewigseits so groß sein? So groß, dass ich die Grenze des nächsten Ringes nicht sehen konnte?
    Doch bevor ich Cole das fragen konnte, kam er mir zuvor. »Wir brauchen Nikkis Kontaktband, damit wir wissen, wo wir hinmüssen.« Er blickte in Richtung Große Leere, als ob er damit rechnete, dass mein Kontaktband uns den Weg weisen würde.
    Das mit dem Kontaktband hatte ich völlig vergessen. Ich blickte nach unten auf meine Brust, auf die Stelle, wo die Verbindung angeblich saß, wie Cole gesagt hatte. »Müssten wir es denn jetzt sehen?«, fragte ich.
    »Wir müssen es aus dir hervorlocken. Im Augenblick würde deine Energie wahllos austreten, wahrscheinlich genau dann, wenn du am wenigsten damit rechnest, so wie dein gebrochenes Herz am Ouros-Platz. Du musst lernen, es zu kontrollieren, dich auf deine Verbindung mit Jack zu konzentrieren. Sobald dir das gelingt, müsste das Band die Form einer Leine zu Jack annehmen. Vielleicht wie ein Seil oder ein Pfeil.«
    »Und wie soll ich das machen?«
    Er legte beide Hände auf meine Schultern und drückte mich nach unten, bis ich auf dem Boden saß. »Schließ die Augen.«
    Ich gehorchte.
    »So, jetzt erzähl uns irgendeine deiner Erinnerungen an Jack.«
    Ich öffnete die Augen, und mein Herzschlag beschleunigte sich. »Eine Erinnerung?« Das war gefährliches Terrain. Wenn es mir schon schwerfiel, mit meinem Dad oder Jules über ihn zu reden, müsste es schier unmöglich sein, mit Cole über ihn zu sprechen. »Ähm, also, ich hab da so einen Damm …« Meine Hände vollführten eine hektische Kreisbewegung vor meiner Brust, als könnte das alles erklären.
    Cole zog eine Augenbraue hoch. »Einen Damm?«
    »Ja, er ist …« Ich wollte nicht sagen um mein Herz herum , weil es sich jetzt, da ich es in Worte fasste, total bescheuert anhörte. Wie konnte ich erklären, dass ich den Damm so lange immer wieder verstärkt hatte, weil ich keine andere Möglichkeit gesehen hatte, nicht zu zerbrechen und völlig auseinanderzufallen? Aber egal. Wir waren wegen Jack hier. »Schon gut.«
    Sein Mundwinkel zuckte. »Nein. Erzähl mir von dem Damm.«
    »Lass gut sein.« Ich schloss wieder die Augen. »Also, woran soll ich denken?«
    »Na ja, wir versuchen, deine Verbindung zu ihm anzuzapfen. Vielleicht könntest du mir sagen, was genau du an ihm anziehend findest.«
    Seine Stimme klang angespannt, und ich fragte mich, wie schwierig das hier für Cole war. Falls seine Gefühle für mich echt waren, konnte es nicht leicht sein. Nur, wie ehrlich waren diese Gefühle? Ich wusste es noch immer nicht.
    Aber er war hier bei mir, oder?
    »Sein Lächeln«, sagte ich.
    Cole schwieg einen Moment. »Ähm, wir brauchen schon ein bisschen mehr, Nik.«
    Ich öffnete die Augen. »Es ist eine Weile her, seit ich über ihn gesprochen habe.« Ich spürte, wie der Damm in mir an den Rändern bröckelte. Ich war mir nicht sicher, ob ich so weit war, ihn

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