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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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gehört oder was er dir mal geschenkt hat. Nik, das Ewigseits ist ein grauenhafter Ort mit ziemlich unwegsamem Gelände, aber unser größtes Problem bist du.« Er tippte mir mit dem Zeigefinger an die Stirn. »Genauer gesagt, deine Erinnerungsfähigkeit. Nimm etwas mit, das dich an Jack erinnert. Irgendwas, das dein Gehirn mit ihm verbindet, und nur mit ihm.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Ihr zwei wart doch die reinsten Turteltäubchen. Hat er dir nicht mal was geschenkt? Keine Ahnung … eine Halskette mit Herzchenmedaillon oder so?«
    »Nein.«
    »Einen Teddy? Plus T-Shirt mit der Aufschrift ICH HAB DICH BÄRIG LIEB?«
    Ich verdrehte die Augen. » Nein . So war er nicht drauf.«
    »Wie auch immer. Such einfach irgendwas aus, das dich an Jack und nur an Jack denken lässt, und bring es mit.« Er wandte sich ab, um zu gehen.
    »Dann kommst du also mit?«, fragte ich.
    Er blieb kurz stehen, schüttelte irgendwie fassungslos den Kopf und ging dann aus dem Laden. Max folgte ihm dicht auf den Fersen und warf mir, ehe er nach draußen stürmte, noch einen angewiderten Blick zu.
    Ich hörte Motorräder aufheulen und losfahren, und gleich darauf kam Will auch schon hereingerannt.
    »Was ist passiert? Hat er Nein gesagt?« Als ich nicht antwortete, musterte er prüfend mein Gesicht. »Becks, alles in Ordnung mit dir?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nicht?«
    »Nein. Doch, mit mir ist alles in Ordnung. Aber nein, er hat nicht Nein gesagt.« Ich schlang meine Arme um Will. »Ich werde Jack zurückholen.«
    Ich wusste, was ich von Jack mitnehmen würde. Etwas Kleines und Leichtes. Etwas, das mich gleich an Jack denken ließ, wenn ich es sah. Etwas Greifbares und Berührbares, das ich in die Hand nehmen konnte und – auch ohne hinzusehen – sofort erkennen würde.
    Wenn ich es berührte, spürte ich stets eine Verbindung zu Jack. Ich bewahrte es immer in der Nähe auf, immer griffbereit. Selbst nach meiner Rückkehr aus dem Ewigseits, als sich scheinbar alles zwischen uns verändert hatte, war dieses Etwas meine Verbindung zu dem Leben, das ich aufgegeben hatte. Dem Leben davor. Dem Leben mit Jack.
    Ich hatte es in meinem Zimmer, unter dem Kopfkissen. Es war ein Zettel. Jacks Zettel.
    Ewig Dein .
    Er hatte ihn mir nach dem Weihnachtsball im letzten Jahr gegeben. So zermürbend die Zeit im Ewigseits auch für mein Gehirn gewesen war, die Bedeutung hinter diesen beiden Worten – denselben Worten, die er sich auf den Arm hatte tätowieren lassen – hatte sie nicht auslöschen können. Da war ich mir sicher.
    Ich beschloss, meinem Vater und Tommy nichts zu sagen. Ich legte ihnen auch keine Nachricht hin. Falls ich am nächsten Morgen nicht zurück wäre, würde das bedeuten, dass ich bereits seit Wochen im Ewigseits wäre. Und wahrscheinlich nie wiederkommen würde.
    Will fuhr mich zu Coles Wohnung. Er wäre gern mit reingegangen, aber ich fand, das würde es nur noch schwerer machen.
    Wir saßen ein oder zwei Minuten schweigend da, dann nahm Will meine Hand. Drückte sie fest.
    »Ich will euch begleiten«, sagte er.
    »Kommt gar nicht infrage.«
    »Aber ich kann helfen.« Seine Augen flehten mich an.
    Ich konnte nicht fassen, dass er jetzt damit anfing. »Will. Du weißt, dass du nicht mitkommen kannst.«
    »Warum nicht?«
    Ich sah ihn einen Moment lang an. Er wusste, warum. Aber vielleicht musste er von mir hören, dass es unmöglich war, damit er sich damit trösten konnte, alles in seiner Macht Stehende getan zu haben. Ich zählte die Gründe auf.
    »Erstens glaube ich nicht, das Cole dich mitnehmen würde. Zweitens braucht deine Mutter dich, und mir ist es wichtig, dass du dich hier um alles kümmerst. Drittens werde ich auf gar keinen Fall zulassen, beide Caputo-Brüder zu verlieren.«
    Er blickte traurig und hob meine Hand an die Lippen. »Ich weiß ja, dass du recht hast.« Er seufzte. »Ich will meinen Bruder wiederhaben«, sagte er. »Nur weiß ich nicht, ob das der richtige Weg ist.«
    Ich drückte seine Hand an meine Lippen. »Es ist der einzige Weg.«
    »Aber du setzt dein Vertrauen in Cole. Denselben Cole, der alles versucht hat, um dich und Jack auseinanderzubringen.«
    Ich seufzte. »Ich hätte größere Bedenken bei Coles Motiven, wenn Max nicht so versessen darauf wäre, mich von ihm fernzuhalten. Wenn Cole irgendeinen bösen Plan hätte, wäre Max dafür. Und nicht dagegen.«
    Er blickte mit einem hilflosen Gesichtsausdruck geradeaus. Ich öffnete die Beifahrertür. »Wir sehen uns bald wieder.

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