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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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die Hocke und schloss seine Hände um meine.
    Max tauchte oben auf dem Felsen auf. »Wir sind am Arsch.«

Kapitel Dreizehn
    Cole legte mir eine Hand unters Kinn und zwang meine Augen weg von den Bildern von Jack, die alles um uns herum bedeckten. »Nik, du bist im Ewigseits. Du projizierst die Szene aufs Ewigseits. Das hier ist nicht real. Ich hab dir doch gesagt, dass deine Gefühle – deine Erinnerungen, Emotionen – deine Umgebung hier beeinflussen. Du lässt das alles entstehen.«
    Ich sah wieder auf den Film von Jack. Jetzt lächelte er in die Kamera, in der Hand einen Stock mit einem aufgespießten Marshmallow. Das Marshmallow brannte, und er pustete darauf. Er konnte verkohlte Marshmallows nicht ausstehen.
    Wie konnte ich so etwas entstehen lassen? Ich versuchte, zu begreifen, was da vor sich ging, aber ich hatte das Gefühl, als würde mein Verstand nicht mit voller Kraft arbeiten. Ich wusste, dass das alles hier falsch war – eine andere Version vom Fiery Furnace , die laufenden Bilder von Jack –, doch ich bekam es im Kopf nicht richtig geordnet.
    »Kannst du ihn auch sehen?«, fragte ich.
    Cole nickte. »Ja, aber eigentlich dürfte ich das gar nicht können. Du hast einige sehr starke Erinnerungen. Normalerweise sehen die menschlichen Projektionen aus wie … eine Aura, die die Person umgibt, oder so. Ich wusste, deine würde stärker sein, weil du die Nährung überlebt hast, aber ich hätte gedacht, du würdest etwas Konzentrierteres projizieren, zum Beispiel einen Pfeil. Stattdessen projizierst du einen kompletten Nationalpark.«
    Max kickte Sand hoch. »Wir sollten zurückgehen.«
    »Wenn wir jetzt zurückgehen und dann wiederkommen, stecken wir im selben Dilemma«, knurrte Cole, doch ich sah ihm an, dass er genauso frustriert war.
    »Wieso ist das so gefährlich?«
    »Weil es hier draußen Ewigliche gibt, sogenannte Streuner, die nach Energie hungern. Sie können sie wittern, und das alles hier« – er breitete die Arme aus – »ist praktisch eine blinkende Neonreklame.« Seine Stimme wurde lauter. »Und im Unterschied zu normalen Menschen ist deine unterbewusste Projektion greifbar und konkret und hat zufällig auch noch Ähnlichkeit mit einem Labyrinth !« Er sprang auf und rammte mit einem frustrierten Knurren die Faust gegen die Felswand. Das dumpfe Geräusch prallte von Wand zu Wand um uns herum. Das Echo seiner Wut hallte länger wider, als es möglich schien.
    Als schließlich nichts mehr zu hören war, schüttelte er seine Hand, und ein Tropfen Blut spritzte auf den Sandstein zu seinen Füßen. Meine Projektion war so stark, dass sie ihm die Haut aufriss. Wie konnte etwas, das lediglich meinem Verstand entsprang, so real sein, dass es ihn verletzte? Was, wenn ich uns in eine der Höhlen am Fiery Furnace projiziert hätte? Säßen wir dann in der Falle? Könnten wir in der Höhle ersticken? Könnten die Felsen, die oben den Rand des Canyons säumten, herabstürzen und uns zermalmen?
    Obwohl ich allmählich Panik bekam, durfte ich Cole und Max das nicht merken lassen. Max hatte gesagt, er wolle zurück. Cole sah aus, als würde er mit dem Gedanken spielen. Ich wollte die Angst nicht noch weiter schüren, denn wenn wir jetzt zurück in die Oberwelt gingen, würde ich vielleicht meine letzte Chance verspielen, Jack zu retten. Genauer gesagt, wenn wir jetzt zurückgingen, würde Jack sterben. Das wusste ich.
    Das Schweigen hing schwer in der Luft. Ich atmete ein paarmal tief durch und ging dann langsam hinüber zu Cole. Die Adern an seinem Hals waren geschwollen. Ich durfte nicht zulassen, dass er es sich anders überlegte. Ich hatte zwar absolut kein Vertrauen mehr zu ihm, aber im Augenblick war er der Einzige, der mir helfen konnte. Meine Lage war alles andere als rosig. Trotzdem nahm ich seine verletzte Hand und hob sie dicht vors Gesicht, um sie zu untersuchen. Die Falten um seine Augen wurden weicher, sodass er eher aussah wie ein verwundetes Tier. Beinahe ängstlich. Nicht nur, weil die Wunde tief war. Sondern weil ich seine Hand genommen hatte. Er war anfällig für meine Berührung. Das konnte ich sehen.
    In der Oberwelt hatte er mit allen Mitteln versucht, das zu verbergen. Ja, er hatte gesagt, er wollte, dass ich mit ihm zusammen war, aber das waren bloß Worte. Jetzt konnte ich eine unwillkürliche körperliche Reaktion bei ihm sehen. Die Muskeln in seinen Armen verkrampften sich, weil ich ihm so nah war. Seine Wangen wurden rot, weil ich ihn berührte.
    Ich zog den Ärmel

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