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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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hätte. Er hätte da was läuten hören.
    Ich verdrehte die Augen. »Keine Ahnung. Mein Dad ist noch dabei, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ein Junge, den alle nur Bozeman nennen, seine einzige Tochter zu ihrem ersten Ball eingeladen hat.« Ich zuckte die Achseln. »Ich glaube, meine Mom hilft ihm ein bisschen dabei.«
    Jack gab mir einen spielerischen Stups gegen die Schulter. »Vielleicht macht er sich Sorgen wegen des Altersunterschieds.«
    Ich lächelte, aber Jack hatte nicht ganz unrecht. Ich war mit Sicherheit eine von wenigen Neuntklässlern, die eingeladen waren.
    »Das Problem ist weniger, dass er älter ist«, sagte ich. »Es wäre schon von Vorteil, wenn Boze nicht so ein Schrank wäre.«
    »Er hat die perfekte Größe, wenn ich einen Pass werfen will.« Jack war Quarterback, und häufig gelang ihm ein Pass nur dank Bozeman, Lineman in der Offensive, der ihn vor Angreifern schützte.
    »Ich weiß, aber hast du seine Hände gesehen?«, sagte ich. Ich hielt meine Hand flach in die Luft. Verglichen mit anderen Mädchen in meinem Alter war ich durchschnittlich groß, hatte jedoch kleine Hände. Meine Mom bedauerte das immer, wenn sie mir Klavierstunden gab.
    Jack streckte seine Hand aus und legte sie gegen meine. Meine Finger hörten fast schon da auf, wo seine erst anfingen.
    Er lachte und nahm meine Finger in seine.
    »Genau!«, sagte ich. »Und Bozemans Hände sind noch größer als deine. Kannst du dir vorstellen, wie er meine Hand hält?« Ich schüttelte den Kopf, und Jack schwieg. Mir wurde auf einmal sehr bewusst, dass er noch immer meine Hand hielt.
    Ich blickte zu ihm hoch und sah, dass er die Stirn gerunzelt hatte. Vielleicht, dachte ich, weil er nicht wusste, wie er meine Hand höflich wieder loswerden sollte. Also zog ich sie weg.
    »Jedenfalls …«, sagte ich. »Hilfst du mir, Boze zu antworten?«
    Endlich ein entspanntes Lächeln.
    Im Supermarkt schlenderten wir durch die Süßwarenabteilung und überlegten uns irgendwelche albernen Sprüche für eine Ja-Antwort.
    Jack zeigte auf das Regal mit den Schokoriegeln. »Man müsste mich schon auf den Mars schießen, damit ich nicht mit dir auf den Ball ginge.«
    »Super. Oder wie wär’s mit: ›Du bist so scharf wie Red-Chili-Chips, klar komm ich mit.‹«
    Er grinste. »Ich glaube, das wird dem feierlichen Anlass nicht gerecht. Jedenfalls nicht so sehr wie …« Mit einer schwungvollen Geste präsentierte er eine Packung Smarties . »Keiner ist so smart wie du, Boze.«
    Ich kicherte. »Oder wir könnten gleich zur Sache kommen. Ich hätte auch nichts gegen etwas Leidenschaft einzuwenden.«
    Ich holte eine Packung Jelly Beans Passion Fruit hinter meinem Rücken hervor. Jack las die Aufschrift, lachte aber nicht, wie ich erwartet hatte. Seine Wangen wurden rot, und er wandte sich ab.
    Seine Reaktion verblüffte mich, doch ich war mir ziemlich sicher, dass ich den Grund dafür kannte. In Jacks Augen war ich immer ein Kind gewesen. Statt mich anzuschauen, schnappte er sich eine Packung Lakritzstangen und studierte die Liste mit Inhaltsstoffen, als wäre es eine Schatzkarte.
    »Ich bin bloß sechs Monate jünger als du, weißt du«, sagte ich.
    Er zuckte die Achseln, legte die Packung wieder ins Regal und nahm eine Packung Weingummischnuller. »Obwohl ich praktisch noch ein Baby bin, geh ich mit dir hin«, sagte er, ohne eine Spur von Heiterkeit in der Stimme.
    Jetzt wurde mir heiß im Gesicht. Er witzelte immer, dass er ja viel, viel älter als ich sei, weil er doppelt so groß war und eine Klasse über mir. Es hätte mich nicht ärgern dürfen.
    Aber es ärgerte mich.
    Ich warf ihm die Jelly-Beans -Packung an den Kopf, ein bisschen fester als beabsichtigt.
    »Aua.«
    »Immerhin werfe ich nicht wie ein Baby.« Ich trat einen Schritt näher. »Ich bin kein kleines Mädchen mehr, Jack Caputo.«
    Ich drehte mich auf dem Absatz um, stürmte den Gang hinunter und benahm mich also nach langer Zeit mal wieder sehr wie ein kleines Mädchen.
    Aber ich hörte noch, dass Jack leise sagte: »Ich weiß, Becks. Ich weiß.«
    Wir einigten uns schließlich auf eine große Flasche Cola mit einem Zettel dran: »Danke für die Einladung! Ich schäume über vor Freude.«
    Von all unseren Einfällen war dieser Spruch noch am meisten um die Ecke gedacht, doch Jack meinte, wenn Boze das nicht schnallte, hätte er es nicht verdient, mit mir auf den Ball zu gehen. Wir fuhren mit seinem Auto zu Bozeman, und als wir in dessen Straße bogen, machte Jack die

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