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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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mein Gesicht. Ich konzentrierte mich, so gut ich konnte, darauf, mir nicht die Lippen zu lecken oder etwas von dem Nebel einzuatmen, aber es war schwierig, und jedes Mal, wenn ich in Gedanken abschweifte, wusste ich nicht, ob das normal war oder ob es an dem Wasser lag, das langsam in mich drang.
    Ich dachte wieder an das Plakat mit meinem Gesicht. Ich wandte mich an Cole. »Wieso ist die Königin so neugierig auf mich? Ist es so absonderlich, dass ein Mensch hierherkommt?«
    Er trat mit der Fußspitze in den Sand. »Menschen kommen nur aus dreierlei Gründen ins Ewigseits. Um einen Ewiglichen zu nähren, um zu den Tunneln zu gehen …« Seine Stimme erstarb.
    »Und der dritte Grund?«
    »Um ein Ewiglicher zu werden. Und auf dich trifft nichts davon zu.«
    Ich sah Cole an. »Wie wird man denn ein Ewiglicher?«
    Cole zögerte einen Moment. »Dazu sind eine Reihe von Ritualen erforderlich. Früher war es eine Angelegenheit zwischen einem Ewiglichen und seinem Menschen, aber inzwischen wollen die Schatten es kontrollieren. Es passiert nur noch sehr selten.«
    »Wieso?«
    »Wegen unserer Energiequote. Wenn ein Ewiglicher beschließt, einen Menschen herzubringen, dann ist er quasi als Gastgeber verantwortlich, sowohl für seine eigene Quote als auch für die Quote der Person, die er hergebracht hat. Es ist also keine Entscheidung, die wir leichtfertig treffen. Außerdem –«
    Cole verstummte, als hinter uns Rufe erklangen. Wir drehten uns um und sahen Max angerannt kommen.
    »Streuner. Hinter uns«, sagte Max.
    »Wie viele?«, fragte Cole.
    »Zehn vielleicht. Ich hab sie nur ganz kurz gesehen, weil sie in einem anderen Gang des Labyrinths waren, aber wenn sie Nikkis Geruch wittern –«
    »Meinen Geruch?«, sagte ich empört.
    »Er meint, wenn sie deine Energie in die Nase kriegen, können sie uns aufspüren«, erklärte Cole. »Was bedeutet, dass wir einen Zahn zulegen sollten.«
    Wir nahmen wieder unsere ursprünglichen Positionen ein, außer dass Max sich diesmal nicht mehr ganz so weit zurückfallen ließ und wir schneller gingen.
    Durch das neue Tempo geriet ich außer Atem. »Nach der Beschreibung klingen sie für mich eher wie Zombies als wie Ewigliche«, sagte ich.
    »So solltest du sie auch sehen. Aber Zombies mit Gehirn«, erwiderte Cole. »Was bedeutet, dass sie hungrig und raffiniert sind.«
    »Wieso sind sie überhaupt im Labyrinth?«
    »Die Königin verurteilt sie dazu, hier herumzustreifen. Als zusätzliche Bedrohung für Eindringlinge ins Labyrinth.«
    Sie hätten mir beinahe leidgetan, wenn ich nicht so eine Angst vor ihnen gehabt hätte.
    Wieder war Ashe in einiger Entfernung vor einer Weggabelung stehen geblieben. Mittlerweile hatte ich völlig die Orientierung verloren und hätte nicht mehr sagen können, ob wir uns nach innen oder nach außen bewegten. Die Wände hätten konvex oder konkav sein müssen, da das Labyrinth kreisrund war, doch durch das fließende Wasser war das schwer zu erkennen, und sie bogen sich auch nicht immer so, wie es richtig schien. Manchmal führte mein Kontaktband uns in eine Richtung, um uns dann bei den nächsten drei Abzweigungen in die entgegengesetzte Richtung zu lenken.
    Als wir bei Ashe ankamen, blickte ich nach unten auf mein Kontaktband und sah zum ersten Mal, dass es ein wenig blasser geworden war.
    Auch Cole fiel das auf. »Behalte dein Andenken an Jack in der Hand und versuch, nicht an die Streuner zu denken.«
    »Wird das Kontaktband davon beeinflusst, wenn ich Angst habe?«, fragte ich mit bebender Stimme.
    »Es wird durch alles in dir beeinflusst«, sagte Cole.
    Ich umfasste Jacks Zettel fester, und das Kontaktband wurde ein wenig dunkler. Aber nach nur zwei weiteren Abbiegungen trafen wir auf den ersten Streuner.
    Ich wusste gleich, dass irgendetwas nicht stimmte, denn als Cole und ich zu Ashe aufschlossen, wich der langsam zurück. Ein paar Schritte vor ihm stand ein Mann, dem die Klamotten von den spindeldürren Gliedmaßen hingen, als wären sie ihm drei Nummern zu groß. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß. Er wirkte genauso überrascht wie wir.
    »Hallo, Reisende«, sagte er mit plötzlich wachsamen Augen.
    »Bleib ganz ruhig«, flüsterte Cole mir zu.
    Der Mann blickte erst Ashe an, dann Cole und schließlich mich. Cole zog mich eng an sich, aber der Streuner hatte anscheinend mein Kontaktband bemerkt, weil er auf die Stelle starrte, wo es eben noch gewesen war.
    Ohne die Augen von mir zu nehmen, sprach er Cole an.
    »Wen versteckst du?«
    Cole

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