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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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sie widersprechen, doch dann rannte sie los. »Komm schon, Becks!«
    Ich lief lachend hinter ihr her.
    Jack und Will hatten uns bestimmt einen Vorsprung gelassen, denn sie brauchten volle drei Minuten, um uns einzuholen.
    Jack lief an mir vorbei, drehte sich dann um und trabte rückwärts vor mir her.
    »Angeber«, keuchte ich.
    Er grinste. »Die Aussicht ist so viel schöner.«
    Meine Wangen wurden heiß, und das nicht bloß von der Anstrengung. Aber Jack sagte dauernd solche Sachen. Auch zu Jules.
    Ich bin nichts Besonderes , sagte ich mir. Ich musste mir das immer und immer wieder ins Gedächtnis rufen, vor allem in letzter Zeit, weil meine hoffnungslose Schwärmerei – die mich bis in meine Träume verfolgte, aus der ich jedoch herauswachsen würde, wie meine Mom mir versicherte – sich einfach nicht legen wollte. Ich hatte das Gefühl, ich würde auf einen Abgrund zulaufen und könnte den Rand schon sehen, aber ich konnte nicht aufhören zu laufen, obwohl ich wusste, dass es ein schlimmes Ende nehmen würde, wenn ich in die Tiefe sprang.
    »Du nimmst das wohl nicht ernst«, sagte ich und versuchte, an ihm vorbeizukommen. Die plötzliche Herausforderung feuerte ihn an, und er drehte sich um und spurtete los.
    Als er außer Sicht war, wurde ich langsamer. »Lauf ruhig vor, Jules«, sagte ich. Sie war Langstreckenläuferin, daher wusste ich, dass sie sich nur mir zuliebe meinem Tempo anpasste. Außerdem ließ sie sich nicht gern ein gutes Rennen entgehen.
    »Bist du sicher?«, fragte sie.
    »Ja. Mir macht es mehr Spaß, wenn ich nicht das Gefühl habe, ich bremse jemanden.«
    »Okay. Wir sehen uns dann oben.«
    »Tu mir den Gefallen und schlag wenigstens einen von den Jungs«, sagte ich.
    Sie winkte über die Schulter und gab Gas.
    Hinter der nächsten Biegung kreuzte ein Bach den Wanderweg. Ich wollte keine nassen Füße bekommen, weil ich noch eine ganz schöne Strecke vor mir hatte, und sprang auf einen der Steine in der Mitte. Leider war er mit Moos bedeckt, und ich rutschte ab.
    Ich hörte ein Knacken, als ich mit dem Fuß umknickte, und dann landete ich auch schon mit dem Hintern im Bach. Tränen schossen mir in die Augen. Ich griff nach meinem Knöchel. Er fühlte sich an, als säße dort mit einem Mal eine Billardkugel. Dass ich im Wasser saß, nahm ich kaum wahr. Ich war viel zu sehr auf den Schmerz konzentriert.
    »Scheiße«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Ich schob mich im Krebsgang ans Ufer, setzte mich auf ein dickes Stück Holz und hielt den verletzten Fuß in die Luft. Der Knöchel schwoll weiter an.
    Ich schaute den Wanderweg hoch. »Jules!«, rief ich.
    Keine Antwort.
    »Jules!«, schrie ich noch lauter.
    Nichts.
    Ich wartete ein paar Minuten, stand dann auf und belastete ganz vorsichtig den verstauchten Fuß. Der Schmerz schoss mir durchs Bein bis hoch ins Knie.
    Okay, damit war klar, dass ich es nicht allein zurück bis runter zum Wagen schaffen würde. Ich holte mein Handy aus der Tasche. Kein Empfang.
    Ich stellte eine schnelle Berechnung im Kopf an. Vielleicht noch fünfundvierzig Minuten, bis die drei oben waren, und dann eine halbe Stunde für den Rückweg. Aber sie würden bestimmt noch eine Weile auf mich warten, bevor sie auf die Idee kamen, dass irgendwas nicht stimmte.
    Ich schaff das , dachte ich, obwohl ich wusste, dass mein Knöchel sicher noch mal doppelt so dick anschwellen würde, bis sie bei mir waren. Doch mir blieb nichts anderes übrig …
    In dem Moment kam Jack fast mit vollem Tempo um die Biegung gerannt und riss mich aus meinem Selbstgespräch.
    »Becks! Alles in Ordnung?«
    Ich brauchte einen Moment, so verblüfft war ich. »Ja. Ich hab mir bloß den blöden Fuß verstaucht.«
    »Na, der Fuß kann ja wohl nichts dafür.« Er kniete sich vor mich und schob mein Hosenbein ein Stück hoch, um sich den Schaden genauer anzusehen. Ein Schauer durchlief mich, und ich schob die Jeans schnell wieder ein bisschen herunter.
    »Wieso bist du zurückgekommen?«
    Er hielt den Kopf gesenkt und sagte: »Ich hab auf dich gewartet.«
    »Aber das ist ein Rennen. Wieso hast du auf mich gewartet?«
    Er hob den Kopf und sah mir direkt in die Augen. »Ich warte immerzu auf dich.« Er holte tief Luft, hielt meinen Fuß weiter fest. »Du lässt mich immerzu warten.«
    Mit einer peinlich atemlosen Stimme, die sich so gar nicht nach meiner anhörte, sagte ich: »Weil ich so langsam bin?«
    Er lächelte. »Ja. Aber nicht so, wie du glaubst.«
    Mein Herz begann zu rasen. Es flog mir

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