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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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seinen Namen wieder und wieder, aber das Einzige, was ich hörte, war der Wind.
    Wir waren doch die ganze Zeit zusammen gewesen. Spielte er mir jetzt irgendeinen üblen Streich?
    »Cole, das ist nicht witzig«, sagte ich mit zitternder Stimme. »Bitte. Mach so was nicht mit mir.«
    Keine Antwort. Nur der Wind wurde lauter.
    Und wenn er in Gefahr war? Ich ließ die letzten paar Minuten Revue passieren, aber die Erinnerung war flüchtig. Bilder blitzten in meinem Kopf auf. Wie wir nebeneinander hergingen, wie ich meine Geschichten erzählte. Hatte ich das Gleichgewicht verloren? War ich wieder in die Wand gefallen? Sobald ich mir diese Fragen stellte, wurde ich von einer ganzen Flut an Bildern überschwemmt, Bilder, auf denen ich in die Wand sprang und vom Wind hochgerissen und in den Himmel geweht wurde.
    Aber waren diese Bilder real? Oder waren sie das Werk meines Verstandes?
    Ich musste mich bewegen. Wenn ich hier länger herumsaß und mir das Hirn darüber zermarterte, was passiert war, würde ich nur verrückt werden.
    Vielleicht war es ratsam, ein Stück zurückzugehen, aber ich war jetzt so konfus, dass ich nicht mehr wusste, aus welcher Richtung ich gekommen war. Mein Kontaktband zeigte geradeaus, also beschloss ich, den genau entgegengesetzten Weg einzuschlagen. Vielleicht würde ich so Cole wiederfinden.
    Ich rannte. Wenn uns irgendetwas absichtlich getrennt hatte, konnte das nichts Gutes sein. Ich nutzte mein Kontaktband als Wegweiser, aber in die entgegengesetzte Richtung, lief um Ecken herum, gelangte durch verborgene Durchgänge im Labyrinth von einem Korridor zum nächsten und wurde immer panischer.
    Was, wenn ich ihn nicht finden konnte? Was, wenn ich hier für alle Zeit gefangen war, in einer dieser Endlosschleifen, von denen Cole mir erzählt hatte?
    Ich stürzte einen weiteren Gang entlang und erstarrte. Da stand jemand, mit dem Rücken zu mir. Er war keiner von uns, und er sah aus, als hätte er zu viel Fleisch auf den Knochen, um ein Streuner zu sein. Er hatte fransiges, braunes Haar. Und breite Schultern.
    Er drehte sich um, und seine großen, braunen Augen weiteten sich. »Becks?«

Kapitel Vierundzwanzig
    Tränen schossen mir in die Augen, und ich schnappte nach Luft. »Jack?«
    Die Ränder meines Gesichtsfeldes verschwammen. Das Blut wich mir aus dem Gesicht, und mein Kopf war voller Luft. Jack rannte auf mich zu und fing mich gerade noch auf, als ich fast ohnmächtig wurde.
    »Bleib bei mir, Becks.«
    Ich hielt mit aller Kraft die Augen auf. »Genau dieselben Worte hast du gesagt, als du in die Tunnel gegangen bist.«
    »Ich weiß«, sagte er. Seine starken Arme umfingen mich und hielten mich aufrecht, und er strich mir die Haare aus den Augen. »Ich erinnere mich an alles. Als wäre es gestern gewesen.«
    Ich hob eine Hand an sein Gesicht, berührte seine Wangen, die Stirn, den Hals. Er war so real. Sein Gesicht war runder als zuletzt in meinen Träumen.
    Ich fuhr ihm mit den Fingern über die Arme, zeichnete die sehnigen Muskeln nach. Er war schön. »Jack.« Sein Name kam mir über die Lippen wie der Klang eines erfüllten Traumes, eines befriedigten Verlangens. »Wieso bist du hier? Bist du entkommen?«
    Er lächelte. »Ich hab auf dich gewartet. So lange.«
    Er senkte den Kopf und küsste mich, und ich spürte den Kuss überall. Meine Knie wurden weich. Ja, mein ganzer Körper wurde weich, und eine seltsame Dunkelheit strömte hinter meine Augen. Seine Lippen pressten hart auf meine. Sie ließen mir keinen Platz zum Atmen, und schon bald schrien meine Lungen nach Luft.
    Mir war, als würde ich ein schwarzes Loch küssen.
    Ich wich zurück. »Warte«, sagte ich. »Ich muss kurz zu Atem kommen.«
    »Sorry«, sagte er. »Es ist einfach viel zu lange her.«
    Er beugte sich vor, um mich wieder zu küssen, und ich wandte den Kopf ab. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und drehte es wieder zu sich. »Warte –«
    Doch sein Mund auf meinen Lippen schnitt jedes weitere Wort ab. Ich drückte, so fest ich konnte, gegen seine Brust, und als er losließ, fiel ich zu Boden.
    »Entschuldige, Becks!«, sagte er, als könnte er selbst nicht glauben, was er soeben getan hatte. »Mein Kopf … der funktioniert hier nicht richtig.«
    Ich rappelte mich hoch, und als ich meine Jeans abklopfte, fiel mein Blick auf das Kontaktband. Es deutete hinter mich. Und Jack stand mir gegenüber.
    Ich hob ruckartig den Kopf und sah ihm ins Gesicht. Da war irgendetwas in seinen Augen, etwas, das sie schwärzer aussehen

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