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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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während ich zitterte. Max stand ein Stück entfernt. Er hatte ein rot zugeschwollenes Auge.
    »Was ist passiert?«, fragte ich und betrachtete blinzelnd sein Gesicht.
    Cole blickte Max an. »Ich wollte hinter dir herspringen. Max hielt diese Reaktion nicht für angemessen. Und dann ist sein Gesicht mit meiner Faust kollidiert.«
    Max war noch immer außer Atem. »Du hättest sie nicht retten können.«
    »Tja, das werden wir jetzt wohl nie erfahren, was?« Cole grinste Max an, und der feixte gutmütig. Was immer auch für eine Spannung zwischen ihnen geherrscht hatte, sie war verflogen, und ich begann zu begreifen, was Cole gemeint hatte, als er sagte, er würde Max mitnehmen, damit der ihn davon abhielt, etwas Dummes zu tun.
    Doch noch während ich die beiden anblickte, wurde mir etwas anderes bewusst. Ich blickte nach unten auf meine leere Hand.
    »Mein Andenken«, sagte ich mit schwacher Stimme. »Es ist weg.«

Kapitel Dreiundzwanzig
    »Nik, du brauchst das Andenken nicht.«
    Ich hörte Coles Worte, und ich wusste sofort, dass er log. Im Ring des Windes brauchte ich den Zettel mehr denn je. Ich setzte mich auf die Erde, zog die Knie an die Brust und barg den Kopf in den Händen. Mein Gehirn fühlte sich an wie aus Wolken. Es trieb mir im Kopf herum und wehte in bauschigen, weißen Fetzen zu den Ohren hinaus.
    »Könnt ihr es sehen?«, fragte ich dumpf gegen meine Knie.
    »Was sehen?«
    »Mein Gehirn«, sagte ich. »Es ist wie Dampf.«
    Ich hörte jemanden seufzen und dann eine tiefere Stimme. »Sie hat den Verstand verloren, Cole. Es war der Wind.«
    Meine Zehen wippten auf und ab, und ich begann, mich vor und zurück zu wiegen. »Ich hab was verloren«, sagte ich. »Ich kann es nicht finden.«
    Jemand packte mich an den Schultern. »Sieh mich an, Nik.« Ich dachte, ich hätte reagiert, aber er schüttelte mich fester. »Sieh mich an!«
    Ich hob den Kopf und sah dunkle Augen und blondes Haar. Cole. Seine Stimme war ein beschwörendes Flüstern. »Du brauchst das Andenken nicht. Du hast deine Erinnerungen. Erzähl mir eine Geschichte über Jack. Sofort!«
    Jack. Ich kannte ihn, natürlich. Ich liebte ihn. Aber mir fiel nichts ein, was ich hätte sagen können. Sein Gesicht schwebte in den Wolken in meinem Kopf, ohne irgendwelche Anhaltspunkte, die es mit einer Erinnerung verknüpften, ohne ein Kontaktband zu unserer gemeinsamen Geschichte.
    Ich schüttelte den Kopf. Cole stöhnte und schaute sich um, als suche er nach einer Antwort. Der Mann hinter ihm – Ashe – tigerte hin und her. Cole sah mir in die Augen.
    »Nik. Erinnerst du dich an deine erste Projektion hier? Die war voller Bilder von Jack, voller Erinnerungen. Erinnerst du dich an die Bilder von dem verkohlten Marshmallow? Es müssen um die fünfzig gewesen sein.«
    Verkohlter Marshmallow. Verkohlter Marshmallow. Ich klammerte mich an das Bild. Im Geiste legte ich es neben das Bild von Jack in meinem Kopf. Verkohlter Marshmallow. Was war daran so bedeutsam?
    Das Einzige, was mir einfiel, war, dass ich verkohlte Marshmallows nicht mochte.
    Ich mochte sie absolut nicht.
    Ich hob den Kopf und spürte, wie ein Hoffnungsschimmer über mein Gesicht huschte.
    »Ich erinnere mich.«
    HERBST
ZEHNTE KLASSE
    Millcreek Canyon.
    Es war Jacks Idee gewesen, mit dem 1979er Scout seines Vaters den Canyon hochzufahren, um Marshmallows zu rösten. Der letzte Septembertag war eher sommerlich heiß als herbstlich kühl, und Jack glaubte, dass es unsere letzte Chance wäre, noch einmal in der freien Natur zu grillen.
    Jack und Will saßen vorn; Jules und ich auf der Rückbank, wo wir die Arme schwenkten und laut kreischten, wie man das eben so macht, wenn man mit einem offenen Geländewagen unterwegs ist.
    Es war schön, mit Jack zusammen zu sein, wenn Jules und Will als Puffer dabei waren. Seitdem ich mit Andrew auf der Party gewesen war, gingen wir seltsam verkrampft miteinander um. Ich wünschte mir nichts mehr, als dass unsere Freundschaft wieder normal lief.
    Wir fuhren auf den Picknickplatz am Church Fork Trail, wo etliche Feuerstellen waren. Jack parkte den Scout vor einer der am höchsten gelegenen Stellen, und dann stiegen wir den Trail zum Grandeur Peak hinauf. Es war eine atemberaubende Wanderstrecke, die uns mit einem Rundumblick über das Tal belohnen würde.
    »Wer zuerst oben ist«, sagte Jack.
    Jules stemmte eine Hand in die Hüfte. »Bis da oben braucht man eine Stunde. Und du bist in Football-Form.«
    »Ausreden«, sagte Jack.
    Jules sah aus, als wollte

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