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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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nicht erinnern, was sie machte. Und Jack wartete nicht unter dem Trampolin. Er trieb in einem Meer aus Nichts – keine Umgebung, kein Zuhause.
    Und dann war keine Mom mehr da, keine Küche. Jacks Gesicht – ja, aber ich konnte keinen Namen damit verbinden. Alle hörten auf zu existieren. Alle außer Jack, doch um die Erinnerung an ihn nicht zu verlieren, musste ich dann und wann die Hand nach ihr ausstrecken und sie berühren.
    Cole fragte mich manchmal, was ich von meinem früheren Leben noch in Erinnerung hatte. Meine Antwort fiel immer gleich aus.
    »Nichts.«

Kapitel Achtundzwanzig
    JETZT
    Mein Zimmer. Noch eine Woche.
    Jack zu küssen war wie vergessen.
    Das Mal an meinem Arm vergessen. Die Tunnel, die mich holen kommen würden, vergessen. Cole vergessen. Ich begriff, dass es für ihn wahrscheinlich genauso war, denn er küsste mich, als könnten seine Lippen sich nicht erinnern, je irgendwas anderes getan zu haben. Ich war sicher, es würde für uns nie einen Grund geben aufzuhören.
    Er küsste die Tunnel weg, und er küsste meine Zweifel weg.
    Unsere Hände erforschten einander, als wollten sie sich jedes Detail, jede Wölbung einprägen. Jack schob mir die Jacke von den Schultern und die Arme hinab und warf sie beiseite, legte mein schwarzes Tanktop und meine nackten Arme frei. Instinktiv wollte ich das Mal mit der Hand bedecken, aber er ließ mich nicht.
    »Lass es mich sehen«, sagte er.
    Ich schloss die Augen und drehte mich auf den Rücken, ließ aber zu, dass er meinen Arm hielt. Er fuhr mit den Fingern von meiner Schulter am Arm hinunter bis zu der Stelle, wo das Mal aufhörte. Er küsste meine Schulter, wo das Mal am dunkelsten war, und dann legte er sich neben mich auf die Seite und sah mich an, den Kopf auf eine Hand gestützt.
    »Ich werde ihn umbringen.«
    Ich seufzte und drehte mich ebenfalls auf die Seite. »Du kannst ihn nicht umbringen. Er ist irgendwie unsterblich.«
    »Wer sagt das?«
    Ich zuckte die Achseln. »Es gibt ihn schon seit der Zeit der alten Mythen.«
    »Aber wenn er hier ist, besteht er aus Fleisch und Blut. Egal, was er für eine Gestalt annimmt, er ist Fleisch. Und Blut.«
    »Trotzdem, ich glaube nicht, dass es so einfach ist.«
    Seine Schultern senkten sich ein wenig. »Ich weiß.« Er warf einen Blick auf meinen Arm. »Weißt du, wie viel Zeit du noch hast?«
    »Nein. Nicht genau. Vielleicht etwas mehr als eine Woche.«
    »Was ist mit Meredith? Müsste sie nicht genauso viel Zeit haben?«
    Ich dachte an die paar Tage in Coles Wohnung zurück, kurz bevor er mich mit hinunternahm. Als wir gingen, war von den anderen aus seiner Band keiner mehr dort gewesen. Sie waren alle schon mit ihren Spenderinnen im Ewigseits. »Sie war vor mir weg. Das bedeutet, dass sie wahrscheinlich auch vor mir zurückgekehrt ist.«
    »Und die Tunnel werden sie vor dir holen kommen.« Jack stieß ein frustriertes Grummeln aus.
    Da wurde mir mit einem Mal etwas klar, und in der nächsten Sekunde kontrollierte ich auch schon meine Gesichtszüge, damit sie meine plötzliche Eingebung nicht verrieten. Selbst wenn Will mit Meredith zurückkäme und selbst wenn sie wüsste, wie Cole getötet werden könnte, stand noch immer in den Sternen, ob damit auch meine Schuld gelöscht wäre. Was, wenn die Tunnel mich in jedem Fall holen kamen?
    Jack sah aus, als wolle er mich fragen, was los sei, also schmiegte ich mein Gesicht wieder an seines.
    Zum ersten Mal in hundert Jahren vereinigten unsere Lippen sich zu einem richtigen Kuss. Er gehörte wieder mir, und in diesem Moment traf ich eine Entscheidung.
    Ich musste eine Möglichkeit finden, bleiben zu können. Und ich würde nicht aufhören, nach einem Schlupfloch in meinem Schicksal zu suchen, bis zu dem Augenblick, in dem die Tunnel mich zu sich holten.
    Am nächsten Morgen rief Jack an und sagte, Will habe Probleme, Meredith aus der Ferienhütte zu locken. Er wollte mich abholen und zu ihr bringen.
    »Ich kann jetzt nicht weg«, sagte ich.
    »Wieso?«
    »Morgen ist die Wahl. Ich kann meinen Dad und Tommy nicht allein lassen. Ich will diese letzten Augenblicke mit ihnen nicht aufs Spiel setzen. Ich hab mir geschworen, ich würde sie beide vorbereiten.«
    Er schwieg.
    »Ich will ihnen nicht sagen, dass ich gehen muss, das meine ich damit nicht. Aber beim letzten Mal bin ich verschwunden, nachdem ich mich gerade mit meinem Dad gestritten hatte. So kann ich ihn nicht noch einmal verlassen.«
    »Okay, Becks. Dann fahr ich allein hin, und ich werde sie herbringen,

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