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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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sich, dass ich zusah, legte dann den Kopf in den Nacken, inhalierte tief und sog einen Großteil des elektrischen Dunstes um ihn herum ein.
    Bei dem Anblick, wie er sich an gestohlenen Gefühlen labte, merkte ich, wie leer ich noch immer war. Ich spürte den Hunger und setzte mich Richtung Ausgang in Bewegung, um wegzukommen, doch da veränderte sich plötzlich etwas. Irgendetwas zog mich zurück. Zog mich nach unten. Ich konnte nicht mehr scharf sehen, und die Klänge der Band wurden von einem Klingeln in meinen Ohren übertönt.
    Eine Gruppe Wahlhelferinnen sah, dass ich auf dem Weg nach draußen war. Eine der Frauen hielt mich an der Hand fest und sagte, sie würde den anderen gern die Tochter des Bürgermeisters vorstellen.
    Mein Herz schlug schnell. Zu schnell, als würde das Blut aus mir rausströmen und es könnte nicht mehr Schritt halten. Fremde schüttelten mir die Hand, Gesichter verschwammen miteinander. Jemand sagte irgendwas von College, doch was genau, konnte ich bei dem gedämpften Klingeln in den Ohren nicht verstehen.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte die Frau, die mich beiseitegenommen hatte.
    »Ähm … ja, danke. Ich bin bloß …« Ich bemerkte über mir einen Nebel, größer und dichter als der auf dem Weihnachtsball. Cole steuerte ihn. Doch die Energiewolke speiste sich nicht aus anderen Leuten … Sie stammte von mir. Die ganze Band nährte sich von mir.
    Ich sah alles nur noch wie durch einen Schleier. Ich wollte die Hand an die Schläfe heben, doch sie gehorchte mir nicht. Als ich aufblickte, verlor ich die Orientierung. Ich trat zurück, um das Gleichgewicht zu halten, in Wirklichkeit aber hatte ich einen Schritt nach vorn gemacht, und der rote Teppichboden kam mir entgegen. Doch genau in dem Moment, als ich damit rechnete, auf dem Boden aufzuschlagen, fingen mich zwei Arme um meine Taille ab.
    »Okay, Becks. Ich halt dich. Bleib schön bei mir«, hörte ich Jack an meinem Ohr. Dann lauter: »Sie hat bloß ein bisschen Kreislaufprobleme.«
    »Bring mich hier raus«, flüsterte ich schwach. »Bring mich raus.« Jack hörte mich.
    »Soll ich ein Glas Wasser holen?«, fragte eine der Frauen. »Oder ihrem Vater Bescheid sagen?«
    »Nein«, sagte Jack mit Nachdruck. »Kein Grund, den Bürgermeister zu behelligen. Ich kenn das bei ihr, sie braucht bloß ein bisschen frische Luft und was zu essen.« Ohne irgendwelche Einwände abzuwarten, nahm Jack mich auf die Arme und trug mich zum Ausgang.
    Die Musik kreischte jetzt regelrecht, und es war, als hätten die Töne Finger, die nach meinem Körper griffen, um mich festzuhalten, doch wir waren draußen, ehe uns irgendjemand aufhalten konnte.
    Jack setzte mich auf eine Bank. »Becks? Becks, mach die Augen auf. Was ist passiert?«
    »Ich hab nicht gewusst, dass sie …« Ich beendete den Satz im Kopf, aber die Worte blieben mir im Hals stecken.
    »Was hat sie denn?«, fragte eine andere Stimme vor mir. Wills Stimme.
    »Weiß ich noch nicht«, antwortete Jack. Er setzte sich neben mich, legte mir einen Arm um die Schultern und zog mich an sich. »Ganz ruhig. Wir sind ja jetzt draußen. Alles ist gut.«
    »Die haben sich von mir genährt. Die ganze Band.«
    Ich spürte, wie Jacks Körper sich anspannte. »Warum macht er so was? Was soll das?«
    »Er will mich daran erinnern, wie es sich anfühlen wird.«
    Jack sagte nichts. Ich spürte, dass Will sich zu meinen Füßen auf die Erde setzte. Geborgen in Jacks Armen, ruhte ich mich eine Weile aus. Meine Hände begannen, genauso heftig zu zittern wie kurz nach meiner Rückkehr. Die meiste Energie, die ich aufgebaut hatte, war verschwunden.
    »Habt ihr Meredith mitgebracht?«, fragte ich mit unsicherer Stimme.
    »Ja, aber sie wollte hier nicht gesehen werden. Sie wartet in dem verlassenen Firestone-Gebäude.«
    Ich nickte und machte Anstalten, mich aufzusetzen. »Dann gehen wir.«
    »Nein.« Er drückte meine Schulter nach unten, sodass ich auf seinem Schoß lag. »Ruh dich noch ein bisschen aus.«
    Ich widersprach nicht. Ich nickte bloß und schloss die Augen. Jack legte mir eine Hand auf die Schulter und hielt mich ganz fest, damit das Zittern aufhörte.
    Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als Jack mich sanft rüttelte. »Becks?«
    »Mmmm?«
    »Wie fühlst du dich jetzt?«
    Ich öffnete die Augen und setzte mich langsam auf. Ich hob die Finger vors Gesicht, und sie zitterten. »Ich weiß nicht. Hungrig.« Aber ich war nicht so leer, wie ich gedacht hatte. Bei Weitem nicht so leer wie vor fast

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