Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

werden die Spender benutzt, um das Ewigseits mit Energie zu versorgen. Cole nennt das Batterie. Ein kleines Rädchen in einem riesigen Generator.« Als ich es aussprach, lief mir ein Schauer über den Rücken.
    Jacks Stimme wurde noch sanfter. »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Ich weiß, du wirst mir nicht glauben, aber ich hab gedacht, es wäre besser für dich. Du bist doch gut klargekommen, bis ich zurückkam. Ich hab gedacht, du könntest wieder so weitermachen wie vorher. Du kannst es noch immer.«
    »Sag das nicht, Becks. Wir werden eine Lösung finden.«
    »Ich weiß. Trotzdem, es wäre leichter für dich gewesen, wenn ich nicht wiedergekommen wäre. Vielleicht, wenn du und Jules …«
    Seine Hand auf meinem Arm drückte fester zu, und als er sprach, bebte seine Stimme. »Becks. Ich bin zusammengebrochen, als du verschwunden bist. Jules hat die Stücke zusammengehalten, und dafür werde ich sie ewig lieben. Aber wenn ich mit ihr zusammen wäre, dann wäre das nicht richtig.« Er verzog das Gesicht. »Das hat sie mir selbst gesagt, kurz bevor ich mich mit Will auf die Suche nach Meredith gemacht hab. Sie weiß es.« Jack strich mir die Haare aus der Stirn.
    »Ähm, was weiß sie?« Ich konnte meine eigene Stimme kaum hören.
    »Dass du für mich die Einzige bist, Becks. Nichts wird daran etwas ändern, ganz egal, wie viel Zeit vergangen ist.« Er senkte den Blick. »Ganz egal, ob du auch so empfindest oder nicht. Das weißt du doch, oder?«
    Ich schüttelte langsam den Kopf, wollte ihm so sehr glauben, wusste aber nicht, ob ich das konnte.
    »Wieso siehst du das denn nicht? Das sieht doch jeder.« Er ließ seine Hand an meinem Arm hinuntergleiten und ergriff meine Finger, hielt sie auf seinem Schoß, streichelte sie. Betrachtete sie. »Weißt du noch, in der Neunten? Als Bozeman dich gefragt hat, ob du mit ihm auf den Frühlingsball gehst?«
    Bozeman. Er war zwei Jahre älter als ich. Spielte Lineman in der Offensive. Sein Vorname war Zachary, aber so hatte ihn seit der dritten Klasse keiner mehr genannt. Ich war überrascht gewesen, dass er überhaupt meinen Namen kannte, geschweige denn mit mir auf den Ball gehen wollte.
    »Klar weiß ich das noch. Du bist mitgekommen, als ich ihm die Antwort gebracht hab.« Wir gingen zu Bozeman nach Hause, klingelten und liefen weg, nachdem wir eine große Flasche Cola mit einem Zettel dran vor die Tür gestellt hatten. Auf dem Zettel stand: Danke für die Einladung! Ich schäume über vor Freude oder etwas ähnlich Albernes in der Art. Bozeman war dafür bekannt, seine Finger nicht bei sich behalten zu können, aber bei mir benahm er sich. Ja, er fasste mich kaum an, nicht mal auf dem Ball. Und er fragte mich nie wieder, ob ich mit ihm ausgehen würde, redete nicht mal mehr mit mir. Es war seltsam.
    »Ja, also, ich hab dir das nie erzählt, aber Bozeman hatte mich vorher um Erlaubnis gefragt.«
    »Wieso denn das?«
    »Weil es für alle, außer dir, offensichtlich war, was ich für dich empfand. Und dann, an dem Abend, nachdem wir ihm die Flasche Cola vor die Tür gestellt hatten … und ich dich nach Hause gebracht hatte, bin ich noch mal zu Bozeman.« Seine Wangen färbten sich rosa, und er schlug die Augen nieder.
    »Und?«
    »Sagen wir mal so, ich hab meine Erlaubnis zurückgezogen. Mir war nicht klar gewesen, wie sehr mir das was ausmachen würde.« Er sah mir in die Augen.
    Ich konnte nur vermuten, wie das Gespräch zwischen Jack und Bozeman, der zweimal so kräftig gebaut war wie er, abgelaufen war.
    »Sei nicht böse«, sagte Jack. Als könnte ich ihm böse sein nach allem, was wir durchgemacht hatten. »Ich … ich erzähl dir das bloß, weil du wissen sollst, dass du für mich immer die Einzige warst. Und es immer sein wirst.«
    Da erkannte ich den Unterschied zwischen dem, was ich mit Jack hatte, und meinem kranken Verhältnis zu Cole. Jack war real. Cole war eine Droge, künstlich und unecht. Meine unwillkürliche Reaktion auf ihn war das Produkt einer Kraft im Ewigseits, die nicht mal existieren sollte.
    Jack war real. Greifbar.
    »Verstehst du jetzt, Becks?« Jack nahm behutsam eine lange Haarsträhne von mir, und wir sahen schweigend zu, wie sie ihm durch die Finger glitt.
    »Ist das wirklich noch immer so?«
    Er lachte leise. »Soweit ich zurückdenken kann, in all meinen Erinnerungen an Kastanienschlachten und Pokerspiele und nächtliche Streifzüge und Weihnachtsbälle kommst du vor … immer nur du. Es hat sich für mich immer alles nur um