Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht
Schlafzimmer.
Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, fing ich an zu zittern, und das nicht bloß vor Kälte. Ich breitete meine Klamotten auf dem Bett aus. Eine pinkfarbene Yogahose und ein weißes Sweatshirt.
»Tief durchatmen«, flüsterte ich mir zu.
Ich schälte mich aus meinem eiskalten Skianzug und mehreren Schichten Thermowäsche und rieb mir dann die Arme, um die Durchblutung wieder anzukurbeln. Ich hatte nur noch meinen BH an. Mit einer einzigen dünnen Tür zwischen mir und Jack.
Hastig zog ich mir die mollig warmen und viel zu weiten Sachen über, die ich mitgebracht hatte. Meine Füße waren noch immer steif gefroren vom Skilaufen, daher behielt ich die dicken Wollsocken an. Als ich mich in dem alten Spiegel an der Wand musterte, hätte ich fast laut aufgelacht. Mein Haar, das stundenlang unter einer Skimütze gesteckt hatte, sah aus, als wäre es in den Wirbel eines Tornados geraten, und in den Klamotten hatte ich Ähnlichkeit mit einem Marshmallow. Der Anblick beruhigte mich so weit, dass ich mich traute, die Tür aufzumachen.
Als ich aus dem Schlafzimmer kam, hockte Jack mit dem Rücken zu mir vor dem Kamin, in der Hand eine Tasse Kakao.
»Das sieht gemütlich aus«, sagte ich zaghaft.
Er drehte sich um, sah mich und prustete prompt Kakao durch die Gegend.
»Was ist?«, fragte ich.
Sichtlich um Fassung bemüht, presste er den Mund zusammen und wischte sich mit dem Handrücken übers Kinn. »Atemberaubend.«
Ich hob eine Augenbraue, seine Lippen begannen zu beben, und dann gab es kein Halten mehr. Das Lachen brach aus ihm heraus.
»Also, das ist nicht gerade die Reaktion, die mir vorgeschwebt hat«, sagte ich.
»Ach nein?«, sagte er und schnappte nach Luft.
Ich stemmte eine Hand in die Hüfte und wippte mit dem Fuß, während er tief einatmete und sich mit dem Handballen ein Auge rieb. »Fertig?«, fragte ich.
Er schüttelte den Kopf. »Ich liebe dich.«
»Wie bitte?«
»Du hast mich schon verstanden.« Er stand auf und kam auf mich zu.
Ich blickte auf meine Jogginghose hinunter und dann wieder in sein Gesicht. »Ist dir meine Aufmachung nicht aufgefallen?«
Er war fast bei mir. »Oh doch, und ob sie mir aufgefallen ist«, sagte er, als hätte er nie zuvor etwas Erotischeres gesehen. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
»Okay, das ist auch nicht die Reaktion, die mir vorgeschwebt hat«, sagte ich und wich einen kleinen Schritt zurück.
Er nahm meine Hände, und sein Grinsen verschwand. »Becks. Ich glaube, ich weiß, weswegen du dir Sorgen machst, aber ich hab das ernst gemeint. Ich liebe dich, und ich würde dich niemals drängen.«
Mein ganzer Körper lief rot an. »Aber ihr mythischen höheren Wesen …«, ich versuchte, mich zu erinnern, wie Jules es ausgedrückt hatte …, »braucht ihr … denn nicht … ähm …«
Jack blickte verwirrt, und dann lachte er. »Bitte, versuch gar nicht erst, den Satz zu Ende zu bringen.«
Meine Nerven lagen blank, und die Verbindung zwischen meinem Gehirn und meinem Mund schien gestört. »Aber du … hast doch schon … ich meine, ich weiß, ich bin nicht … die … Erste …«
»Becks. Bitte.« Er zog mich zu der Couch vor dem Kamin. »Zugegeben, meine Vorgeschichte ist nicht gerade ein Geheimnis.« Er zuckte die Achseln. »Ich würde sie ungeschehen machen, wenn ich könnte.«
Ich senkte den Blick und zwirbelte mir die Kordel meiner Jogginghose um den Zeigefinger. »Okay«, murmelte ich.
»Versteck dein Gesicht nicht vor mir.« Er legte seine Finger unter mein Kinn und zwang mich, aufzublicken. »Es geht um dich. Und ich möchte das mit uns nicht vermasseln.«
Konnte er das ernst meinen? Ich wusste nicht, ob ich ihm glauben sollte oder annehmen musste, dass ich wirklich so wenig begehrenswert war. Jack war für unverbindliche One-Night-Stands bekannt. Wie lange würde es dauern, bis er es leid war, auf mich zu warten?
Es war egal. In dem Moment wusste ich, dass mein Dad recht hatte. Ich war total hin und weg von Jack Caputo. Es gab kein Zurück.
Ich nahm seinen Arm und legte ihn um mich, damit ich mich an seine Brust schmiegen und sein Herz hören konnte, das raste, obwohl er nach außen hin so ruhig wirkte. Er hielt mich ganz fest, als würde er einen Football eng an den Körper drücken.
Er presste seine Lippen in mein Haar. »Ich liebe dich, Becks. So was hab ich noch nie empfunden.«
Ich nickte an seiner Brust, unsicher, ob ich ihm glauben konnte. Ich musste an Lacey denken und daran, wie sie neben ihm
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