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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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stand ich auf und schaute zum Laden hinüber. Was hatten sie damit gemeint, dass Meredith nicht stark war? Ich fragte mich, was mit ihr passiert war, ob sie noch lebte, ob sie zurück in die Oberwelt gekommen war oder ob sie tief in den Tunneln steckte.
    Vorläufig war der Minimarkt mein einziger Ansatzpunkt.
    Ich betrat den Laden. Der Mann an der Kasse sah nur ein paar Jahre älter aus als ich. Er blickte nicht mal von der Zeitung auf, die er las.
    Ich ging nach hinten durch, sah mich nach irgendetwas um, das fehl am Platz wirkte, nach irgendeinem Hinweis darauf, was die zwei hier gemacht hatten. Das Einzige, was mir auffiel, war der starke Alkoholgeruch. Als ich um das letzte Regal bog und zu der Stelle kam, wo ich bei meiner Rückkehr gelandet war, sah ich nichts Auffälliges. Niemand, der mit Schlamm bedeckt war. Keine Tür, die nach draußen führte. Es sah genauso aus wie zuvor. Es hätte eine ganz beliebige Stelle in einem ganz beliebigen Minimarkt sein können, bis auf den Alkoholgeruch, der mir hier besonders stark vorkam.
    Ich ging in die Hocke, berührte den Boden und fragte mich, wie in aller Welt ich bei meiner Rückkehr da durchgekommen war. Er fühlte sich trocken und kalt an, genau so, wie er auch aussah.
    Aber als ich so am Boden kauerte, fiel mit etwas auf, unter dem Regal mit Süßigkeiten gleich neben mir. Eine braune Papiertüte, die offenbar eine Flasche enthielt. Sie lag auf der Seite in einer hellbraunen Lache. Der letzte Rest tropfte langsam heraus.
    Ich richtete mich auf und sah mich im Laden um. Außer mir waren keine Kunden da. Ich ging wieder in die Hocke und sah mir die Flasche an, die erst seit Kurzem da liegen konnte. Irgendwer war hier gewesen, vor wenigen Minuten. Die Flasche konnte nicht Max oder Cole gehören. Die beiden tranken keinen Alkohol. Das brauchten sie nicht.
    Ich wusste nicht, was meine Entdeckung bedeutete, falls sie überhaupt etwas bedeutete. Ich ging nach vorn, wo der Kassierer noch immer seine Zeitung las und dabei an einem Lolli lutschte. Auf seinem Namensschildchen stand Ezra .
    »Entschuldigung. War vorhin jemand hier im Laden?«
    Er nahm den Lolli aus dem Mund, schaute aber nicht auf. »Wann genau?«
    »Gerade eben. Im hinteren Teil.«
    »Nee.«
    Ich sah ihn an. Ich hätte einen atemberaubenden Stepptanz hinlegen können, und er hätte es nicht bemerkt.
    »Sind Sie sicher? Vielleicht ein Mann mit einer braunen Papiertüte, mit einer Flasche Alkohol drin?«
    Endlich hob er den Blick, völlig gelangweilt. »Meinst du den alten Obdachlosen?«
    Das klang schon besser. Ich versuchte, nicht allzu verrückt zu wirken. »Kann sein. Hatte er eine Flasche dabei?«
    Er sah mich genervt an, als würde ich ungereimtes Zeug von mir geben, was vermutlich auch der Fall war. »Vor ein paar Minuten war so ein alter Typ hier, ist mit einem anderen Mann reingekommen. Die sind aber wieder weg.«
    Ein anderer Mann. Vielleicht meinte er Maxwell.
    »War der andere jünger? Und groß? Schwarzes Haar? Schwarze Jacke …?« Ich verstummte, als mein Gegenüber mich kritisch musterte und die Augenbrauen zusammenzog.
    »Bist du von der Polizei oder so?«
    Ja genau. Eine siebzehnjährige Polizistin. Ich lächelte und bemühte mich, normal zu wirken. »Ich such bloß nach einem Freund von mir.«
    Er kniff die Augen zusammen und wandte sich dann wieder seiner Zeitung zu. »Die zwei sind reingekommen und haben sich umgesehen. Dann sind sie wieder gegangen. Haben nichts gekauft.« Er schob sich den Lolli wieder in den Mund.
    »Sie sind beide gegangen?« Ich hatte bloß Maxwell aus dem Laden kommen sehen. Keinen alten Mann.
    »Siehst du sie vielleicht hier noch irgendwo?« Der Typ war eindeutig fertig mit mir. Er steckte sich Ohrstöpsel in die Ohren und holte ein iPod hervor.
    »Danke für die Auskunft«, sagte ich, obwohl der Typ mich schon nicht mehr hören konnte. Ich verließ den Laden und stieg wieder in mein Auto, kleine dampfende Wölkchen ausatmend.
    Ein alter Mann, der vielleicht verschwunden war, vielleicht aber auch nicht, und Maxwell, der von einer Opfergabe gesprochen hatte. Das klang irgendwie unheimlich. Vielleicht war es aber auch völlig harmlos.
    Auf der Fahrt nach Hause überschlugen sich meine Gedanken. Ich versuchte, mir auf alles einen Reim zu machen, doch es gab so viele Fragen, und ich wusste nicht, ob das, was ich erfahren hatte, mich weiterbringen könnte. Was hatte ich eigentlich erwartet, als ich Coles Verfolgung aufnahm? Dass er mich zu einem magischen Schlüssel

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