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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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dass ich dich liebe?« Er sprach leicht lallend.
    »Schsch. Nicht sprechen. Der Krankenwagen ist gleich da.«
    »Erinnerst du dich?«
    Ich berührte ihn an der Wange, und er zuckte zusammen. Ich konnte seinen Schmerz fast schmecken, er hing fast körperlich in der Luft. Und ich konnte spüren, wie ich nach diesem Schmerz hungerte. Zum ersten Mal seit meiner Rückkehr sehnte ich mich nach der Energie von jemand anders. Selbst an meinem tiefsten Tiefpunkt, in den letzten Momenten im Ewigseits, hatte ich nie ein Verlangen danach verspürt. Bis jetzt. Wo ich mich so starken Emotionen ausgesetzt sah.
    Er neigte den Kopf in meine Richtung, und ich wich zurück. Der Geschmack in der Luft wurde bittersüß, eine Mischung aus Schmerz und Sehnsucht.
    »Sag mir, dass du dich erinnerst«, sagte er. »Bitte.«
    Der Schmerz kam jetzt nicht mehr nur von einer Quelle. Er war jetzt auch hinter mir. Ich drehte mich um, wusste, wen ich sehen würde. Jules stand einige Schritte entfernt, beobachtete uns, und ihrem Gesichtsausdruck nach hatte sie alles gehört.
    Ich senkte den Kopf und bahnte mir einen Weg zurück durch die Menschentraube. Als ich an Jules vorbeikam, sagte ich: »Er braucht dich. Er weiß nicht, was er sagt.«
    Sirenen heulten in der Ferne. Ich sah nach unten auf meine Hand, die Hand, die seine Wange berührt hatte.
    Das musste aufhören. Ich musste aufhören.

Kapitel Vierzehn
    JETZT
    Mein Zimmer. Keine drei Monate mehr.
    Die Hälfte der Zeit, die mir noch blieb, war vorüber, und ich konnte mir noch immer nicht vorstellen, Lebewohl zu sagen. Das Einzige, was ich tatsächlich erreicht hatte, war, Jack ins Krankenhaus zu befördern. Das war allein meine Schuld.
    Als ich nach dem Unfall nach Hause kam, wartete Cole in meinem Zimmer, wie üblich. Aber heute war ich zum ersten Mal froh darüber.
    »Ich bin bereit zu gehen.«
    Er setzte sich kerzengerade auf. »Im Ernst? Ich …« Er stockte, als würde er sich plötzlich fragen, was er in seinen Koffer packen sollte. Offenbar hatte ich ihn überrascht. »Tut mir leid, ich, ähm … Wow. Ich hatte gedacht, ich müsste noch mehr Überzeugungsarbeit leisten. Gehen wir.«
    Er stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie nicht. »Ich hab gesagt, ich bin bereit zu gehen. Nicht, dass ich mit dir mitgehe.«
    Er ließ seine Hand sinken. »Wie meinst du das?«
    Ich holte tief Luft. »Ich bin bereit, in die Tunnel zu gehen.« Bei den Worten fing das Mal an, sich unter der Haut an meiner Schulter zu winden, wie ein Muskelkrampf.
    Coles Lächeln wich einem finsteren Ausdruck. Er setzte sich wieder aufs Bett und fing dann an, auf seiner Gitarre zu spielen, als hätte ich gar nichts gesagt.
    »Ich will gehen«, sagte ich.
    »Bis dann.«
    Er sah mich nicht an. Ich presste die Lippen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. »Wie stell ich das an, Cole?« Er klimperte wieder einen Akkord. »Die Tunnel wollen mich. Sie holen mich sowieso. Also, wie komm ich dahin?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Meiner Einschätzung nach? Also, ich würd’s mal in dieser Richtung versuchen«, er deutete auf den Fußboden, »und dann ab durch die Mitte.«
    Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und nahm seine Hand, ehe er wieder einen Akkord anschlagen konnte. Er blickte auf meine Hand, die seine hielt.
    »Bitte, Cole. Diese Situation kann doch auch für dich nicht gut sein. Du kommst offensichtlich nicht weiter. Ich weiß nicht, was für dich da draußen möglich ist, aber ganz bestimmt mehr als das. Ständig in meiner Nähe zu sein. Mich von irgendwas überzeugen zu wollen, das nie passieren wird.«
    Er riss seine Hand weg und sah mich an. »Wer sich einmal für die Rückkehr entschieden hat, kann sie nicht vorzeitig abbrechen. Es sei denn, du gehst mit mir zusammen. Ich kann dir helfen.«
    »Du würdest mir helfen … mein Herz zu verlieren. Stimmt’s? Das würde passieren, wenn ich mit dir ginge. Ich würde mein Herz verlieren. Und um dann zu überleben, würde ich das Leben anderer zerstören müssen. Sie zu den Tunneln verurteilen.«
    Cole stand auf und ging zum Fenster. »Ich kann nicht mit dir reden, wenn du so bist wie jetzt. Sag mir Bescheid, sobald du die Realität deiner Lage kapiert hast. Dann kann ich dir vielleicht helfen.«
    »Warte.«
    Er hielt inne. »Was?«
    »Als wir im Ewigseits waren, hast du mir da je von Orpheus und Eurydike erzählt?«
    Seine Augen verengten sich. »Nein.«
    »Aber du hast gesagt, du hättest mir alle Geschichten vom Ewigseits erzählt. Warum dann nicht

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