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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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drehte mich um. Claire White und Matt Despain, die ein kleines Stück entfernt tanzten, stritten sich heftig. Sie hielten sich zwar noch immer in den Armen, aber ihre zornigen Stimmen übertönten die Musik.
    Die Atmosphäre auf der Tanzfläche hatte sich verändert, und irgendwie wusste ich, dass Cole seine Finger im Spiel hatte.
    Ich blickte wieder Jack an, und auch sein Gesicht hatte sich verändert. Seine zusammengepressten Lippen bildeten eine schmale Linie, und sein Rücken war stocksteif. Was immer Cole mit der Atmosphäre anstellte, es wirkte sich auf Jack aus. »Wenn du wieder gehen willst, wär’s mir lieber, du gehst gleich.«
    Ich zuckte zusammen. »Was?«
    »Wieso tauchst du immer wieder auf, wenn du doch nicht bleibst?« Die Hand, die meine hielt, drückte fester zu, und meine Finger wurden weiß. »Weil du nämlich nie richtig weg bist, selbst wenn du weg bist.«
    Ich spürte seinen heißen Atem im Gesicht.
    »Ich weiß nicht, was das für ein Sog ist, der dich wegzieht, aber er ist stark. Stärker als irgendeiner von uns hier. Das spüre ich. Und ich werde nie darüber hinwegkommen, wenn du immer zurückkehrst.«
    Was er da sagte, machte mich fassungslos. »Jack, ich …«
    »Nein. Dich ein Mal zu verlieren war schwer genug. Und jetzt bist du zurück, und alles fängt von vorn an. Du wirst mich wieder sitzen lassen. Und ich kann das nicht mehr. Und die Leute um mich herum können das auch nicht mehr mit ansehen.«
    Mir brannten die Augen, und ich fing an, hektisch zu blinzeln, sodass ich das, was dann passierte, nur undeutlich sah. Ein paar Schritte von uns entfernt haute Noah White, Claires Bruder, Matt Despain eine rein. Der taumelte gegen Jack und riss uns beide mit zu Boden.
    Jack schob Matt beiseite und half mir auf die Beine, und in dem Moment merkte ich, dass wir nicht die Einzigen waren, deren Emotionen hochgekocht waren.
    Noah White baute sich vor Matt auf. »Wag es ja nicht, meine Schwester noch mal schief anzusehen.« Er versetzte Matt einen Tritt, ehe er sich umdrehte und ging. Ich hatte Noah noch nie gewalttätig erlebt.
    Ich fragte mich, wo die Aufsichtslehrer waren oder warum offenbar sonst keiner irgendetwas mitkriegte, doch dann merkte ich, dass der ganze Saal in Aufruhr war. Paare schrien sich gegenseitig an. Mädchen rauschten von der Tanzfläche. Die Punschschüssel krachte zu Boden, und roter Saft spritzte überallhin, floss in die Ritzen des Parkettbodens.
    Und trotz des Höllenlärms sang Cole weiter, ließ die Saiten seiner Gitarre kreischen.
    Ich drehte mich jäh zu ihm um. Die Farbe war Cole aus dem Gesicht gewichen, und er hatte die Augen geschlossen. Er taumelte einen Moment und sank dann auf die Knie, als wäre er kurz davor, in Ohnmacht zu fallen.
    Inzwischen hatte die Hälfte der Leute den Saal verlassen. Von den Übrigen brüllten sich einige gegenseitig Beleidigungen zu, andere suchten ihre Sachen zusammen, um zu gehen. Joy O’Leary ging benommen an mir vorbei; ein Ärmel ihres Kleides war zerrissen und hing ihr von der Schulter.
    Ich wandte mich zu Jack um, der Jules gerade von der Tanzfläche führte und dann mit ihr zur Tür hinaus verschwand. Ich stand allein mitten in dem Tohuwabohu.
    Innerhalb weniger Minuten war der Saal so gut wie leer. Ein paar von den Aufsichtslehrern waren noch da; sie liefen verstört hin und her und fragten sich, was denn überhaupt passiert war. Die Tanzfläche, die noch Minuten zuvor wie verzaubert gewirkt hatte, sah jetzt aus wie ein Schlachtfeld.
    Cole saß auf der Bühne, ließ die Beine über die Kante baumeln, den Kopf in die Hände gestützt. Ich stürmte zu ihm und sagte im lauten Flüsterton: »Was zum Teufel war das?«
    Er tat so, als würde er mich nicht hören. Sein Rücken zitterte.
    Ich senkte die Stimme. »Antworte mir, Cole.«
    Nichts.
    »Antworte mir!« Ich gab seiner Schulter einen Stoß, und er kippte auf die Seite, schlug mit dem Kopf auf den Holzboden der Bühne. Seine Augen flatterten. Er sah nicht gut aus.
    »Cole!« Ich fühlte ihm Stirn und Wange. Ich rechnete damit, dass er Fieber hatte, doch seine Haut fühlte sich kalt an. Ich schlug ihm ein paarmal sanft auf die Wange, um ihn wach zu bekommen.
    »Tut mir leid, Nik«, lallte er, als hätte er zu viel getrunken.
    »Was ist passiert? Was hast du?«
    Er drehte den Kopf weg. »Ich will nicht drüber reden.«
    Ich zwang seinen Kopf wieder in meine Richtung. »So leicht kommst du mir nicht davon. Irgendwie bin ich ziemlich sicher, dass du das Chaos hier verursacht

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