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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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sie mir gegenüber immer höflich gewesen, weshalb mich ihre eisige Begrüßung überraschte.
    »Nikki. Hallo.« Sie blieb in der offenen Tür stehen. Offensichtlich wollte sie mich nicht hereinbitten.
    »Hallo, Mrs Caputo. Wie geht es Ihnen?«
    »Bestens.«
    »Gut. Gut. Ähm, ist Jack da?«
    »Nein.« Sie machte Anstalten, die Tür wieder zu schließen.
    Ich legte meine Hand dagegen. »Warten Sie. Bitte.«
    Sie hielt inne, sagte aber kein Wort. Mich fröstelte. »Ist alles in Ordnung mit ihm?«
    »Er und Will sind zusammen weggefahren.«
    Am Nachmittag hatte ich ihn doch noch gesehen. »Die beiden allein?«
    »Ja. Seltsam, nicht? Ich wüsste gern, wovor er wegzulaufen versucht.« Ihr Tonfall und ihr vielsagender Blick verrieten mir, dass sie einen Verdacht hatte, wer die Schuld daran trug. Ich hatte Jack vertrieben.
    »Okay. Dann geh ich mal wieder.«
    Sie nickte, und dann sagte sie: »Nikki, bitte lass meinen Jungen in Ruhe. Er hat schon genug durchgemacht.« Sie schloss die Tür. Knallte sie nicht direkt zu, aber es fehlte nicht viel.
    Ich starrte einen langen Moment die Tür an und kämpfte mit den Tränen. Am meisten schmerzte mich, dass sie recht hatte. Jack konnte es offenbar nicht ertragen, dass ich wieder verschwinden würde. Er wollte auf keinen Fall in meiner Nähe sein, wenn ich ging, deshalb hatte er sich Will geschnappt und das Weite gesucht.
    Mir wurde schlecht, und ich lief zu meinem Wagen, damit ich nicht vor Jacks Haustür zusammenbrach. Ich ertrug es nicht, dass ich ihn nicht wiedersehen würde. Das hielt ich nicht aus. Ich konnte die wenige Zeit, die mir noch blieb, unmöglich überstehen, wenn ich wusste, dass Jack irgendwo da draußen war und mich hasste.
    Ich musste endlich handeln.

Kapitel Sechsundzwanzig
    JETZT
    Zu Hause. Noch anderthalb Wochen.
    Ich war es leid, anderen wehzutun. Ich war es leid, mir selbst wehzutun. Als ich nach Hause kam, ging ich schnurstracks in mein Zimmer und holte Coles Haar aus der Nachttischschublade. Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, hastete ich wieder aus dem Haus zu meinem Wagen und fuhr zum Minimarkt.
    Ich lief an Ezra vorbei nach hinten in den Laden, zu der Stelle, wo das Ewigseits mich ausgespuckt hatte.
    Ich hob das Haar an den Mund, öffnete ihn weit … und erstarrte.
    Tu’s einfach, Becks, sagte ich mir.
    Aber meine Hand wollte meinem Verstand nicht gehorchen. Was war ich für ein Feigling.
    Aber vielleicht war ich ja einfach nur die Tochter meiner Mutter. Wir hatten mal einen Hund, einen Wheaten Terrier namens Bert. Wir witzelten immer, dass Bert das dritte Kind meiner Mom wäre. Als er alt war und schwer krank wurde, wollte keiner von uns das wahrhaben. Vor allem Mom nicht. Wir wussten alle, dass er nicht mehr lange zu leben hatte und jeder weitere Tag nur qualvoll für ihn war, aber Mom brachte es nicht über sich, ihn einschläfern zu lassen. Eines Tages lief er einfach weg und kam nie wieder.
    Jetzt war ich in einer ähnlichen Situation. Mein Ende war unvermeidlich. Ich hielt mir praktisch die Pistole an den Kopf, konnte aber nicht abdrücken.
    Ich starrte auf das Haar, das ich zwischen Zeigefinger und Daumen hielt. Das war sie, die Chance, meinen Abgang selbst in die Hand zu nehmen, um Jack nicht länger zu verletzen, meinem Dad und Tommy nicht mehr wehzutun, die ganze Sache zu beenden.
    Ich hob das Haar wieder an den Mund und erstarrte erneut. Meine Hand wollte sich nicht bewegen. Mein Atem ließ das Haar vibrieren. Dann brach ich zusammen. Die Tränen rannen unaufhaltsam, als ich zu Boden sank, mit dem Rücken gegen das Regal mit den Schokorosinen fiel.
    Zum ersten Mal seit über einem Jahrhundert weinte ich.
    Seltsam, dass ich mein Lachen so viel früher wiedergefunden hatte als meine Tränen. Jetzt, da ich einmal angefangen hatte, wusste ich nicht, ob ich je wieder würde aufhören können. Ich blickte hilflos auf das Haar zwischen meinen Fingern, und zwei dicke Tränen tropften auf meine Handfläche.
    Die Tür des Ladens wurde aufgerissen, und ich hörte hektische Schritte näher kommen.
    Ich blickte in dem Moment auf, als Cole um die Ecke gebogen kam. Sobald er mich sah, stieß er einen hörbaren Seufzer der Erleichterung aus.
    »Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Nik.«
    Ich konnte nichts erwidern. Ich senkte den Kopf und ließ den Tränen freien Lauf. Cole setzte sich zu mir und legte einen Arm um mich, und ich ließ es zu. Ich weinte in seine schwarze Lederjacke hinein, sodass sich meine Tränen auf der

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