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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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angestellt hatte, um mich zu beeinflussen. Es kam mir so real vor und so echt.
    Ich sah ihm ins Gesicht, und ich konnte ehrlich nicht sagen, was seine Motive waren. Hätte er Tommy auch geholfen, wenn ich nicht in der Nähe gewesen wäre? Hätte er es getan, ohne dass ich es mitbekam?
    Meine Liebe zu Tommy war eine meiner Schwächen. Ich wusste bloß nicht, ob Cole sie ausnutzte. Wieso nur hatte er immer noch die Macht, mich zu verwirren?
    Ich musste ihn loswerden. Er war gefährlicher denn je, denn jetzt, wo Jack fort und meine Zeit fast um war, wirkte er verführerischer als je zuvor.
    »Cole.«
    »Nik?«
    »Du hast versprochen, dich von unserem Haus fernzuhalten.«
    Er runzelte die Stirn und nickte wieder. »Ich halte mein Wort.«
    Wir gingen in verschiedene Richtungen davon.
    Es war kurz nach Mitternacht, als jemand ans Fenster klopfte. Cole konnte es nicht sein – er würde nicht klopfen. Da das Licht brannte, konnte ich nichts sehen, doch als ich näher trat, erkannte ich Jacks Gesicht.
    Er war da. An meinem Fenster.
    Ich öffnete es, und er kletterte keuchend ins Zimmer, als wäre er gerannt und außer Puste. Sein Gesicht war gerötet. Vor Aufregung? Vorfreude? Ich fühlte in der Luft, doch seine Emotionen hatten sich im ganzen Raum verteilt.
    »Jack? Was ist los?«
    Er legte mir die Hände auf die Schultern und bugsierte mich zum Bett. Ich setzte mich.
    »Becks. Ich hab sie gefunden. Meredith. Will und ich haben sie gesucht. Uns umgehört. Wir –«
    »Moment«, unterbrach ich ihn. »Du und Will?«
    Jack lächelte. »Ja. Weißt du noch, neulich im Café Kona ? Ich schätze, Will hat doch mehr von unserer Unterhaltung mitbekommen, als wir dachten.«
    »Und er hat alles geglaubt?«
    »Nicht gleich. Erst, als wir Meredith in Blackfoot aufgespürt haben.«
    »In Idaho?«
    »Wir haben alle in der Suppenküche gefragt, und eine Frau dort hat gesagt, Mary habe mal von einer Ferienhütte ihrer Familie in Idaho erzählt und gesagt, sie wolle per Anhalter dahin fahren. Will hat einen Kumpel aus der Army, der nebenbei in einer Sicherheitsfirma arbeitet, und der hat uns die Adresse besorgt.« Er hielt endlich inne, um Luft zu schnappen. »Will ist jetzt auf dem Weg nach Idaho, um sie herzuholen. Ich wäre mitgefahren, aber ich musste dich sehen.«
    Dich sehen. Die Worte schmeckten köstlich wie geschmolzene Schokolade. Er hatte mich doch nicht im Stich gelassen. Er hatte die letzten drei Tage nach unserer einzigen Spur gesucht. Ohne nachzudenken, beugte ich mich vor und küsste ihn auf die Wange. Sein ganzer Körper erstarrte. Hoppla.
    »Danke«, flüsterte ich.
    Er sah mich an, den Mund leicht geöffnet. Regungslos.
    »Was immer das auch bedeutete, und selbst wenn es nichts bringt: Danke, Jack.«
    Er rührte sich noch immer nicht. Er schien ratlos, was er sagen oder tun sollte. Vielleicht war ich wirklich zu weit gegangen.
    »Tut mir leid, Jack. Ich wollte nicht –«
    »Nein«, fiel er mir ins Wort, konnte endlich wieder den Mund bewegen. »Ich hab bloß … na ja, nicht erwartet … dass du …«
    Seine Worte verklangen, und wir schwiegen beide. Ich senkte den Blick.
    »Wann bist du wiedergekommen?«, fragte ich schließlich.
    Er schien froh über die einfache Frage. »Gerade eben.«
    »Warum hast du mir nicht erzählt, was du vorhast?«
    Er blickte zu Boden. »Ich war … gekränkt, weil du nicht ehrlich zu mir warst. Was dein Mal angeht. Wütend wegen der vergeudeten Zeit. Ich wollte nicht aufgeben, aber ich musste das auf eigene Faust machen. Jedenfalls eine Weile.« Sein Blick wanderte zu meinem Arm. »Kann ich es sehen? Das Mal, meine ich.«
    Ich hielt ihm den Arm hin, und er schob den Ärmel bis knapp über den Ellbogen. Die dunkelgrauen Finger des Mals reichten jetzt bis über die Armbeuge und sahen aus wie Adern, die sich nach unten schlängelten.
    »Ist das wirklich ein Schatten? Ein richtiger Schatten, der in dir steckt?«
    Ich nickte.
    »Wieso hast du mir nicht die Wahrheit gesagt?«
    »Ich wollte ja. Nein, das stimmt nicht. Ich wollte es nicht. Ich wollte es nicht tun müssen. Ich hatte gehofft, irgendwie einen Ausweg zu finden, und falls nicht …«
    »… wäre ich eines Tages aufgewacht, und du wärst wieder verschwunden gewesen.«
    Ich nickte, blickte nach unten auf seine Hand, die noch immer meinen Arm hielt, auf die dicken Schwielen von all den Jahren, die er schon Football spielte.
    »Wo wirst du hingehen? Diese … Tunnel, die dich holen kom-men – wohin bringen die dich?«
    »Nach der Nährung

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