EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung
CIA. Sollen wir uns vielleicht vor die Kameras stellen und sagen: Hey, die ganze Scheiße ist nur passiert, weil wir geschlafen haben und weil wir die größten Versager in der Geschichte der US-Geheimdienste sind? Oder vielleicht, dass nach dem 11. September ...«
Rubinstein rollte mit den Augen. Auch innerhalb der Nachrichtendienste der USA wurde seit Jahren diskutiert, ob kriminelle Elemente der CIA etwas mit den Anschlägen zu tun hatten. Die Wahrheit kannten nur wenige – Abschottung.
»... Sandrock der endgültige Beweis ist, dass die Regierung fünfzig Milliarden Dollar pro Jahr für die Geheimdienste zum Fenster hinauswirft, weil wir es sowieso nicht können?«
»Wir müssen es der Präsidentin sagen.« Rubinstein hielt Stone sein leeres Glas hin.
»Ach ja?« Stone nahm das Glas und sein eigenes, stand auf und schenkte nach. »Wo Sie die Präsidentin schon erwähnen. Ist es nicht lustig, dass sie es war, die uns daran hindern wollte, in Richtung Sinshy zu forschen?« Er blickte Rubinstein herausfordernd an. Im Gegensatz zu ihm war Stone nie ein Fan von Adams gewesen. Außerdem hatte er ihr nicht verziehen, dass sie ihn und seine CIA durch ihr kurzfristiges Austauschen der Rede zur Lage der Nation wie einen Idioten hatte aussehen lassen.
Rubinstein zuckte die Schultern. Er war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
»Vielleicht stecken die beiden ja unter einer Decke!« Stone setzte sich wieder hin und stellte die beiden nachgefüllten Gläser auf den Tisch.
»Unsinn!« Rubinstein begann zu nippen.
»Unsinn? Was macht Sie so sicher?«
»Sie hasst Sinshy.«
»Na und? Kennedy hat die CIA auch gehasst. Trotzdem hat er mit ihr kollaboriert und Mordpläne gegen Castro geschmiedet. Die Israelis haben Khomeini auch gehasst. Trotzdem belieferte Israel den Iran verdeckt mit Waffen, weil Israeli und Perser ein gemeinsames Problem hatten – die Araber. Und vom Pakt zwischen den Erzfeinden Hitler und Stalin ...«
»Schon gut, schon gut!« Rubinstein winkte ab. Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Mein Gott, was sollen wir nur tun.« Er wirkte um Jahre gealtert.
Stone überlegte weiter. »Was passiert eigentlich mit den Europäern, wenn die Welt erfahren sollte, was wir wissen? Werden wir ihnen ein paar Atomraketen schicken? Mit einem lieben Gruß von Uncle Sam?«
»Nicht, solange Adams Präsidentin ist.«
»Verdammt!« Stone beugte sich nach vorn und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ihre Freundin packt bereits die Koffer! Haben Sie das vergessen? Ach!« Er ließ sich wieder in die Rückenlehne seines Drehstuhls fallen. »Es hätte alles so schön sein können. In einem Jahr wäre ich in Pension gegangen, ohne einen einzigen Flecken auf meiner Weste. Jetzt bin ich von oben bis unten voll Scheiße und weiß nicht, ob es mir nicht lieber wäre, wenn ich gleich tot umfallen würde.«
»Warum eigentlich?«, murmelte Rubinstein vor sich hin.
»Das fragen Sie noch?«
»Ich meine, warum macht Sinshy so etwas?«
Stone lachte wieder laut auf. »Na, warum wohl? Die Staaten sind tot, es lebe das globale Imperium! Deshalb macht er es.«
Rubinstein hob die Augenbrauen und nickte. »Ja. Wahrscheinlich.«
Nach einigen Minuten Schweigen rückte Stone mit seinem Lösungsansatz heraus. »Also, wenn Sie mich fragen, gibt es nur einen Ausweg. Eine nationale Krise muss her, damit die Wahlen nicht stattfinden können. Die Texaner hätten keine Möglichkeit, die Sezessionisten zu wählen. Und der Rest des Landes würde auf Präsident Sinshy verzichten müssen. Es würde uns wenigstens etwas Zeit kaufen. Eine Operation unter falscher Flagge, natürlich ausgeführt durch einen ausländischen Partner.« Damit die CIA nicht belangt werden kann. Er schnippte mit den Fingern und blickte Rubinstein mit zusammengekniffenen Augen an. »So einfach ist das.«
David Isler hatte nachgedacht. Wenn er schon nicht im Haus nach Dokumenten suchen konnte, die Sinshy belasteten, müsste er eben an einer anderen Stelle anfangen. Am Sonntag hatte er gesehen, wie Sinshy für eine Viertelstunde in der Kapelle verschwunden war. Also wäre es zumindest denkbar, dass er dort belastendes Material versteckt hatte.
Heute ging er, wie fast jeden Tag nach dem Abendessen, das er gemeinsam mit den anderen im Personalhaus eingenommen hatte, noch einmal ins Gewächshaus. Nach einer Stunde Arbeit mit den Rosen steckte er eine kleine
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