Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
Vom Netzwerk:
und seinen Synonymen auf sich hat.«
    »Ich bin sicher, dass wir es mit einer fehlerhaften Interpretation zu tun haben.« Flannery nickte eifrig. »Wir werden sie zusammen finden. Bleiben Sie nur am Ball, mein Freund. Bearbeiten Sie die Außerirdischen von allen Seiten mit Ihren Fragen.
    Wie dem auch sei …«, fuhr Ben fort, »mir scheint, dass wir bald wesentlich mehr Artefakte untersuchen können. Selbst wenn all die ›anderen‹, die man derzeit überall auf der Erde entdeckt, schwer beschädigt sind: Es sollte relativ einfach sein, im All intakte Exemplare zu finden. Man spricht bereits über gemeinsame Bergungsexpeditionen. China überlegt sogar, die großen Big-Cheng-Lifter zu entmotten. Es ist sehr wichtig, dass wir herausfinden, was die andere Botschaftersonden zu sagen haben, bevor wir uns zu irgendetwas verpflichten!«
    Gerald nickte zustimmend, hatte aber auch einen zynischen privaten Gedanken: Und dies von dem Burschen, der es vor einer Stunde gar nicht abwarten konnte, Mitglied der Galaktischen Föderation zu werden?
    Er musste zugeben, dass Bens Modell rivalisierender Kulturen durchaus plausibel erschien und den meisten Fakten gerecht wurde.
    Aber es war auch ein wenig deprimierend, sich die Galaxis in diesem Zustand vorzustellen: in einem ewigen kleinlichen Ringen um kulturelle Konvertiten, über Hunderte von Millionen Jahren und den ganzen Himmel hinweg, wodurch kaum Platz für neue Gedanken und offene Ideen blieb. Zwischen nur einigen Dutzend oder vielleicht einigen Hundert kulturellen Normen wählen zu müssen … Wem konnte eine solche Vorstellung gefallen?
    Immer noch besser, als von einem unterdrückerischen monolithischen Sternenreich erobert zu werden. Und einige jener Kulturen können eindrucksvoll, wunderbar und sogar fantastisch sein.
    Trotzdem, im Großen und Ganzen fand er es enttäuschend. Und zweifellos bedeutete dies das Ende für den großen Jugendtraum, die Wunder der Galaxis mit Raumschiffen zu erforschen.
    Tja, schade.
    Die niedergedrückte Stimmung folgte ihm wie eine dunkle Wolke zur Toilette. Sie schwebte auch noch über ihm, als er später mit Akana und den anderen die nächsten Fragen für die Außerirdischen im Artefakt besprach.
    Als Gerald wieder am großen Tisch Platz nahm, seine Notizen überprüfte und die Anweisung gab, das Licht zu dämpfen, in dem Wissen, dass in der ganzen menschlichen Geschichte niemand ein größeres Publikum gehabt hatte … Da kehrten seine Gedanken zu Ben Flannerys Modell zurück.
    Und als er sich darauf vorbereitete, den Besuchern von den Sternen die nächsten Fragen zu stellen, dachte Gerald:
    Nein, ich glaube nicht, dass das die Erklärung ist.
    Das Älteste Überlebende Mitglied zeigte noch immer sein gütiges Lächeln und hatte die Hände auf dem Bauch gefaltet. Das Wesen wirkte … vergnügt, fand Gerald.
    Eine Virt erschien am Rand von Geralds Blickfeld. Eine von vielen, die von der Beratergalerie herabschwebten, zuerst von Hermes und Tiger geprüft und dann an Ramesh, Gennadi und die anderen Mitglieder des Kontaktteams weitergegeben wurden. Diese virtuelle Mitteilung hatte eine besonders hohe Relevanz.
    Mehrere Smartgruppen und Werkstätten des Vierten Standes haben sich eingehend mit dem Ältesten Überlebenden Mitglied befasst und sind zu dem Schluss gekommen, dass er eine Fälschung ist! Eine Mischung aus Elementen von Buddha, dem Weihnachtsmann und anderen beruhigenden Archetypen aus unserer Mythologie.
    Mehrere Post-its mit hohen Bewertungen begleiteten die erste Nachricht.
    Ja, aber seht euch die etwa neunzig Außerirdischen hinter ihm an! Viele von ihnen bewegen die Hände beziehungsweise Greiforga ne oder sprechen, ohne sich dabei anzusehen. Diese Aktivitäten nehmen zu, kurz bevor das Älteste Überlebende Mitglied spricht. Statistische Analysen deuten darauf hin, dass sie ihn vielleicht mithilfe eines konsensbasierten Steuerungssystems kontrollieren. Mit anderen Worten: Der Dicke ist nicht mehr als eine Marionette!
    Eine Antwort darauf lautete:
    Und? Ist das schlimm? Wir haben von ihnen verlangt, einen Sprecher zu bestimmen. Dies ist eine logische Lösung. Mich stört nur, dass sie uns nichts davon gesagt haben. Dass sie offenbar davon ausgehen, uns auf diese Weise täuschen zu können. Glauben sie wirklich, wir würden es ihnen abkaufen, dass das einflussreichste Mitglied ihrer Gemeinschaft zufälligerweise ein netter Humanoide ist? Für wie dumm halten sie uns?
    Ein Kommentar stieg über die anderen auf.
    Sollen wir sie in

Weitere Kostenlose Bücher