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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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semiprofessionelle Suche nach der Wahrheit. Haben wir nicht dabei geholfen, den Alarm angesichts der Laserstrahlen zu verbreiten, die Amscis im Weltraum entdeckten, und zwar sieben Minuten bevor es bei Secur-Net klingelte?
    Wir haben eine wichtige Rolle dabei gespielt, einen gewissen Hamish Brookeman zu entzaubern, sodass seine Anhängerschaft auf etwa eine halbe Milliarde schrumpfte: die Leichtgläubigen und Verzweifelten.
    Und doch … Es gibt noch offene Fragen. Zum Beispiel: Wer hilft ihm? Einige pseudonyme Mitglieder unseres Smartmobs, etwa Birdwoman303, wissen ganz offensichtlich mehr, als sie zugeben.
    Und jetzt scheint uns jemand einen Dietrich zugespielt zu haben … einige Codes , mit denen sich mehrere sehr gut geschützte Türen öffnen lassen!
    Dies könnte gefährlich sein. Aber ich habe die neuesten Skulkware-Programme heruntergeladen, um neue Virt-Personen zu kreieren und unsere Mitglieder zu schützen. Die Großen Fünf Regierungen oder Porfirio lassen sich damit allerdings nicht hinters Licht führen. Aber wenn sie uns aufhalten wollen, brauchen sie nur einige klare Worte an uns zu richten. Andernfalls sollen sie uns nicht in die Quere kommen.
    Was? Einige von euch wollen der Aufmerksamkeit der Welt dorthin folgen, wo Energiestrahlen plötzlich durchs All rasen und Vernichtung bringen? He, Leute, was sind wir, SciFi-Fans? Alle sehen dorthin. Und nach unserem Smartmob-Prinzip jagen wir nicht dort, wo sich andere breitmachen. Kommt. Überlasst diesen Kram den Medien, den Beamten, der Öffentlichkeit. Bleiben wir zielorientiert, am Ball.
    Wir sind den Leuten dicht auf den Fersen, die von dem Artefakt wussten, noch bevor Livingstone es fand . Die vielleicht schon seit Jahrhunderten oder noch länger über diese Dinge Bescheid wissen. Was auch immer ihre Gründe für die Geheimhaltung sein mögen …
    Es sind nicht unsere Freunde.

Zerstückelung 54
    Etwas schmetterte gegen Peng Xiang Bins Rücken, und das Fenster hinter ihm zerbrach in Millionen Splitter.
    Es fühlte sich an wie eine Faust, die ihn von hinten traf und in einem Handschuh mit zahlreichen Stacheln steckte. Jemand schrie – vielleicht er selbst –, als die Splitterwolke mit dem schimmernden Dunst kollidierte, dem Diskretionsschirm, der den Weltstein umgab. Es blitzte und flackerte, als Glasfragmente auf ionisierten Stickstoff trafen und Bins Schatten in eine gleißende Aura hüllten. Es wäre vielleicht sogar ein schöner Anblick gewesen, wenn es in seinen Gedanken Platz für etwas anderes als Schock, Schmerz und einige wenige Worte gegeben hätte.
    Was ist los?
    Bin krachte gegen den Tisch und sah, wie Dr. Nguyen etwas rief – an seiner linken Wange kam Blut aus zehn oder mehr Schnittwunden. Bin hörte die gerufenen Worte nicht, nahm nur ein dumpfes Brummen wahr. Nguyen zeigte auf ihn und dann in den leuchtenden, blitzenden Nebel über dem Tisch, deutete schließlich mit dem Daumen zum am weitesten von der Explosion entfernten Ausgang. Am rechten Rand von Bins Blickfeld wurden hilfreiche Hinweise eingeblendet, aber er hatte bereits verstanden.
    Nimm den Stein und verschwinde von hier!
    Dies alles dauerte nur ein oder zwei Sekunden. Ein weiterer Moment verstrich, weil Bin zögerte. Loyalität dem Arbeitgeber gegenüber verlangte von ihm, zu bleiben und zu kämpfen. Was würden die anderen – Paul, Anna und Yang Shenxiu – von ihm denken, wenn sie ihn weglaufen sahen?
    Aber Nguyen deutete erneut mit dem Daumen, bevor er sich etwas Neuem zuwandte und den Raum hinter Bin betrat. Und Bin wusste: Wenn er sich jetzt umdrehte, weil er feststellen wollte, worum es sich han delte … Es wäre vielleicht der größte Fehler seines Lebens gewesen.
    Also sprang er stattdessen in das Wirbeln aus zischenden Funken.
    Natürlich tat es verdammt weh. Das sollte der Diskretionsschirm auch. Mit geschlossenen Augen ergriff Bin sowohl den Weltstein als auch den Ranzen daneben, verließ sich dabei allein auf den Tastsinn. Und der war gut ausgeprägt, denn als Küstenbewohner musste er gut tasten können.
    Auf der anderen Seite taumelte er aus dem gleißenden Vorhang, fiel, rollte sich auf dem Teppich ab und landete auf dem linken Knie. Er verließ sich erneut auf das, was seine Hände ertasteten, als er den Weltstein in den Ranzen schob, blinzelte und betete, dass er wieder sehen konnte …
    Als er wieder sah, bereute er die Gebete, denn sein Blick fiel auf das, was von Anna Arroyos schönem Gesicht übrig geblieben war. Sie lag in der Nähe, von der Stirn

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