Exit to Eden
Weile sah sie mich an.
»Und dir war immer voll bewußt, was du vom Club wolltest«, sagte sie. »Er sollte immer diese therapeutische Wirkung für dich haben?«
»Therapeutisch, verdammt«, gab ich zurück. »Ich bin nichts als fleisch und Blut, und ich höre sehr auf das Fleisch, vielleicht mehr als andere Leute.« Ich berührte ihre Wange ganz leicht mit den Fingern. »Ich hatte mein Leben lang das Gefühl, daß ich ein bißchen körperbezogener bin als die meisten Menschen.«
»Das gilt auch für mich«, sagte sie.
Sie legte ihre Hand in meinen Nacken und kraulte mich sacht.
»Hm, das mag ich«, sagte ich. »Als ich das erste Mal vom Club hörte, konnte ich nicht recht glauben, daß tatsächlich jemand den Mumm gehabt hatte, so was in dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen. Ich war baff. Ich war verrückt. Ich wußte, daß ich in den Club kommen mußte, koste es, was es wolle.«
Ich schloß eine Sekunde lang die Augen und küßte sie. Ich legte den Arm um sie, zog sie an mich und küßte sie wieder.
»Ich möchte mit dir allein sein«, sagte ich. »Ich möchte zurück ins Hotel und mit dir allein sein.«
»Küß mich noch mal«, sagte sie.
»Ja, Madam.«
ELLIOTT
»The Lady in My Life«
Auf dem Heimweg kauften wir Wein und einen Berg von Köstlichkeiten - Kaviar, Cracker, Äpfel, saure Sahne, geräucherte Austern. Ich kaufte Zimt, Butter und Brot, französischen Joghurt, eine gekühlte Flasche Dom Perignon (den besten, den sie hatten, fünfzig Dollar) und ein Paar Weingläser.
Als wir ins Zimmer kamen, bestellte ich einen Eiskübel, stellte die Klimaanlage ab und klinkte die Fensterläden wieder ein wie beim ersten Mal.
Die Dämmerung breitete sich aus, diese lebendige, süße Abenddämmerung von New Orleans, mit einem blutroten Himmel und dem rosa Oleander, der im Blättergewirr des Gartens leuchtete. Die Hitze hing noch in der Luft, wie sie es an der Küste niemals tut. Die Wärme fühlte sich samten an, und das Zimmer war voll dunkler Schatten.
Lisa hatte sämtliche Telefonnachrichten zerknüllt und weggeworfen. Sie saß auf dem Bett, das weiße Kleid war über die Schenkel hinaufgerutscht, die Schuhe hatte sie in eine Ecke gekickt. Sie hielt eine große, kristallene Parfümflasche in der Hand und rieb sich das Parfüm in die Haut. Sie massierte es in ihren Nacken und die Waden. Sie rieb es sich zwischen die Zehen.
Als der hübsche Mulattenjunge mit dem Eiskübel kam, brachte er weitere Telefonnachrichten mit.
»Wirfst du sie bitte weg?« fragte Lisa, ohne sie anzuschauen.
Ich öffnete den Champagner und schaffte es, ihn fast perfekt in die beiden Gläser sprudeln zu lassen.
Ich setzte mich neben sie. Das Parfüm war diesmal nicht Chanel sondern Chalandre. Wonnevoll überwältigend. Ich nahm ihr den Flakon aus der Hand, stellte ihn auf den Tisch und reichte ihr das Champagnerglas.
Das Parfüm vermischte sich mit dem Sonnenduft ihres Haars und ihrer Haut. Ihre Lippen waren feucht vom Champagner.
»Vermißt du den Club?« fragte sie.
»Nein«, erwiderte ich.
»Ich meine, die Riemen und Peitschen und alles das, vermißt du es?«
»Nein«, sagte ich und küßte sie wieder. »Es sei denn, du hast das unbezwingbare Verlangen, mich kräftig zu versohlen. In dem Fall werfe ich mich dir zu Füßen, wie es sich für einen Gentleman gehört. Aber ich habe etwas anderes im Sinn, etwas, das ich schon immer tun wollte.«
»Tu es«, sagte sie.
Sie schlüpfte aus dem Kleid. Ihre sonnengebräunte Haut war sehr dunkel auf dem weißen Bett, aber das Licht war noch ausreichend, um ihre erdbeerroten Brustwarzen zu erkennen. Ich ließ meine Hand hinunter zwischen ihre Beine wandern, berührte ihr weiches, heimliches Haar, liebkoste sie, stand auf und ging leise aus dem Zimmer hinaus in die kleine, dunkle Küche.
Ich kam mit der Butter und dem gemahlenen Zimt zurück. Ich entledigte mich meiner Kleider. Sie lehnte sich, auf die Arme gestützt, zurück, und ihre aufragenden Brüste, die lange, elegante Kurve ihres flachen Bauchs bis zu dem Hügel dunklen Haars waren hinreißend.
Auf ihren Wangen lag eine leichte Röte.
»Was willst du tun?« fragte sie und schaute beinahe schüch-
tern auf die Dinge, die ich mitgebracht hatte.
»Nur etwas, das ich schon immer tun wollte«, sagte ich, legte mich neben sie, drückte sie aufs Bett, nahm ihren Kopf zwischen meine Hände und küßte sie. Mit der rechten Hand griff ich über sie hinweg und nahm etwas Butter mit den Fingerspitzen auf. Die Butter war
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