Exit
bevorstehende Entlassung, aber ich - J.: Still, Tony. Lesen Sie, Inspektor. T.: Nein, tun Sie das nicht. Ich bin ganz und gar nicht einverstanden mit - J.: Lesen Sie, Inspektor.
S.: Haben Sie sich jetzt geeinigt? Gut. Dies ist die Niederschrift des Inhalts einer verschlüsselten Computerdiskette, Marke 3M, DS, DD, RH, doppelseitig, doppelte Datendichte, Serie Q, ferner markiert mit FBI-Indizienaufkleber Nummer 133355678345 Strich 452948. Die Diskette wurde in der Kryptographieabteilung des Nationalen Kriminologischen Labors des FBI in Washington, D. C., entschlüsselt und kam heute morgen um 6:45 per Regierungspost im Hauptquartier der Polizei von Los Angeles an. Ich werde den Text in Gänze verlesen, nachdem ich einmal begonnen habe, selbst wenn Sie während der Verlesung mit Ihrem Mandanten den Raum verlassen wollen, Herr Anwalt. In dem Fall ist klar, daß wir Ihnen dieses Beweisstück zur Kenntnis angeboten und Sie abgelehnt haben, es anzuhören. Verstanden? T.: Wir üben alle unsere Rechte aus und fühlen uns an nichts gebunden.
J.: Lesen Sie schon, Inspektor, ich bin gespannt. S.: Ich verlese.
Ich habe diesen Text verschlüsselt, um mich zu schützen. Der Schlüssel ist ein einfacher Substitutionscode - bestimmte Zahlen stehen für bestimmte Buchstaben -, Sie sollten damit fertig werden, Ashmore. Charles Lyman Jones III., genannt Chip, ist ein Ungeheuer.
Er war Tutor an meiner High-School und machte mich sexuell und emotionell von sich abhängig. Das war vor zehn Jahren. Ich war siebzehn und im letzten Jahr des Förderprogramms Mathematik, doch ich brauchte Hilfe in Englisch und Sozialwissenschaften. Er war achtundzwanzig und Doktorand. Er verführte mich, und wir hatten über einen Zeitraum von sechs Monaten wiederholt Sex miteinander, in seiner Wohnung und in der Schule. Dazu gehörten Aktivitäten, die ich persönlich abstoßend fand. Er war häufig impotent und machte ekelhafte Sachen mit mir, um sich zu erregen. Am Ende wurde ich schwanger, und er sagte, er würde mich heiraten. Wir haben natürlich nie geheiratet, wir lebten nur zusammen, in einem Loch in der Nähe der Universität von Connecticut. Dort wurde es schlimmer.
1. Er erzählte seiner Familie nichts von mir. Er hielt sich eine andere Wohnung in der Stadt; dort empfing er seinen Vater, wenn der zu Besuch kam.
2. Er fing an, sich wirklich verrückt zu benehmen. Er mischte Drogen in meine Getränke und spickte mich mit Nadeln, während ich schlief. Zuerst begriff ich nicht, was vor sich ging, wenn ich mit lauter Einstichwunden aufwachte. Er behauptete, ich sei anämisch und die Flecken kämen von geplatzten Gefäßen, wegen der Schwangerschaft. Da er mir erzählt hatte, er hätte in Yale einige Jahre Medizin studiert, glaubte ich ihm. Dann wachte ich eines Nachts auf und sah, wie er mir gerade eine braune, ekelhaft aussehende Brühe injizieren wollte - heute bin ich sicher, daß es Fäkalien waren. Offenbar hatte er mich nicht genug mit Drogen vollgepumpt, deshalb wachte ich auf; vielleicht war ich auch schon so daran gewöhnt, daß ich mehr brauchte, um bewußtlos zu werden. Die Spritze enthielt angeblich irgendeine organische Vitaminlösung - er sagte, es sei alles zu meinem Besten. Ich war jung und glaubte all seine Lügen. Doch eines Tages wurde es mir zuviel, ich drehte durch. Ich verließ ihn und versuchte, bei meiner Mutter unterzukommen, aber die war die ganze Zeit betrunken und wollte mich nicht aufnehmen. Außerdem glaube ich, daß er ihr Geld gab, denn gerade um die Zeit kaufte sie sich einen Haufen neuer Kleider. Ich ging also zu ihm zurück, und je länger ich schwanger war, um so gemeiner und grausamer wurde er. Einmal regte er sich furchtbar auf und sagte, das Baby würde alles zwischen uns kaputtmachen und daß es wegmüsse. Dann wieder behauptete er, es sei gar nicht von ihm, was lächerlich war, denn ich war noch Jungfrau, als ich ihn kennenlernte, und habe nie mit irgend jemand anderem rumgemacht. Am Ende führte der Streß, unter den er mich setzte, zu einer Fehlgeburt. Ich bekam Fieber und schlimme Kopfschmerzen und fühlte mich andauernd schwindelig. Eine Weile dachte ich, ich würde wahnsinnig. Schließlich gab er mir einen Scheck über zehntausend Dollar und sagte, ich sollte aus seinem Leben verschwinden, für immer. Das war damals für mich eine Menge Geld, und ich tat, was er sagte. Ich fühlte mich zu kaputt zum Arbeiten, also landete ich auf der Straße, wurde mein Geld los und heiratete einen schwarzen
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