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Exit

Exit

Titel: Exit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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und Sie erwische, wie Sie gerade die Nadel in den Tropf Ihrer Tochter einstechen. Wir zeigen Ihnen jetzt all diese Videoaufzeichnungen, okay? J.: Das erscheint mir höchst überflüssig, aber machen Sie, was Sie wollen.
    (Band abgeschaltet: 20:22; Band eingeschaltet: 21:10) S.:
    Irgendwelche Kommentare? J.: Ist nicht gerade ein Godard. S.: Ach nein? Ich denke, es hat eine Menge vérité. J.: Sind Sie ein Fan von cinéma vérité, Inspektor? S.: Eigentlich nicht, Mr. Jones. Es erinnert mich zu sehr an meine Arbeit. J.: Haha, das gefällt mir. T.: Ist das alles? Sind das Ihre Beweise, in toto?
    S.: In toto? Kaum. Jetzt haben wir also gesehen, wie Sie mit der Nadel - J.: Ich habe Ihnen gesagt, was ich da machte: Ich überprüfte, ob der Einlaß am Tropfregler noch intakt war oder ob Cassie die Spritze schon benutzt hatte. S.: Und warum?
    J.: Warum? Um mein Kind zu beschützen! S.: Wieso verdächtigten Sie Ihre Frau, daß sie Ihrer Tochter Schaden zufügte?
    J.: Wegen der Umstände. Wegen der Fakten, die vorlagen. S.:
    Die Fakten.
    J.: Genau. Ihre Persönlichkeit - die Dinge, die mir auffielen.
    Sie benahm sich seltsam - abwesend. Und Cassie schien immer krank zu werden, nachdem sie eine Zeit mit ihrer Mutter verbracht hatte.
    S.: Wir haben auch eine Einstichnarbe in Cassies Ellbogengegend gefunden.
    J.: Das bezweifle ich nicht, aber ich habe sie ihr nicht beigebracht. S.: Aha. Und was ist mit dem Valium, das Sie Ihrer Frau in den Kaffee taten?
    J.: Das habe ich Ihnen schon im Krankenhaus gesagt. Ich habe es ihr nicht gegeben. Sie nimmt es für ihre Nerven, vergessen Sie das nicht. Sie war einem Zusammenbruch nahe. Sie hatte das Zeug schon eine ganze Weile genommen. Wenn sie das abstreitet, lügt sie.
    S.: Das streitet sie in der Tat ab. Sie sagt, sie hätte nie gemerkt, daß Sie sie damit vollpumpen.
    J.: Sie ist eine gewohnheitsmäßige Lügnerin - merken Sie das nicht? Wenn Sie mich aufgrund ihrer Aussage anklagen, dann bauen Sie einen Syllogismus auf vollkommen falschen Prämissen. Verstehen Sie, was ich sage?
    S.: Sicher, Herr Professor. In einem von Cassies Stofftieren hat man Valium-Tabletten gefunden - in einem Hasen. J.: Da haben Sie's. Wie sollte ich davon wissen? S.: Nach den Angaben Ihrer Frau haben Sie mehrere dieser Hasen gekauft.
    J.: Ich habe Cassie alles mögliche Spielzeug gekauft. Andere Leute haben ihr auch solche Hasen geschenkt, zum Beispiel diese Schwester, Bottomley - eine sehr zwielichtige Figur. Haben Sie schon überprüft, ob sie nichts damit zu tun hat? S.: Warum sollte sie?
    J.: Sie und Cindy scheinen sich sehr nahezustehen - zu nahe, dachte ich immer. Ich wollte sie versetzen lassen, aber Cindy weigerte sich. Überprüfen Sie sie - mit ihr stimmt etwas nicht, glauben Sie mir.
    S.: Wir haben sie überprüft. Sie hat den Lügendetektor und alle anderen Tests, die wir mit ihr versucht haben, glänzend bestanden.
    J.: Lügendetektoren sind vor Gericht nicht zulässig. S.: Würden Sie sich denn einem Test unterziehen? T.: Chip, nein - J.: Dazu sehe ich keinen Grund. Die Sache ist einfach zu lächerlich.
    S.: Weiter. Hatten Sie ein Rezept für das Valium, das wir in Ihrem Büro im College gefunden haben? J.: (lacht) Nein. Ist das ein Verbrechen? S.: Sie werden sich wundern, aber das ist es. Wo haben Sie es her?
    J.: Von irgendwo. Ich kann mich nicht erinnern. S.: Von einem Ihrer Studenten? J.: Selbstverständlich nicht.
    S.: Von einer Studentin namens Kristie Marie Kirkash? J.: Mm - bestimmt nicht. Vielleicht lag es noch von früher herum.
    S.: Für Sie selbst?
    J.: Natürlich. Vor einigen Jahren nahm ich Valium - ich stand unter großem Streß. Wenn ich darüber nachdenke, ja, ich bin sicher, so war es. Jemand hatte mir damit ausgeholfen - ein Kollege aus der Fakultät. S.: Wie ist der Name dieses Kollegen? J.: Das weiß ich nicht mehr. Es war nicht so wichtig. Valium ist heutzutage kaum mehr als ein Lutschbonbon. Ich bekenne mich schuldig, Valium ohne Rezept zu besitzen, okay? T.: Was haben Sie eben aus Ihrem Aktenkoffer genommen, Inspektor?
    S.: Etwas, das ich laut verlesen werde, fürs Protokoll. T.:
    Zuerst will ich eine Kopie davon. Zwei Kopien - eine für mich und eine für Professor Jones.
    S.: Das nehme ich hiermit zur Kenntnis. Wir gehen zum Kopierer, sobald wir hier fertig sind.
    T.: Nein, ich möchte den Text vor mir haben, wenn Sie ihn - J.: Hör auf damit, Tony. Laß ihn vorlesen, was er will. Ich will heute noch hier rauskommen.
    T.: Chip, nichts ist mir wichtiger als deine

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