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Expedition ins Paradies

Expedition ins Paradies

Titel: Expedition ins Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Duke
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Freien zu verbringen, weckte Elizabeths Ängste erneut.
    “Und wenn… das Wildschwein wiederkommt, während wir schlafen?” fragte sie unsicher. Sie behielt die Büsche in der Umgebung scharf im Auge, während sie sich bemühte, mit Tom Schritt zu halten, um nur nicht hinter ihm zurückzubleiben. Die Abende im Kakadu National Park unter funkelnden Sternen, dem silbrigen Mond, umgeben von faszinierenden Lauten aus dem Busch, mochten reizvoll und romantisch sein, aber sie waren auch voller Gefahren.
    “Das Wildschwein kommt nicht zurück. Inzwischen wälzt es sich meilenweit von hier entfernt im Schlamm”, versicherte Tom. “Dir geschieht nichts, Liz. Wilde Tiere suchen die Herausforderung nicht. Außerdem haben wir ein Lagerfeuer. Ich werde es die ganze Nacht über brennen lassen.”
    Elizabeth wurde nachdenklich. “Liz” nannte Tom sie jetzt. War sie für ihn nicht mehr Beth?
    Versuchte er nicht mehr, sich ihr zu nähern? Er hatte sie ja vorhin nicht wirklich geküsst. Das war kein richtiger Kuss gewesen. Tom hatte sie nur blitzschnell daran hindern wollen, einen Laut von sich zu geben.
    Es war erhebend, richtig romantisch, in der warmen Abendluft am Lagerfeuer zu sitzen, umweht von würzig exotischen Düften aus dem Busch, über ihnen der leuchtende Vollmond und das funkelnde Sternenmeer.
    Überaus romantisch und beruhigend.
    Elizabeth fühlte sich seltsam friedvoll und entspannt. Sie hatten ihr Lager auf einer kleinen Lichtung zwischen einem Felsen und mehreren Eukalyptusbäumen aufgeschlagen. Einträchtig saßen sie auf ihren zusammengelegten Schlafsäcken und stärkten sich mit dem Inhalt einer Konservendose, den sie über dem Feuer erhitzt hatten. Dazu tranken sie etwas Rum, den Tom aus einer kleinen Feldflasche in zwei Gläschen geschenkt hatte.
    “Den trage ich als Medizin immer bei mir”, hatte er Elizabeth verraten.
    Sie trank einen weiteren Schluck. Der Rum rann ihr feurig die Kehle hinunter und verbreitete eine angenehme Wärme in ihr. “Der Alkohol scheint mir zu Kopf zu steigen”, gestand sie.
    “Ich fühle mich völlig entspannt.”
    “Nach dem Schreck von vorhin kannst du Entspannung gut vertragen.” Der Ausdruck in Toms Augen war zärtlich, keineswegs spöttisch. Im ersten Moment dachte Elizabeth, er spiele auf den Kuss an, dann wurde ihr bewusst, dass er die Begegnung mit dem Wildschwein meinte.
    Sofort wurde Elizabeth wieder wachsam. Tom durfte sie nicht so ansehen. Und sie musste aufpassen, dass sie nicht beschwipst wurde, schon gar nicht in seiner gefährlichen Gesellschaft.
    Anklagend erklärte Elizabeth: “Du hättest mich nicht zu küssen brauchen, um mich auf die Gefahr aufmerksam zu machen.”
    Tom lächelte nachsichtig und zeigte keinerlei Reue. “Du warst drauf und dran zu schreien, da musste ich dich davon abhalten. Ein Schrei von dir hätte das Wildschwein dazu bringen können, auf uns loszugehen.”
    Elizabeth zuckte die Schultern und zog es vor, nicht darüber nachzudenken. “Na ja, wenn du mich nicht bei der Schulter gepackt hättest, wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen zu schreien.”
    “Ich wollte nur sichergehen, dass du dich still verhältst.”
    “Du hättest mich einfach warnen oder mir den Mund zuhalten können.”
    “Küssen war sicherer als reden - und höflicher.” Tom lächelte vielsagend. “Du hast immer noch Lippen, die man einfach küssen muss.”
    Ein Prickeln überlief Elizabeth, gleichzeitig ärgerte sie sich über sich selbst. “Wie dem auch sei, ich kann dir nur raten, das nicht wieder zu versuchen. Nicht mal, wenn ein Monsterschwein auf mich zustürmt. Sonst holst du dir eine Ohrfeige.”
    Tom schnitt ein Gesicht. “Das habe ich wohl verdient”, erwiderte er zerknirscht.
    Prompt versteifte Elizabeth sieh, weil sie spürte, dass er nicht auf den Kuss anspielte, sondern auf das, was vor eineinhalb Jahren gewesen war.
    “Lass die Vergangenheit ruhen.” Sie konnte nicht verhindern, dass sie verbittert klang. “Wie du selbst gesagt hast, ist seitdem viel Wasser den Bach hinuntergeflossen.”
    Tom nickte. “Ja, da hast du Recht. In gewisser Weise ein ganzes Leben.” Er ließ die Schultern hängen. “Tut mir Leid, Beth … Liz”, verbesserte er sich rasch. “Verzeih mir, was ich dir angetan habe. Nichts lag mir ferner, als dir wehzutun. Das war das Letzte, was ich wollte. Das Allerletzte auf der Welt.”
    Alles in ihr sträubte sich dagegen, das hinzunehmen. “Mir wehtun?” Stolz warf sie den Kopf zurück. “Wenn du denkst, du

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