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Expedition ins Paradies

Expedition ins Paradies

Titel: Expedition ins Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Duke
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nahm eine Banane heraus. Nachdem Elizabeth zweimal abgebissen hatte, erklärte sie: “So, jetzt geht’s weiter.” Den Rest würde sie beim Laufen essen. “Ich verspreche auch, nicht so schne ll zu rennen, damit du mithalten kannst.”
    Tom seufzte. “Um mich mache ich mir keine Sorgen.” Als Elizabeth weiterging, runzelte er die Stirn. “Du wirst noch mehr als genug Zeit in der Schlucht verbringen. Warum also die Eile?”
    Ohne sich umzudrehen, verriet Elizabeth nun doch: “Ich möchte noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder beim Lagerplatz sein.”
    Tom gab einen abschätzigen Laut von sich und holte sie ein. “Mach dir da keine Hoffnungen!
    Das könnten wir nicht mal schaffen, wenn du die ganze Strecke hin und zurück rennen und nicht ein einziges Foto vom Regenwald oder der Schlucht schießen würdest, auf die du so versessen bist. Wir kommen nicht drum herum, auf dem Rückweg irgendwo zu kampieren.
    Anders geht’s nicht. Ich dachte, das wäre dir klar. Schließlich hast du dir extra eine Genehmigung dafür besorgt.”
    Rasch wandte Elizabeth das Gesicht ab, weil ihr die Wangen brannten. “Ich hatte gedacht, wenn wir uns tüchtig ins Zeug legen …” Sie seufzte, weil sie nicht weiterwusste. “Es ist nur
    …” Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, setzte sie unsicher hinzu: “Ich möchte nun mal lieber im Zelt schlafen, als im Freien den Moskitos ausgesetzt zu sein.” Es waren jedoch nicht die Moskitos, die sie fürchtete.
    “Ich habe das Mückenschutzmittel dabei”, versicherte Tom. “Außerdem bist du gut bedeckt.”
    Er hatte am Morgen darauf bestanden, dass Elizabeth zum Schutz gegen die Sonne ein langärmeliges Hemd anzog, außerdem Jeans, die sie vor scharfen Grashalmen schützten - und vor Schlangen.
    Elizabeth tat den Einwand ab, indem sie die Schultern zuckte. Tom sollte nicht glauben, sie hätte Angst, im Freien zu übernachten. Auf der anderen Seite konnte sie ihm schlecht sagen, dass sie seinetwegen nicht unter freiem Himmel kampieren wollte. Aber wusste er das nicht längst?
    Elizabeth spürte, dass er sie amüsiert, fast spöttisch beobachtete. Natürlich hat Tom wieder einmal Recht, musste sie sich widerstrebend eingestehen. Es war unmöglich, heute noch zum Lagerplatz zurückzukehren. Also war es vernünftiger, aufzuhören, wie eine Verrückte durch den Busch zu rennen, und der Landschaft mehr Aufmerksamkeit zu schenken, deretwegen sie ja letztlich hergekommen war.
    Es dauerte nicht lange, und Elizabeth blieb gar nichts anderes übrig, als sich konzentriert ihrer Umgebung zu widmen. Das Buschland wurde abgelöst von zerklüftetem Felsengelände, das mit großen Gesteinsbrocken durchsetzt war. Es ging nun steiler bergan, der Weg wurde beschwerlicher, und Elizabeth und Tom kamen sehr viel langsamer voran. Sie brauchten all ihre Energie und Aufmerksamkeit. Wiederholt blieb Elizabeth stehen, um Fotos zu schießen -
    eine Nahaufnahme von einem kleinen Bergkänguru, das sich auf einem Felsen sonnte, einem rot geflügelten Papagei, der auf einem Ast hockte, einem Truthahnbusch, der aus dem nackten Gestein wuchs.
    Als sie schließlich in die kühle, geschützte Schlucht hinuntersteigen, vergaß Elizabeth, dass sie es vorher so eilig gehabt hatte. Üppige Farne, Banken und Regenwaldbäume erhoben sich zwischen uraltem Felsgestein. Überall gab es kühle, verborgene Plätze, die in krassem Gegensatz zu den trockenen, den Elementen preisgegebenen Felswänden standen.
    “Ein Garten Eden”, flüsterte Elizabeth ehrfürchtig und verkrampfte sich, als Toms Hand auf dem schmalen Pfad ihre streifte. Sie fuhr zusammen, als sie unerwartet einen großen Höhlengecko vor sich hatte, der auf einem kühlen Felsen lag.
    Rasch zückte sie die Kamera und schaffte es gerade noch, die schuppige Eidechse zu fotografieren, ehe sie sich in den Schutz von Felsbrocken flüchtete. Über eine Stunde machte Elizabeth Aufnahmen des verzauberten Ortes und wanderte dabei herum, um die schönsten Winkel und Motive einzufangen. Danach gelangen ihr im offenen Gelände weitere Schnappschüsse inmitten von riesigen Felsbrocken, wuchernden Farnen und tropischen Regenwaldpalmen, wo Tom ein schattiges Plätzchen zum Picknicken gefunden hatte.
    Ein kleiner Wasserfall inmitten von Akaziendickicht mündete in einen kristallklaren Teich.
    Paradiesisch! dachte Elizabeth.
    Lange konnte sie nicht stillsitzen. Unternehmungslustig holte sie ihren Ze ichenblock hervor und begann, zügig zu skizzieren. Tom schwieg und störte sie

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