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Expedition ins Paradies

Expedition ins Paradies

Titel: Expedition ins Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Duke
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“Du hast das Band zwischen uns durchtrennt, ehe ich den größten Fehler meines Lebens begehen konnte. Ich bin froh, dass du mich verlassen hast”, log sie. Doch eigentlich war das keine Lüge. In den letzten eineinhalb Jahren hatte sie verzweifelt versucht, sich einzureden, dass es so am besten sei. Und fast hätte sie es geschafft, das wirklich zu glauben.
    Stolz warf Elizabeth den Kopf zurück und umklammerte den Plastikbecher wie einen Rettungsanker. “Also halte mich bitte nicht für so dumm …”
    “Aber es ist die Wahrheit, Elizabeth! Seit ich dich kennen gelernt habe, hat es für mich keine andere Frau gegeben.”
    Seine Miene war grimmig wie am Abend zuvor am Lagerfeuer, als er ihr etwas sagen wollte, sich dann aber besonnen hatte. Hatte Tom sich ihr da anvertrauen wollen, dann jedoch entschieden, dass sie nicht in der richtigen Stimmung dafür war?
    Aber jetzt war sie auch nicht in Stimmung dafür!
    “Ich gehe schlafen”, erklärte sie steif und wünschte, sie hätte ein Zelt, bei dem sie den Reißverschluss einfach zuziehen und sich vor Toni verkriechen könnte.
    “Das kannst du tun, Elizabeth. Trotzdem will ich jetzt loswerden, was mir auf dem Herzen liegt, und du wirst zuhören - es sei denn, du möchtest im Busch schlafen, fern vom sicheren Lagerfeuer.”
    “Du bist grausam!” flüsterte sie.
    “Da magst du Recht haben”, pflichtete Tom ihr bei. “Ich wollte, dass wir beide wieder frei sind. Ich hatte kalte Füße bekommen”, gestand er. “Damals dachte ich, ich würde das nicht fertig bringen … heiraten, mich niederlassen … das Ganze in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod uns scheidet.” Er zuckte die Schultern und sah Elizabeth bittend an. “Am Telefon warst du so verständnisvoll, als ich anrief. Du hast mir versprochen, auf mich zu warten, mir Zeit zu lassen, so viel, wie ich brauchte. Aber ich war sicher, dass die Zeit nichts ändern würde, jedenfalls damals nicht.”
    Tom hob die Hände und sah Elizabeth flehend an. “Ich wollte nicht, dass du auf mich wartest, Beth. Du solltest nicht hoffen, ich würde zur Besinnung kommen und eines Tage s zu dir zurückkehren. Ich wollte eine glatte Trennung, und da habe ich spontan vorgegeben, in Sydney eine andere Frau kennen gelernt zu haben. Aber das stimmte nicht, Beth. Ehrlich. Für mich hat es nie eine andere als dich gegeben.”
    Ihr gab es einen Stich ins Herz, und Verbitterung überkam sie. “Damit hast mich gelehrt, dich zu hassen!” rief sie aufgebracht.
    “Ich wollte, dass du es tust”, erklärte Tom hart. “Du solltest mir nicht nachtrauern oder auch mir an mich denken. Zu dem Zeitpunkt war ich mir so gut wie sicher, nicht zurückzukommen, und dachte, du würdest ohne mich besser dran sein. Ich konnte damals nicht mehr klar denken.”
    “Kannst du es jetzt?” hielt Elizabeth ihm vor. “Du denkst, dass ich nach all der Zeit …
    nachdem du mich belegen, erniedrigt, verletzt hast…” Ihre Stimme bebte, und das Geständnis fiel ihr schwer. “Du glaubst, ich würde dich nach all dem noch zurückhaben wollen und sei es nur als Freundin?” Ein Schauer überlief sie.
    Als Tom schwieg, warf Elizabeth ihm einen abschätzigen Blick zu. “Oder willst du nur, dass ich dir verzeihe, damit du dich besser fühlst?”
    “Nein, Beth! Nach dem, was ich dir angetan habe, könnte nichts bewirken, dass ich mich besser fühle.”
    “Dann belassen wir’s dabei, ja? Und spar dir bitte auch das ,Beth’.” Sie scha ffte es, einen kalten, gleichgültigen Ton anzuschlagen, obwohl ihr das nicht leicht fiel. “Du hast deine Beichte abgelegte Jetzt kannst du ruhig schlafen. Dein Gewissen ist rein.”
    Zynisch auflachend fuhr sie fort: “Du hast einfach kalte Füße bekommen. Das soll’s ja geben.
    Schließlich bist du nicht der erste bindungsscheue Mann, der bei der Vorstellung, seine Freiheit aufzugeben, in Panik ausbricht. Aber du hättest keine andere Frau erfinden müssen, um mich zu überzeugen, dass du frei sein willst, Tom.”
    Viel zu hastig trank Elizabeth einen großen Schluck Rum. Dabei verschluckte sie sich und musste husten.
    Stumm nahm Tom ihre Hand.
    Elizabeth zuckte zurück. “Rühr mich nicht an!” Trotz des warmen Klimas zitterte sie am ganzen Körper. Die Situation wurde unerträglich! Sie musste weg von hier. Sofort! “Es ist spät”, brachte sie mühsam hervor. “Ich will jetzt schlafen.” Fluchtartig stand sie auf und schleifte ihren Schlafsack hinter sich her. “Du kannst dich auf dieser Seite

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