Expedition ins Paradies
würde.”
Elizabeth genoss die zarten Berührungen. “Das meintest du also, als du gesagt hast, du hättest dir etwas beweisen wollen”, stellte sie fest. Tom hatte sich beweisen wollen, dass er in der Lage war, ein normales Leben zu führen - seine Art von Leben - im unerbittlichen Busch.
“Und du hast es geschafft, bewundernswert gut sogar.” Sie ließ den Blick über seine durchtrainierten Muskel, den flachen Bauch, seine sonnengebräunte Haut schweifen. “Und dein Safariunternehmen scheint auch sehr erfolgreich zu sein, Tom.”
Nach allem, was er ihr bei dem Abendessen im “Crocodile Hotel” erzählt hatte, musste Wild-Goose-Chase Tours ein sehr gewinnträchtiges Unternehmen sein.
“Ja … das Unternehmen ist recht einträglich.” Tom zog Elizabeth in die Arme. “Und mir geht es gesundheitlich prima. Eineinhalb Jahre, nachdem meine Welt eingestürzt war, bin ich wieder fit und gesund, und die Ärzte sind mit mir zufrieden. Ich darf sogar wieder Maschinen fliegen, wenn ich will. Da fühlte ich mich stark genug, zu dir zu kommen, Beth, um dich zurückzugewinnen.”
Eine Welle der Glückseligkeit durchflutete sie. Tom war zu ihr zurückgekehrt … Strahlend sah sie ihn an. “Wenn du mir alles das gleich erzählt hättest, als du wieder bei mir aufgetaucht bist, Tom, wäre ich nicht so garstig zu dir gewesen.” Sie runzelte die Stirn. “Warum hast du mir nicht sofort reinen Wein eingeschenkt?”
Er berührte ihre Lippen mit seinen. “Ich wollte nicht, dass du aus Mitleid zu mir zurückkommst, Beth. Oder weil du das Gefühl hast, dass sich das gehört.” Seine Augen funkelten plötzlich. “Ich wollte sehen, ob du mich immer noch begehrst und so für mich empfindest wie früher. Und ob du mich so liebst, dass du mir eine zweite Chance gibst, trotz der Hölle, durch die du meinetwegen gegangen bist.”
Ein Schatten huschte über Toms Züge. “Ich hätte dich nie belügen dürfen, Beth … ganz gleich, wie gerechtfertigt es mir auch erschienen sein mochte. Im umgekehrten Fall hätte ich genauso reagiert wie du.”
“Ich verstehe dich nur zu gut, Tom”, erwiderte Elizabeth bewegt. “All das liegt jetzt hinter uns.”
Er drückte sie so stürmisch an sich, dass sie kaum noch atmen konnte. “Ich kann ohne dich nicht leben, Beth. Sag mir, dass du mich genauso begehrst wie ich dich”, bat er. “Sag, dass du mich immer noch liebst und wieder zu mir gehören willst. Ich bin halb verrückt geworden.”
“Ich auch”, gestand Elizabeth und schmiegte sich an ihn. “Ja, ich liebe dich und möchte wieder zu dir gehören, Tom.” Verlangend küsste sie ihn auf den Hals, wo eine Ader heftig pochte.
Alles wird gut, dachte Elizabeth. Es ist unglaublich, wundervoll. Alles wird doch noch gut.
Sie waren wieder an dem Punkt, wo sie vor eineinhalb Jahren gestanden hatten, ehe Tom sich von ihr abgewendet hatte. Zwei Menschen, die sich über alles liebten, deren Herzen im gleichen Takt schlugen, Seelenverwandte, wie sie einmal geglaubt hatte und jetzt wieder glauben konnte.
Und sie musste sich eingestehen, dass sie das gleiche Opfer für Tom gebracht hätte, wenn die Situation umgekehrt gewesen wäre.
“Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, Tom”, flüsterte Elizabeth. “Selbst als ich dich zu hassen meinte.” In ihren Augen blitzte es auf. “Aber du darfst nie mehr Geheimnisse vor mir haben. Von jetzt an teilen wir alles und gehen gemeinsam durchs Leben, in guten wie in schlechten Zeiten, Tom Scanlon. Verstanden?”
“Verstanden.” Er küsste sie auf die Lippen, als wollte er damit einen Pakt besiegeln. “Hm …
da ist aber noch etwas …”
Elizabeth stockte der Atem. Eineinhalb Jahre lang hatte Tom seine Freiheit ausgekostet.
Vielleicht wollte er jetzt nicht mehr heiraten, sondern nur noch eine lockere Beziehung, in der jeder sein eigenes Leben führte …
“Sieh mich nicht so an, Beth.” Tom umschloss ihre Hände. “In guten wie in schlechten Zeiten, hast du gerade gesagt. Und jetzt haben wir gute Zeiten. Wenigstens hoffe ich das.”
Er küsste die Sorgenfalte zwischen ihren Brauen fort, dann bedeckte er ihre Lider, die Nasenspitze und Lippen mit kleinen Küssen.
Schließlich löste er sich von Elizabeths Mund und betrachtete sie verlangend. “Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich liebe … wie sehr ich mich nach dir gesehnt habe, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Es ist wie ein Wunder, dass wir wieder beisammen sind und nun doch noch eine gemeinsame Zukunft vor uns haben. Wir
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