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Expedition Mikro

Expedition Mikro

Titel: Expedition Mikro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Hause bereits ein und aus gehen?«
    Auch Gela und Carol zeigten sich verblüfft. Ein wenig verlegen stellten sie die mitgebrachten Sessel ab.
    »Nehmt Platz«, lud die Gastgeberin ein. Und da kam die nächste Überraschung: Sie saß plötzlich scheinbar mit an diesem Tisch. Neben ihr erschienen gleichsam aus dem Nichts noch zwei Frauen und zwei Männer.
    »Das nenne ich Gastfreundschaft!« raunte Karl Nilpach seinen beiden Begleiterinnen zu.
    »Ja – wir haben uns Mühe gegeben!« Die Gastgeberin hatte es gehört, offenbar hatten sie auch eine vorzüglich arbeitende akustische Anlage installiert. »Nur – unsere Bewegungsfreiheit ist doch recht begrenzt. Ein Schritt nach links oder rechts, und wir fallen aus dem Hologramm.
    Seid herzlich willkommen! Ich heiße Djamila Buchay, das ist mein Gefährte Hal Reon. Hier unsere Freunde: Ev Man, Gwen Kasper und Res Strogel.« Sie sagte es so, als sei es etwas ganz Alltägliches, sich mit jemandem zu treffen, der zweitausendmal kleiner ist als man selbst. Aber gerade das war es, was sofort Atmosphäre schuf und Vertrauen.
    »Wie habt ihr das nur geschafft?« fragte Karl Nilpach. Er hielt noch immer das Blatt der Grünpflanze in der Hand.
    Dann sagte Gela: »Wir danken auch für eure freundliche Einladung.«
    Sie stellte ihrerseits die Gefährten vor. Als sie Karl Nilpachs Namen nannte, setzte sie hinzu: »Pilot, Universalhandwerker und – Tausendsassa, dem es übrigens nicht oft die Sprache so verschlägt wie im Augenblick.«
    Karl Nilpach grinste und setzte sich auf einen der Würfel, der aus einem Schaumstoff geschnitten und recht elastisch war.
    »Das ist ein spezieller Gruß an euch – ein Mutmacher sozusagen!« beantwortete Djamila Nilpachs entsprechende Frage.
    »Angeberei könnte man es auch nennen«, bemerkte Gwen Kasper. Er lachte dabei.
    »Wir beherrschen einige Grundmutationen – und besitzen Schnellwuchsmittel. Das Ergebnis seht ihr – ich bleibe dabei – als Willkommensgruß!« Djamila blickte auf Gwen und nickte ihm zu. Sie trug ein Trikot, enganliegend, schillernd. Es erglänzte einmal in dieser, einmal in jener Farbe, das Spektrum hinauf und hinunter.
    Attraktiv so wie die Trägerin, dachte Karl Nilpach. Nur die Haare! Zwei der drei Frauen hatten Frisuren, die aus scheinbar absolut geraden Haaren bestanden, das Haupthaar kürzer bis zu Stoppeln im Stirnbereich, das Nackenhaar lang. Und dann war da noch ein Schimmer darin, der dem Kopf eine Aureole gab.
    Selbstverständlich auch zur Gesamterscheinung vortrefflich passend, ging Karl seinen Gedanken weiter nach. Aber man würde sich wohl kaum getrauen, mit der Hand liebkosend hindurchzufahren… Da lob ich mir die dritte! An den Stoppeln kann man wenigstens nichts einreißen. Na, aber in solch eine Verlegenheit wird wohl keiner von uns kommen… Mit dieser treffenden Feststellung brach Karl Nilpach diese Überlegungen ab. Er widmete sich der weiteren Analyse der Kleider: Ev Man trug, ja, was? Nur ihr Gesicht, das durch eine längliche Nase und engstehende Augen streng wirkte, zeigte deutliche Konturen. Alles übrige an ihr verschwamm. Sosehr sich Karl auch anstrengte, der Eindruck blieb. Es schien, als befände sich die Frau hinter einer, der Körpersilhouette angepaßten Hitzewand, die ein Luftflirren, eine Wellenbewegung den Körper hinauf und hinunter auslöste. Wahrscheinlich hatte sie dahinter nichts an, aber mit Bestimmtheit konnte man das nicht sagen.
    Karl Nilpach blickte verstohlen auf Gela und Carol. Sie schienen fasziniert zu sein. Und Karl konnte sich des Gedankens nicht erwehren, daß da vielleicht seitens der Gastgeber eine Absicht dahinterstecken mochte – das ewig Weibliche…
    Dem widersprach allerdings die Kleidung der dritten, Res Strogel. Sie trug ähnlich wie die beiden Männer ein tunikaähnliches Gewand in glänzendem Weiß, im Gegensatz zu den Männern, deren Kleider rose und türkisfarben changierten.
    Karl Nilpach dachte an seinen Bauchansatz und fand, daß diese Kleidung durchaus vorteilhaft und bequem zu sein schien.
    Die Musterung verlief doch nicht so unauffällig, wie von beiden Seiten vorgegeben wurde. Das Gespräch geriet darüber ins Stocken.
    Dann sagte Carol Mieh unvermittelt: »Entschuldigt, aber ein wenig überrascht sind wir schon.«
    Es war das befreiende Wort. Sie lachten alle acht herzlich.
    Und es schien dann, als wechselten die Farben an Djamilas Kleid weniger oft, und die Wellenbewegungen an Ev wichen einer leicht wallenden milchigen Trübe.
    »Sagt bitte, was

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