Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Expedition Mikro

Expedition Mikro

Titel: Expedition Mikro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
Vom Netzwerk:
überlege, wo man sich da überall unbemerkt aufhalten kann… Und schließlich – das Ernährungsproblem ist einfacher. Denkt an unsere Kuhdiskussion!«
    »Und wenn diese Kuh an Haarausfall leidet und eines der Haare fällt dir auf den Kopf? Oder sie hat eine Laus?«
    »Kühe haben, glaube ich, keine Läuse«, unterbrach Karl.
    »Mit der kämpfst du erst, bevor du dir deine Portion abschneiden kannst«, bemerkte Gela sarkastisch, ungeachtet des Einwurfs. Sie lachten.
    Links, von einem der Hochhäuser, startete ein Flugzeug der Makros, stieg senkrecht nach oben, verharrte unterhalb ihrer Trasse einen Augenblick, scherte seitwärts aus, stieg weiter und stürmte plötzlich davon.
    »Unser Strahl ist für sie offenbar tabu«, sagte Karl Nilpach, der das Manöver aufmerksam beobachtet hatte.
    »Woraus wohl zu schließen wäre, daß es mit den Makros in der Makrowelt angenehmer ist als ohne sie. Ich erinnere dich an den Roten. Hier in dem Strahl fliegt es sich sicherer als nach unserer Laterne.«
    Es hatte den Anschein, als flögen sie jetzt tiefer. Bald waren sie mit den Turmspitzen auf gleicher Höhe.
    Die Häuserzeile mündete in eine Querverbindung. Sie glitten knapp über die Plattformen der oberen Häuser hinweg. Dahinter kamen Parkanlagen. Zwischen den Bäumen und Grünflächen ragten eigenartige Tellerhäuser empor. Wieder bildete ein Turm die Achse. Um ihn herum hingen im wahrsten Sinne des Wortes ringförmige Behausungen, etwa zwanzig pro Ring.
    Auch das waren Einzelhäuser, die, gegeneinander abgespreizt, ebenfalls Sicht nach drei Seiten boten. Karl zählte laut fünf bis sieben solcher Ringe pro Haus. Der vertikale Raum zwischen den Ringen gestattete das Starten und Landen der Gleiter auf den Dächern. Es sah so aus, als sei das Ganze drehbar.
    Der Hubschrauber flog auf den obersten Ring eines dieser Häuser zu.
    »Möchtest du in einem solchen Gebilde wohnen?« fragte Carol und verzog das Gesicht.
    »Warum nicht?« antwortete Gela. »Wenn die Fahrstühle funktionieren.«
    Karl Nilpach lachte. »Ich habe den Eindruck, die brauchen gar keine. Sie benutzen ihre fliegenden Semmeln.« Er deutete nach links durch den Transopter. Vom Dach einer Wohnung erhob sich abermals ein Flugapparat. Seine Form erinnerte in der Tat an das genannte Nahrungsmittel.
    Karl Nilpach verlangsamte den Flug. Vor ihnen ragte, unverkleinert betrachtet, eine rosafarbene, stark genarbte Wand auf.
    Karl Nilpach steuerte von Hand, Gela beobachtete durch den Transopter, daß sie genau auf eine rechteckige Öffnung in dieser Wand zuflogen. »Sie lotsen uns durchs Fenster«, stellte sie fest.
    »Wenn sie es schließen…«, Karl Nilpach vollführte mit der Rechten die Bewegung, die schattenspielende Kinder als Krokodil oder Hundeschnauze kennen.
    »Warum sollten sie?« sagte Carol. Es schien aber doch, als wäre ihr ein wenig bang zumute.
    »Quatsch!« sagte Gela. »Das hätten sie vorgestern leichter haben können. Und warum sollten sie! Carol hat ganz recht.«
    Es wurde plötzlich dämmriger. Karl Nilpach bereitete sich zur Landung vor, die beiden Frauen starrten durch den Transopter. Voraus stand ein großer Tisch, dessen Mitte frei war.
    Nur ein Glaskörper befand sich dort, ein Prisma, das den Leitstrahl aus dem Fenster lenkte. Der eigentliche Sender der gewiß die Dimensionen des Prismas überschritt, stand irgendwo im Hintergrund. Der Tischrand war Geräten vorbehalten, die offenbar der Verständigung dienten und die jenen ähnlich sahen, die für diesen Zweck bereits im Iglu Verwendung fanden.
    Also würde die Unterhaltung reibungslos und auch einigermaßen ausgeglichen verlaufen.
    Daß es noch dazu ein wenig gemütlich wird, dafür hatte Chris gesorgt. Er hatte eigenhändig drei Sessel in den Hubschrauber geladen mit der Bemerkung: »Am Ende haben sie in der Wohnung keinen Draht!«
    Aber auch die Großen hatten versucht, dieses Versäumnis vom Vortag wieder auszugleichen. Die Gäste wurden überrascht, gleich nach dem Aussteigen: Die Gastgeberin, sie hatten sie sofort erkannt, lud über einen normalen, verkleinernden Bildschirm zum Nähertreten ein. Sie deutete in eine bestimmte Richtung, und dort standen in der Tat unter Grüngewächsen Würfel als Sitze und ein Tisch, abgestimmt auf die Körpergröße der Kleinen.
    »Teufel!« brummte Karl Nilpach. Er ergriff das schwertartige Blatt einer solchen Grünpflanze. Dann verzog er anerkennend den Mund. »Schaut nur! Wo, zum Kuckuck, haben sie das her?
    Sie werden doch nicht – bei uns zu

Weitere Kostenlose Bücher